"In Sasel gibt es keine Zukunft mehr für mich"

„Ja es stimmt, in Sasel gibt es keine Zukunft mehr für mich“, bestätigte uns Ehm soeben auf Nachfrage seinen sofortigen Abschied und begründet dies durch die „abgebrochene Verbindung“ zu Trainer Danny Zankl. Obwohl Ehm dem TSV bereits im Winter seine Zusage für die kommende Saison gab, wechselt der 69-Jährige nun an die Kreuzkirche. „Ich wohne sehr weit entfernt, hatte jeden Monat ungefähr 700 Kilometer auf der Uhr und habe, als ich beim TSV um finanzielle Unterstützung gebeten habe, keinen Zuspruch erfahren“, so der neue FC-Sportchef, der die bisherigen Fahrtkosten über seine Firma abrechnen konnte, nun aber als Rentner selbst dafür aufkommen muss. „Es liegt einzig und alleine an der Gurkerei, die mir schon lange auf den Keks ging und nun wäre der Ertrag einfach zu gering gewesen“, musste Ehm eingestehen. In Sasel kam der langjährige Coach des SC Victoria einer vorzeitigen Trennung zuvor. Denn nach unseren Informationen wollten sich die Verantwortlichen des Vereins von Ehm mit sofortiger Wirkung trennen, nachdem Gerüchte über einen möglichen Abgang zum Staffel-Kontrahenten aufkamen.

Michael Meyer steht womöglich dicht vor dem Absprung aus Sasel. Foto: noveski.com

Als dann das „sehr gute“ Angebot von Teutonia auf Ehms Tisch flatterte, musste dieser „nicht lange drüber nachdenken.“ Auch weil „es direkt um die Ecke liegt“, war hier eine Entscheidung schnell gefällt. Doch der Abgang fällt dem Neu-Teutonen nicht leicht: „Es tut mir persönlich sehr weh mit Sasel. Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis mit der Mannschaft – die viel zu gut für die Welt ist – und auch mit Danny bin ich immer gut klar gekommen.“

Auch TSV-Kapitän Michael Meyer kurz vor Wechsel zu Teutonia

Das Gerücht jedoch, dass Ehm auch TSV-Kapitän Michael Meyer mit im Gepäck hat, der bei den 05ern neben einer Wohnung und einer Ausbildung auch einen Studienplatz angeboten bekommen hat, verneinte der Neu-Teutone: „Das ist Quatsch und völliger Unsinn. Michael war schon lange im Gespräch bei Teutonia und sollte schon letztes Jahr kommen. Ich bin da absolut nicht dran beteiligt. Wenn er eine Lehrstelle als 27-Jähriger angeboten bekommt, wäre er aber schön blöd, wenn er das nicht macht.“

Gossow als neuer 05-Trainer ein „guter Tipp"

Liborio Mazzagatti wird den FC Teutonia 05 mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen. Foto: noveski.com

Da Ehms Wechsel erst kurzfristig fest gemacht wurde, hat dieser sich noch keine Gedanken über Pläne und Ziele in der neuen Saison gemacht: „Es ist alles noch in den Kinderschuhen.“ Auch dass Florian Gossow zusammen mit Jeton Arifi beim letzten Teutonia-Spiel gesichtet wurde, nahm Ehm dankend zur Kenntnis: „Ist Gossow nun endgültig weg bei Tangstedt? Dann ist es ein guter Tipp von dir“, kann sich Ehm eine Zusammenarbeit mit dem geschassten Trainer vorstellen. „Es gibt bisher noch keinen Kontakt, aber er ist ein feiner Kerl“, so Ehm weiter.

Teutonia-Coach Mazzagatti vor Absprung?

Doch was denkt der derzeitige FC-Trainer wohl darüber? Liborio Mazzagatti konnte auf Nachfrage noch nichts Genaueres über seine Zukunft bei Teutonia sagen und wusste vom Wechsel Ehms noch nichts: „Ich bin sehr glücklich bei Teutonia, doch es gibt immer Dinge, über die man sich unterhalten muss und das haben wir in der letzten Woche getan. Nun müssen die Entscheidungsträger zu einem Entschluss kommen und das soll in den nächsten Tagen passieren.“ Doch sollte für den Coach das Ende bei Teutonia kommen, hat dieser mehrere Alternativen in der Hinterhand: Mazzagatti, der Stefan Kohfahl, Gründer und Initiator der Real Madrid-Fußballschule in Deutschland, seit drei Jahren kennt und ein „sehr gutes Verhältnis“ pflegt, möchte sich zwar noch nicht festlegen, doch machte klare Anspielungen: „Das Thema ist sehr reizvoll und spannend", so der Italiener. Abschließend sagte der 42-Jährige allerdings auch: „Genauso reizvoll ist die Traineraufgabe bei Teutonia 05 oder auch anderswo - und eben eine Option zu meinem Hauptberuf.“