Oberliga 02

Ein neuer „Metronom“ mit ordentlich PS: Ex-Altonaer mit Regio-Erfahrung für HEBC!

22. Januar 2022, 12:08 Uhr

45 Regionalliga-Einsätze für den VfB Oldenburg stehen in der Vita von Laurel Aug (re.). Per sofort verstärkt er den Oberligisten HEBC. Foto: noveski.com

„Da hat unsere Scouting-Abteilung mal wieder zugeschlagen“, scherzt Özden Kocadal mit einem Augenzwinkern, als wir ihn auf einen weiteren Neuzugang – nach Youngster Arisch Butt (Eimsbütteler TV U18) – ansprechen. Der Trainer des HEBC darf sich nämlich per sofort auf einen Spieler freuen, der stolze 45 Regionalliga-Einsätze in zwei Saisons für den VfB Oldenburg in seiner Vita stehen hat. Nicht nur das. Der neue im Kader der Eimsbütteler durchlief die Jugend des FC St. Pauli, war zwei Jahre lang unter Berkan Algan für Altona 93 aktiv – und kickte zuletzt in den USA: Laurel Aug ist zurück in der Hansestadt und verstärkt den Tabellendritten der Oberliga-Staffel 2 im Kampf um die Teilnahme an der Meisterrunde!

Zwischen 2014 und 2016 kickte Aug zwei Jahre lang für den Hamburger Traditionsverein Altona 93. Foto: noveski.com

„Wir sind nicht der Club, der finanziell auf Rosen gebettet ist. Dafür profitieren wir in solchen Fällen von der Stadtlage“, weiß Kocadal um die Vorzüge seines HEBC bei derartigen Personalien. „Wir sind ein Verein, der für Spieler, die jung sind und ihre Chance in der Oberliga suchen wollen, oder aber beruflich eine stabile Laufbahn und einfach nur Bock haben, für einen geilen Club in der Nähe ihrer Arbeit und ihres Wohnortes zu kicken, die richtige Anlaufstelle.“ So auch im Fall von Laurel Aug.

„Tatsächlich war es so, dass er sich bei uns gemeldet und gefragt hat, ob er mal vorbeikommen kann. Wir haben ihn natürlich sofort eingeladen – und nach dem ersten Training hat man schon gegenseitige Sympathien gespürt. Wir haben miteinander geschnackt, ihm hat es richtig gut gefallen. Und bei uns in der Mannschaft ist es ohnehin so, dass Spieler, die kicken können, ein bisschen was auf dem Kasten haben und sich nicht komplett danebenbenehmen, schnell integriert werden und sind.“

Kocadal findet "genau den Spielertypen, den ich gesucht habe"

Beinharter Zweikampf: Laurel Aug (Mi.) im Duell mit seinem Ex-Club und gegen Dennis Thiessen. Foto: noveski.com

Doch der 25-Jährige, der sowohl als Rechtsverteidiger als auch auf der „Sechs“ spielen kann, wusste auch sportlich zu überzeugen. „Man sieht ja an seiner Vita, dass er auf sehr hohem Niveau gespielt und auch in der Jugend eine sehr gute Ausbildung genossen hat. Das merkt und sieht man als Trainer sofort“, befindet Kocadal, ehe er ins Detail geht – und einen interessanten Vergleich zieht: „Ich hoffe, dass er unser ‚Metronom‘ werden kann. Der Spieler, der, wenn es hektisch, wild, unorganisiert und undurchsichtig wird, wieder Ruhe und Ordnung reinbringt.“ Er habe auf der Position im zentralen Mittelfeld genau nach diesem Spielertypen gesucht, „der ein Spiel lesen kann und einfach solide spielt. Sprich: Den einfachen Ball.“

"Man sieht natürlich, dass er mal höher gespielt hat"

In zwei Spielzeiten beim VfB Oldenburg war Aug (2. v. re.) unumstrittener Stammspieler. Foto: noveski.com

Anders formuliert: „Gute Spieler vereinfachen das Spiel. Schlechte Spieler verkomplizieren das Spiel.“ Ersteres trifft auf Aug zu. „Er ist der Spieler, der das Spiel einfach macht. Er hat ein sehr sauberes Passspiel, seine Bälle kommen an. Er ist zweikampfstark, hat immer mal wieder tiefe Läufe drin – und eben auch einen guten Fuß, chippt die Bälle mal über die Kette und traut sich auch, die richtigen Bälle ins Zentrum durchzustecken“, gerät Kocadal ins Schwärmen – und spricht von „vielen, kleinen individual-taktischen Details, die ich in ihm gesehen habe. Und man sieht natürlich auch, dass er mal höher gespielt hat, weil er eine gewisse Cleverness mitbringt, die uns helfen wird.“

"Ein Spieler, von dem man sich was abgucken kann"

Nachdem Aug zuletzt in den USA aktiv war, greift der ehemalige U17- und U19-Bundesliga-Spieler des FC St. Pauli beim HEBC wieder an. Foto: noveski.com

Vor allem, weil seine Equipe „eher unerfahren“ sei in Bezug auf Oberliga-Spiele angeht. „Deshalb hoffe ich, dass sich unsere Spieler ein bisschen was abgucken. Bisher haben sie das beim Gegner getan. Jetzt haben wir einen Spieler im Team, bei dem sie sich das machen können.“ Er freue sich „unwahrscheinlich darauf, ihn trainieren zu dürfen. Für mich als Coach ist es auch interessant, mal einen Spieler zu haben, der viel höher gespielt hat, als ich es jemals getan habe. Ich hoffe auch, dass ich daraus was lernen kann“, blickt der HEBC-Dompteur über den Tellerrand hinaus. Ob Laurel Aug schon am Sonntagnachmittag im Spitzenspiel bei Primus Niendorfer TSV (14 Uhr, bei uns im LIVE-Ticker) sein Können zur Schau stellen wird, wird sich zeigen…

Autor: Dennis Kormanjos