Landesliga Hansa

Eine knappe Dreiviertelstunde vor Anpfiff: Meiendorfer „Absage“ sorgt für Oher Wut und Frust!

14. November 2022, 12:24 Uhr

Daniel Schmitt, Liga-Manager des FC Voran Ohe, findet deutliche Worte zur kurzfristigen Absage des Meiendorfer SV. Foto: Bode

Er könne „nichts ausschließen“, entgegnete Jens Malcharczik, Präsident des Meiendorfer SV, noch vor knapp über einer Woche am Rande des Heimspiels gegen den Oststeinbeker SV (0:4) auf die Nachfrage, ob eine Abmeldung vom Spielbetrieb an der B75 ein ernsthaftes Thema sei. Sieben Tage zuvor trat der MSV beim Düneberger SV erstmalig nicht an. Unseren Informationen zu Folge hätte Meiendorf-Coach Hakan Yavuz insgesamt zehn Spieler - ohne Torhüter - zur Verfügung gehabt. Die Bitte, den Kader mit Spieler aus der „Zweiten“, die in der Kreisklasse um Punkte kämpft, aufzufüllen, um am Silberberg zumindest antreten zu können, wurde verneint.

Den ganzen Tag über wurde der Platz am Amselstieg für die Partie hergerichtet. Und dann folgte die Absage des Meiendorfer SV. Foto: Bode

Und nun das. Am Freitagabend sollte der tief gefallene Oberliga-Absteiger an den Amselstieg zum FC Voran Ohe reisen. Um exakt 18:37 Uhr, keine Stunde vor dem angedachten Anpfiff, erreichte Daniel Schmitt, Liga-Manager des FCVO, die offizielle Nachricht, dass Meiendorf nicht antreten wird. Dementsprechend groß waren Wut und Enttäuschung bei den Hausherren - verständlicherweise. 


„Es ist absolut inakzeptabel, dass so eine Absage auf Landesliga-Niveau passiert“, macht Schmitt aus seinem Unmut keinen Hehl - und berichtet, wie man erstmals davon erfahren habe: „Wir haben um 18:35 Uhr durch Zufall im ‚DFBnet‘ gesehen, dass Meiendorf nicht antritt. Kurz danach kam eine SMS vom Vorsitzenden des MSV. Weder der Trainer noch sonst ein Vereinsvertreter hat es für nötig gehalten, uns anzurufen. Das ist respektlos gegenüber all den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich Woche für Woche viel Mühe geben, damit die Heimspiele in Ohe ein Highlight für die Spieler und das ganze Dorf werden.“

"Eine derartige Absage habe ich in den letzten 15 Jahren nicht erlebt"

Frust und Wut beim FC Voran Ohe aufgrund der kurzfristigen Absage vom Meiendorfer SV. Foto: Bode

Aber nicht nur das. „Der Platz war frisch gekreidet und gemäht, unser Platzwart hat die Anlage seit dem Mittag hergerichtet und die Wege vom Laub befreit. Zwei Kassierer und vier Ordner standen bereit, unser Betreuer und ich hatten die Kabine und den Besprechungsraum vorbereitet, unser Redaktionsteam hat liebevoll die Stadionzeitung mit Leben gefüllt und hundertfach drucken lassen. Auf dem Grill am Stadionkiosk lagen die ersten Krakauer und die Schiedsrichter haben den Platz kontrolliert. Die Spieler waren schon auf dem Platz und haben angefangen, sich aufzuwärmen und die ersten Zuschauer kamen ins Stadion. Und dann bekommst du eine SMS, dass man in Meiendorf keine Mannschaft zusammen bekommt, eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn. Das ist so deprimierend und ganz nebenbei auch finanziell ein herber Verlust - selbst wenn das nicht der Hauptgrund für den entstandenen Frust ist. Eine derartige Absage habe ich in den letzten 15 Jahren bei unserer Ligamannschaft nicht erlebt und ich kann nur hoffen, dass sowas nicht wieder passiert“, findet Schmitt überaus deutliche Worte. Und das völlig zu Recht!

Am kommenden Freitag müsste Meiendorf zum Primus ETSV Hamburg. Ein abermaliger Nichtantritt - und der Abgesang an der Meiendorfer Straße könnte endgültig angestimmt werden...

Autor: Dennis Kormanjos