DFB-Mitgliederstatistik

Erfolgreiche Entwicklungen im deutschen Amateurfußball

03. Juli 2024, 08:01 Uhr

Foto: noveski.com

Mit großer Freude nimmt der Hamburger Fußball-Verband (HFV) die aktuellen Zahlen der DFB-Mitgliederstatistik für die Saison 2023/2024 zur Kenntnis. Die jüngsten Daten zeigen, dass der Fußball in Deutschland jünger wird, mehr Mädchen und Frauen begeistert und ein positiver Trend bei den Schiedsrichtern zu verzeichnen ist. Insgesamt sind über 7,7 Millionen Menschen in den rund 24.000 Fußballvereinen des Landes organisiert, ein Anstieg von knapp 4,7 Prozent.

Ein besonderer Höhepunkt ist der Zuwachs bei den Kindern und Jugendlichen. Die Marke von 300.000 neuen Spielerpässen wurde erneut überschritten, wobei der Anstieg bei den Mädchen besonders bemerkenswert ist. Auch die Zahl der Schiedsrichter steigt weiter.

Wichtige Erkenntnisse aus der DFB-Mitgliederstatistik

Die offizielle Mitgliederstatistik der Saison 2023/2024 zeigt einige erfreuliche Trends:

Zunahme der Aktiven: Die Zahl der aktiven Spielerinnen und Spieler liegt bei insgesamt 2,27 Millionen, was eine stabile Entwicklung im Vergleich zur vorherigen Saison (2,25 Millionen) darstellt.
Jüngerer Fußball: Besonders bei den 15- bis 18-Jährigen ist ein Zuwachs zu verzeichnen. 320.000 Jungen in dieser Altersgruppe spielen aktiv Fußball, ein Anstieg von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den unter 15-Jährigen sind es knapp 783.000 (+1,2 Prozent). Der stärkste Zuwachs ist im weiblichen Bereich zu verzeichnen, wo knapp 107.000 Mädchen bis 16 Jahre Fußball spielen, ein Plus von 7,5 Prozent.
Mehr Schiedsrichter: Die Zahl der aktiven Schiedsrichter ist um acht Prozent gestiegen. Erstmals seit über 20 Jahren haben mehr Menschen mit der Schiedsrichterei begonnen als aufgehört. Die Zahl der neu ausgebildeten Schiris stieg um 22 Prozent auf 10.900, während die Zahl derjenigen, die ausschieden, um elf Prozent auf 10.300 sank. Insgesamt leiteten fast 58.500 Referees rund 1,39 Millionen Spiele. Das sind acht Prozent mehr aktive Schiris als in der vorangegangenen Saison. Der weibliche Anteil an Unparteiischen ist weiterhin relativ gering (4,6 Prozent). Allerdings ist auch hier eine positive Entwicklung festzustellen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der aktiven Schiedsrichterinnen überproportional um rund 15 Prozent.
Anstieg bei Mannschaften: Fast 139.000 Mannschaften nahmen am organisierten Spielbetrieb teil, ein Anstieg um 2,7 Prozent. Der Zuwachs konzentriert sich vor allem auf die Altersklassen bis 14 Jahre.
19 Prozent mehr Trainer*innen ausgebildet: In der Saison 2023/2024 schlossen mehr als 19.000 Trainer*innen einen Lizenz-Lehrgang oder eine Lizenzvorstufe erfolgreich ab – ein Plus von 23 Prozent. Neue niedrigschwellige Angebote wie der DFB-Basis-Coach und das Kindertrainer*innen-Zertifikat haben großen Zulauf. 5.600 Kindertrainer*innen-Zertifikate wurden in der abgelaufenen Saison vergeben, hinzu kommen über 4.200 neue Personen mit DFB-Basis-Coach-Ausbildung.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf betont: „Die jüngsten Entwicklungen im Amateurfußball sind überaus erfreulich. Es zeigt sich, wie stark unsere Basis ist und welch hervorragende Arbeit in den Vereinen geleistet wird. Das ist gut für den Fußball und gut für unsere Gesellschaft. Denn Fußball bringt Menschen zusammen, hat enorme integrative Wirkung und fördert die Gesundheit. Ich bin überzeugt, dass der Schwung und die Euphorie der EM im eigenen Land dem Amateurfußball weiteren Schub verleihen werden. Wir müssen insbesondere die Potenziale im Frauen- und Mädchenfußball noch besser ausschöpfen. Gleichzeitig werden wir uns weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Politik für eine ausreichende und funktionierende Sportinfrastruktur sorgt. Denn nur geeignete Sportstätten versetzen unsere Vereine in die Lage, gute Sportangebote zu unterbreiten.“

Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure, ergänzt: „Spätestens jetzt können wir festhalten, dass der Amateurfußball in Deutschland die Folgen der Corona-Pandemie hervorragend gemeistert hat. Besonders freut mich der Aufwärtstrend im Schiri-Bereich. Das Jahr der Schiris als gemeinsame Initiative hat eindeutig Wirkung gezeigt. Da müssen wir am Ball bleiben, um die Entwicklung zu bestätigen und fortzusetzen. Ein entscheidender Punkt ist dabei für mich, weiter unermüdlich an den Themen Respekt und Umgang auf dem Sportplatz zu arbeiten.“

Christian Okun, Präsident des HFV, ergänzt dazu: „In Hamburg sehen wir eine tolle Entwicklung insbesondere im Kinder- und Jugendfußball. Mit fast 68.000 Kindern haben wir sogar die höchste Anzahl an Kindern, die jemals in Vereinen aktiv waren. Leider stehen auch rd. 5.500 Kinder auf Wartelisten. Dieses liegt zum einen an fehlenden Personen, die Mannschaften betreuen wollen. Zum anderen aber auch an der fehlenden Infrastruktur. Trotz der Umbauten zu Kunstrasenplätzen und der damit verbundenen ganzjährigen Nutzung ist die Zahl an nutzbaren Nettosportflächen rückläufig. In einer wachsenden Stadt sollte das Gegenteil der Fall sein. Eine gute Infrastruktur bewegt auch mehr Menschen sich zu engagieren. Daran müssen wir alle zusammenarbeiten, nicht zuletzt auch, um den Wert des zumeist ehrenamtlichen Amateursports nicht zu verringern.“

Weiterführende Links:

Zur DFB-Mitgliederstatistik
Wert des Amateurfußballs
Studie zur Sozialrendite des Amateurfußballs