Oberliga 01

„Erfolgsstory“ hält an: Sasel geht mit Zankl in die neunte Saison!

24. Februar 2022, 12:40 Uhr

Danny Zankl geht beim TSV Sasel in seine neunte Saison als Cheftrainer. Foto: Bode

Hinter der „wichtigsten Personalie“ innerhalb der Fußballabteilung des TSV Sasel könne man „seit Ende letzter Woche einen Haken machen“, geben die Verantwortlichen der „Parkwegler“ einen Einblick in die Zukunftsaussichten – und lassen verlauten: „Nach intensiven Gesprächen hat Danny Zankl seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Der 34-Jährige geht damit in seine neunte (!) Saison als verantwortlicher Coach und bleibt der mit Abstand Dienst älteste Trainer der Oberliga Hamburg.“

Nebel Zankl (Mi.) bleibt auch dessen kongenialer Trainer-Partner Finn Apel (li.) an Bord. Foto: noveski.com

Geschäftsführer Marcus Benthien erklärt diesbezüglich: „Dass Danny weiterhin bei uns die Fäden zieht, ist Erleichterung und Freude zugleich. Wir schätzen sein enormes Fußballwissen und seine Integrität für unseren Verein. Dass er mit seinen Leistungen das Interesse anderer Vereine weckt, steht außer Frage. Somit ist es wirklich keine Selbstverständlichkeit, dass wir den mehr als erfolgreichen Weg mit ihm fortsetzen können. Es gilt, dieses Level zu halten, wenn nicht noch etwas zu erhöhen. Sich in der Hamburger Amateurszene den Ruf erarbeitet zu haben, zu den Top-Teams in der Oberliga zu zählen, ist großartig.“

Funktionsteam bleibt geschlossen an Bord

Weiterhin auf Kurs bleiben auch Finn Apel, Ligamanager Rainer Hagge, die Co-Trainer Marc Gräfe und Carsten Reuter, Torwarttrainer Holger Sander sowie der langjährige Fußballobmann Marcus Motan als Betreuer. Die Tatsache, Finn Apel vor einem Jahr als Zankls Trainerpendant zu verpflichten, erwies sich als Sechser im Lotto. Beide passen von der fußballerischen Philosophie her hervorragend zusammen, ergänzen sich nahezu perfekt - deshalb hatte auch dessen Zusage höchste Priorität. Dies gilt auch für Rainer Hagge, der sich gerade in Corona-Zeiten im Organisatorischen für keine Aufgabe zu schade war, Stunden um Stunden ehrenamtlich investierte.

„Planungssicherheit ist jetzt das oberste Gebot“

Eine Selbstverständlichkeit sei sein Verbleib "auf keinen Fall", so Zankl, der aber längst noch nicht am Ende seines Weges am Parkweg ist. Foto: noveski.com

Nachdem die Zankl-Zukunft samt Kompetenzteam bis Juni 2023 in trockenen Tüchern ist, stehen jetzt die finalen Einzelgespräche mit dem 24-köpfigen Kader an. „Planungssicherheit ist jetzt das oberste Gebot. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass die Jungs große Lust verspüren, auch in der kommenden Saison ihre fußballerische Heimat am Saseler Parkweg zu haben“, versprüht Zankl Optimismus. Völlig zu Recht.

Fakt ist: Was die fußballerische Entwicklung angeht, ist das Team noch nicht auf dem Zenit. Und alle – ob Trainerteam oder jeder einzelne Spieler – haben die Motivation, dass sportliche Potential zu 100 Prozent auszuschöpfen und damit immer an das absolute Limit zu gehen. Betrachtet man die „Hinrunde“ reflektierend, so ist da noch Luft nach oben.

„Eine Selbstverständlichkeit ist das keinesfalls“

Man möchte weiter "das Maximum rausquetschen", verfolgt Zankl auch in der kommenden Saison ehrgeizige Ziele mit seinem TSV Sasel. Foto: Bode

Luft nach oben, obwohl Sasel bereits jetzt „ärgster“ Dassendorf-Verfolger ist, dem Liga-Primus die bis dato einzige Saison-Niederlage beigebracht hat und als Tabellenzweiter bereits sechs Punkte Vorsprung auf ein Regionalliga-ambitioniertes Concordia Hamburg hat. Dennoch betont auch Zankl, dass eine Vertragsverlängerung bei „seinem“ TSV keinesfalls eine Selbstverständlichkeit sei: „Interessante Sachen würde ich mir anhören. Aber als Trainer ist es schon wichtig, sich mit einer Aufgabe und dem Verein zu identifizieren. Anscheinend kommt es auch so ehrlich rüber, dass ich das voll und ganz tue, weil viele davon ausgehen, dass ich bei Sasel sowieso einen lebenslangen Vertrag habe. Deswegen machen wir, glaube ich zumindest, eine Menge richtig. Aber eine Selbstverständlichkeit ist es nicht“, teilt er uns auf Nachfrage mit.

„Haben den sportlichen Ehrgeiz, weiter das Maximum rauszuquetschen“

Der Transfer von Finn Apel (re.) sei "einer der wichtigsten der letzten Jahre gewesen", hebt Zankl die sehr gute Zusammenarbeit hervor. Foto: Bode

Man habe „im Hintergrund viele Gespräche“ geführt, „um einige Sachen weiterzuentwickeln und voran zu treiben“, so Zankl uns gegenüber. Denn: „Wir wollen auf jeden Fall nicht stagnieren.“ Zwar bewege man sich „von den Bedingungen, die wir schaffen können, gut am Limit. Dennoch versuchen wir, auch Kleinigkeiten weiter zu optimieren und zu verbessern“, spricht er nicht nur für sich, sondern für das gesamte Team ums Team. Die Erfolgsbesessenheit ist aber auch beim 34-Jährigen ungebrochen: „Wir haben den sportlichen Ehrgeiz, weiter das Maximum rauszuquetschen – und auch für die Spieler das beste Umfeld zu schaffen. Diesbezüglich haben wir sehr gute Gespräche geführt und sind da auch zu einem sehr vernünftigen Ergebnis gekommen. Deswegen freuen wir uns, noch ein Jahr dran zu hängen und unseren Weg weitergehen zu können.“

„Es war immer das Ziel, mit ihm zusammenzuarbeiten“

Und das als Team, wie Zankl betont. Vor allem der Transfer von Finn Apel sei „einer der wichtigsten der letzten Jahre gewesen“, lobhudelt er sein Pendant. „Es ist genau das in Kraft getreten, was wir uns gewünscht haben.“ Auf Nachfrage, dass einige Beobachter damit gerechnet haben, dass Zankl mit der Installierung von Apel seinen eigenen Abgang vorbereiten würde, entgegnet dieser vehement: „Das war definitiv nicht der Fall. Es war immer das Ziel, mit ihm zusammenzuarbeiten – und der Plan ist brutal gut aufgegangen. Es bringt mega viel Spaß – und insbesondere die Mannschaft profitiert enorm von seinem Knowhow.“

Man ergänzt sich nahezu blind und hat neue Reize gesetzt am Parkweg. „Wir haben wieder ein neues Spielsystem eingeführt, die Mannschaft damit weiter gekitzelt und weiterentwickelt – und zwei, drei Spieler, mit denen man vor der Saison nicht unbedingt gerechnet hat, gut in den Mittelpunkt gespielt. Und über die letzten Jahre wissen wir ja selbst: Es ist immer schwer, die Latte noch höher zu legen. Vor allem, weil wir auch immer mal wieder ein, zwei gute Spieler verlieren. Aber diese dann wieder zu kompensieren und mit den Jungs die nächsten Schritte zu gehen, das erzeugt natürlich auch eine gewisse Motivation.“

„Wir als Trainerteam legen den Finger bewusst immer wieder in die Wunde“

Zankl (li.) und Apel möchten den erfolgreich eingeschlagenen Weg am Parkweg gemeinsam weitergehen. Foto: Bode

Eine Motivation, die dafür sorgt, dass man sich sagt: „Natürlich geht immer mehr. Wir wissen auch, dass wir uns in dieser Saison ab und an selbst Stöcker zwischen die Beine geworfen haben in der sportlichen Entwicklung und Leistung. Das ist jetzt ‚Meckern‘ auf hohem Niveau. Das wissen wir. Aber wir als Trainerteam legen da auch ganz bewusst den Finger immer wieder in die Wunde und können uns ganz gut selbst reflektieren.“ Auf der anderen Seite sei man „mit der Gesamt-Entwicklung der letzten Jahre sehr zufrieden. Aber wir wissen auch, dass wir ein paar Körner liegen gelassen haben, an denen wir arbeiten wollen.“ 


Ziel: „Wir wollen das auf jeden Fall bestätigen, was wir jetzt gezeigt haben. Und wenn wir sogar noch ein, zwei Punkte mehr anstreben können, dann wäre das natürlich ideal.“ Noch wichtiger: „Das grundsätzliche Konstrukt ist gegeben und steht jetzt. Es werden noch ein, zwei Feintuning-Sachen passieren. Aber alles im Sinne der Optimierung.“

Autor: Dennis Kormanjos