BZ Nord
Erst das Ja-Wort, dann die sportliche Antwort: „Falken“ beschenken Trainer
Falke findet nach Pleitenserie wieder in die Spur und schlägt aufgebrachten Primus
Henrik Petersen (Mi.) - nimmt hier Glückwünsche von Shahin Taheri nach dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer entgegen - glänzte nicht nur in der Defensive, sondern auch als Doppeltorschütze. Foto: Olaf Both
Referee Thomas Schmidt (li.) brummt Paloma II-Coach Marius Nitsch die Rote Karte auf. Foto: Olaf Both
Und: „Trotz Rückstand gegen den Tabellenführer haben wir es konsequent und mit aller Ruhe weitergespielt“, befand Hellmann. Ganz im Gegensatz zu den Gästen. Diese fühlten sich vom Schiedsrichter-Gespann benachteiligt und taten ihren Unmut laut und mehrfach kund. Ein Verhalten, das Referee Thomas Schmidt im zweiten Durchgang nicht tolerierte und resolut bestrafte. Zunächst sah Paloma II-Coach Marius Nitsch wegen anhaltender Proteste den roten Karton (71.). Ihm folgte Spieler Robin Broksch, der lediglich in zivil anwesend war (86.), zwei weitere Akteure auf der Ersatzbank wurden mit Gelb bedacht, ehe Philipp Hinze in der fünften Minute der Nachspielzeit seinem Ärger Luft machte und für den Ausschrei „Dann leg halt die Pfeife weg“ ebenfalls glatt Rot sah. Viel Hektik von draußen, wovon sich der HFC Falke nicht aus der Bahn werfen ließ. Und das, obwohl der Primus - nach torloser erster Spielhälfte - einen optimalen Start in den zweiten Abschnitt erwischte. Nach einem Hanke-Ballverlust im Zentrum ging es ganz schnell. Ein Chip-Ball über die Kette, USC-Torjäger Julian Hilbig gab Sebastian Gonzales das Nachsehen und bekam die Kugel mit dem langen Bein auch noch an HFC-Fänger Benjamin Ernst vorbei.
„Abwehrkante“ Petersen als Garant
Mit seinem Freistoß zum 3:1 ließ Petersen einen chancenlosen Maurice Rosenow zurück. Foto: Olaf Both
Bis dato stand der Gastgeber defensiv sicher und ließ nicht viel anbrennen – was nicht zuletzt am starken Innenverteidiger-Duo Henrik Petersen und Lukas Wiese lag. Erstgenannter war es auch, der nach einem Taheri-Freistoß – das Foulspiel, das zu jenem ruhenden Ball führte, sorgte bei den „Täubchen“ für großen Ärger – aus dem Halbfeld am zweiten Pfosten stehend gegen die Laufrichtung von Maurice Rosenow zum Ausgleich einschädelte (65.). Wer weiß, welche Wendung die Partie genommen hätte, wenn Hilbig kurz darauf nicht im glänzend reagierenden Ernst seinen Meister gefunden hätte (70.)? Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite – und zwar nach dem anvisierten Muster: „Schnelles Umschalten nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte“, verriet Hellmann, der sah, wie Alexander Briegert für Shahin Taheri durchsteckte. Rosenow eilte aus seinem Kasten, kam vor Taheri an den Ball – doch dieser landete vor den Füßen von Marco Rohde, der aus gut 35 Metern per Bogenlampe ins verwaiste Gehäuse traf (75.)!
„Die Truppe hat das richtig gut umgesetzt“
Nach dem 1:4 sah auch noch Philipp Hinze (li.) wegen Schiedsrichter-Beleidigung den roten Karton. Foto: Olaf Both
Auf das 2:1 ließ abermals Petersen den dritten Streich folgen. Diesmal per Freistoß aus 18 Metern – zuvor wurde Taheri zu Fall gebracht – mit viel Gefühl über die Mauer hinweg ins linke Toreck (84.). Als die Nitsch-Elf alles nach vorne warf, setzte Falke in der Nachspielzeit den Schlussakkord, als Taheri eine präzise Flanke von Briegert per Direktabnahme in die Maschen beförderte (90. +4). „Die Truppe hat das richtig gut umgesetzt, stand vor allem defensiv gut. Alles in allem ein verdienter Erfolg“, hatte Hellmann an diesem Wochenende gleich im doppelten Sinne Grund zur Freude.