Bezirksliga Nord

Falken zähmen die "Bullen" - Dethlefs' Prophezeiung tritt ein

26. September 2020, 15:00 Uhr

Nur Sekunden nach seiner Einwechslung traf seine Prophezeiung ein - und Falk Dethlefs (li.) erzielte das 3:0. Archivfoto: Bode

Gut 82 Minuten waren am Bullenredder vorüber, als sich Falke-Coach Dirk Hellmann beim Stand von 2:0 für seinen HFC bei Gastgeber Hoisbütteler SV seinen Angreifer Falk Dethlefs zu sich rief. Kurz vor seiner Einwechslung gab ihm Hellmann noch einige taktische Aufgaben mit auf den Weg und erklärte ihm, was er von seinem Stürmer in den Schlussminuten erwarten würde. Dethlefs Antwort: "Coach, du weißt schon, warum ich da jetzt reingehe?", fragte er mit überzeugender Stimme  - während Hellmann leicht perplex drei blickte. Dethelfs' Konter: "Ich will ein Tor machen!"

Kaum hatte Falk Dethlefs das Geläuf bei den "Hoisis" betreten, da schädelte er mit dem ersten Ballkontakt eine Flanke von Taito Kanazawa schulbuchmäßig in die Maschen (83.). 3:0 für die Falken - die endgültige Entscheidung! "Er brennt wirklich immer, wenn er von der Bank kommt. Das ist wirklich eine Freude", lobte Hellmann seinen treffsicheren Joker, betonte aber gleichzeitig: "Ich muss die ganze Mannschaft loben. Da einen herauszuheben, wäre unfair. Das war eine richtig geile Teamleistung!" Eine, die sich nach dem überraschenden Pokal-Aus gegen Kreisligist SV Blankenese (Hellmann: "Wir haben unter der Woche viel geredet und aufgearbeitet") nicht unbedingt angedeutet hatte. Hinzu kam, "dass es hier immer schwer zu spielen ist und wir in Hoisbüttel bisher nie gut ausgesehen haben", erinnerte sich Hellmann an die bisherigen Auftritte seiner in dieser Saison auf vielen Positionen veränderten Elf am Bullenredder. "Deshalb muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Sie hat von Beginn an gezeigt, dass sie unbedingt einen Dreier holen will und den elendig langen Weg da raus nicht gemacht hat, um die Punkte zu verschenken."

"Aus kleiner Schwächeperiode gut rausgearbeitet"

Falke-Coach Dirk Hellmann trieb seine Jungs von der Seitenlinie aus zum Auftakterfolg. Foto: Bode

Schon nach sieben Zeigerumdrehungen war es Last-Minute-Neuzugang Elija Sinemus (Croatia Hamburg), der für den ersten Falke-Jubel in dieser Saison sorgte. Nach einer Kanazawa-Flanke, die nur unzureichend aus der gefährlichen Zone geköpft wurde, nahm Benjamin Baarz das Leder per Dropkick. Der geblockte Versuch fiel Sinemus vor die Füße. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete mit einem satten Schuss aus zwölf Metern ins kurze Eck. Ab der 20. Minuten nahmen auch die "Hoisis" vermehrt am Spiel teil - bis auf einen indirekten Freistoß aus sieben Metern, der jedoch abgeblockt wurde, brachten die Hausherren offensiv aber nicht allzu viel zustande. "Wenn Hoisbüttel aus der Druckphase noch mehr Chancen kreiert hätte, dann hätten sie sich das 1:1 erarbeiten können. So war es nicht ganz unverdient", sah Hellmann sein Team nach 45 Minuten obenauf - und befand: "Wir haben uns aus einer kleinen Schwächeperiode gut rausgearbeitet."

"Das harte Arbeit viel Spaß machen kann, sieht man in solchen Spielen"

Die Folge: Nachdem Malte Jonas den Ball auf der einen Seite in sehr aussichtsreicher Position nicht richtig traf, führte ein Konter auf der anderen Seite zur Vorentscheidung. Sinemus behauptete sich auf dem linken Flügel stark und legte für den eingelaufenen Pascal Hermanns quer. Dieser bediente Hendrik Ebbecke, der aus 14 Metern ins lange Eck einschweißte (68.), ehe Dethlefs den Deckel drauf machte (83.). "Ein super Start, den wir uns nicht besser hätten ausmalen können", strahlte Hellmann - und bilanzierte: "Das harte Arbeit - auch gegen den Ball - sehr viel Spaß machen kann, sieht man in solchen Spielen."

Autor: Dennis Kormanjos