Oberliga-Meisterrunde

Farhadi: „Eine Tingeltangel-Tour“ um Nichts

09. März 2022, 12:36 Uhr

Niendorf-Coach Ali Farhadi hat eine klare Meinung zum Oberliga-Spielmodus. Foto: Bode

Mit sage und schreibe neun Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz vom SC Victoria Hamburg und HEBC war der Niendorfer TSV das Maß aller Dinge in der Oberliga-Staffel 2. Von der „Hinrunden-Meisterschaft“ kann man sich am Sachsenweg jedoch nichts kaufen. Vielmehr geht es in der Meisterrunde nun um die Wurst! Am vergangenen Freitagabend stand für die Elf von Chefcoach Ali Farhadi der erste Gradmesser bei Concordia Hamburg (1:2) an.

„Man hat gesehen, dass es ein ganz anderes Kaliber ist“, so Farhadi nach der knappen 1:2-Pleite, als sein NTSV in der Schlussphase in Unterzahl vergeblich auf den Ausgleich drängte. Zudem stellte er fest: „Der Unterschied in der Liga zwischen vielen Mannschaften ist leider zu groß.“ Sowohl ganz oben als auch in der unteren Tabellenregion. Hinzu kommt der neue Spielmodus, der zwar „ganz interessant“ sei und man habe „auch bei Buchholz gegen Osdorf gesehen, dass Ende Februar eine Spannung wie am Ende der Saison auf dem Spiel stehen kann“, aber: „Im Großen und Ganzen bringt diese Meisterschaftsrunde den Mannschaften gar nichts!“

"Im Ernst: Worum geht es für uns am Ende?"

Er würde gerne um Platz eins mitspielen, doch das sei "utopisch", so Farhadi. Foto: Bode

Er mache niemandem einen Vorwurf, so Farhadi. Allerdings befindet er: „Das ist jetzt eine Tigeltangel-Tour, die wir durchmachen. Ob du am Ende Zweiter, Dritter oder Neunter wirst – das interessiert in zwei, drei Jahren keinen Menschen mehr. Denn mal ganz im Ernst: Worum geht es für uns am Ende? Keiner wird für die Regionalliga melden, außer Cordi. Und das war’s dann.“ Nicht nur das. In der Tabelle hat die TuS Dassendorf bereits zehn Zähler Vorsprung auf Cordi und Sasel. Auch in der Meisterfrage scheint eine Vorentscheidung bereits gefallen zu sein – und das schon, bevor es so richtig losgeht.

"Das ist utopisch"

Dennoch betont Farhadi: „Wir wollen weiter Gas geben, unbedingt oben dranbleiben und so lange wie möglich alles offenhalten!“ Dabei macht er auch keinen Hehl daraus, dass man „natürlich gerne um Platz eins mitspielen“ würde. „Aber das ist utopisch.“ Doch zumindest der zweite Platz und die damit verbundene Vize-Meisterschaft ist für den Niendorfer TSV noch in Reichweite. Das wäre zumindest ein Achtungserfolg für die „Sachsenwegler“…

Autor: Dennis Kormanjos