Oberliga

„Hammer“ Termin-Chaos: „Wir werden bis zum Ende nicht aufgeben!“

24. März 2023, 13:03 Uhr

Sidnei Marschall und seinem Hamm United FC stehen überaus harte und kräftezehrende Wochen ins Haus. Foto: noveski.com

Mit zum Teil fünf Spielen weniger als der eine oder andere Konkurrent hinkt der Hamm United FC aufgrund etlicher Spielausfälle hinterher. Auf die „Geächteten“ warten ein enorm strapazierende, kräftezehrende und harte Wochen. Zwölf Partien stehen noch aus – die allesamt binnen 39 Tagen nachgeholt werden sollen. Macht in der Summe: Fast alle drei Tage ein Spiel! „Das wird definitiv hart und auch schwierig“, weiß Hamm-Coach Sidnei Marschall um die Tücken im Abstiegskampf, verspricht aber: „Wir werden bis zum Ende nicht aufgeben!“

Seit Beginn des Jahres trainieren die Marschall-Mannen an der Slomanstraße. Auch Nachholspiele der "Geächteten" sind auf dem Platz in Veddel bereits angesetzt. Foto: noveski.com

Der Hammer Park wird nahezu ständig als „Unbespielbar“ deklariert. An der Snitgerreihe ist man deutlich im (Bau-)Verzug – und kommt mit den Arbeiten nicht hinterher. „Wo sollen wir trainieren?“ Eine Frage, mit der sich der Hamm United FC ausgiebig beschäftigt hat und beschäftigen musste. „Da unsere Plätze ja allesamt gesperrt sind, war die einzige Möglichkeit, dass wir uns irgendwo einen Platz suchen“, verrät Marschall nun. Als er im Winter-Urlaub einen Anruf erhielt, ob man nicht an der Slomanstraße, wo die Chance bestehen würde, trainieren wolle, habe er sich anfangs gedacht: „Das ist ja wahnsinnig!“, wie er uns gegenüber gesteht. Aber: „Bevor wir gar nichts haben und gar nicht trainieren können, machen wir das. Der Platz ist top – und jetzt fahren wir eben nach Veddel.“

"Verstehe die Welt schon lange nicht mehr"

Seit Anfang des Jahres ist man nun auf dem Kunstrasenplatz an der Slomanstraße zu Gange – als letzte Option. „Verband, Bezirk – jeder schiebt dem anderen die Schuld in die Schuhe. Ich verstehe die Welt schon lange nicht mehr“, hat Marschall mit seinem Team unter den Widrigkeiten zu leiden. „Ich habe dem Verband gesagt: Stellt uns einen Platz zur Verfügung, dann spielen wir da! Es stand ja sogar im Raum, dass wir beim HFV in Jenfeld spielen. Das ging dann aber auch irgendwie nicht. Dann haben die uns den Vorschlag gemacht, wir sollen an einem Mittwoch nach Tornesch fahren und unser Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten dort als Auswärtsspiel bestreiten. Das geht natürlich nicht“, fiel Marschall vom Glauben ab. „Aber wenn man uns einen vernünftigen Platz zur Verfügung stellt, dann spielen wir auch. Wir hätten auch die vorigen Spiele alle spielen wollen. Aber es lag und liegt nicht in unseren Händen!“

Bleibt Marschall? "Werde mir alles anhören"

Seit Sommer 2018 ist "Sid" im Hammer Park als Trainer tätig. Gespräche über einen Verbleib stehen noch aus. Foto: noveski.com

Der dicht gestaffelte Terminkalender – Vorteil oder Nachteil? „Das werden wir am Ende der Saison sehen“, entgegnet der 43-Jährige – und fügt an: „Es kann auch sein, dass wir ein, zwei Spiele gewinnen – und dann in so einen kleinen Flow reinkommen. Aber klar ist auch, dass wir bei den Ansetzungen – zum Teil sogar Freitag und dann schon wieder Sonntag – alle Kräfte brauchen werden. Jeder Spieler spielt lieber, als dass er trainiert. Aber das wird definitiv hart werden und in meinen Augen ein Nachteil sein.“

Unabhängig davon, wo die sportliche Reise hinführen wird – wie geht es mit „Sid“ weiter? „Wir hatten für letzte Woche einen Termin vereinbart, der aber abgesagt wurde“, gibt es noch nichts Spruchreifes zu verkünden. „Ich will und werde mir auf jeden Fall alles anhören. Wie die Planungen sind – und zwar in Bezug auf beide Szenarien. Und dann werden wir gemeinsam eine Entscheidung treffen.“

Autor: Dennis Kormanjos