KL 3/BZ Ost

Hamwarde bestraft - aber Börnsen trifft's noch härter

19. Juni 2020, 08:28 Uhr

Ruven Scharnberg sammelte für die TuS Dassendorf bereits einige Oberliga-Minuten - nun wurde der Börnsen-Neuzugang für sechs Monate gesperrt. Foto: Bode

Mit den Verpflichtungen von unter anderem Ruven Scharnberg (SV Nettelnburg-Allermöhe) und Jannik Wöhl (Düneberger SV) aus der Landesliga hat der SV Börnsen seine Ambitionen für die kommende Spielzeit, deren Beginn aktuell noch nicht abzusehen ist, untermauert. Der Tabellendritte der Bezirksliga Ost, punktgleich mit dem zweitplatzierten MSV Hamburg, wird damit einmal mehr als Kandidat für einen der ganz vorderen Plätze gehandelt. Doch nun müssen die Mannen von der "Hamfieldroad" einen herben Dämpfer hinnehmen - und zwar in doppelter Hinsicht...

Denn: Das hochbrisante und bis zur allerletzten Sekunde turbulente Pokalspiel zwischen dem SV Hamwarde und der SV Halstenbek-Rellingen, das der Hammonia-Landesligist mit mehr Glück als Verstand – und trotz am Ende dreifacher (!) Überzahl – gegen den Kreisligisten lediglich mit 2:1 nach Verlängerung gewann, hat nun auch Auswirkungen auf den SV Börnsen. Zwar wurde Hamwarde vom Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes, aufgrund des Abbrennens von Pyrotechnik und Pöbeleien von Zuschauern – insbesondere in Folge des 2:2-Ausgleichstreffers in der Nachspielzeit der Verlängerung, das wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht anerkannt wurde – zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro (250 Euro wurden für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt) verurteilt, kam aber um einen drohenden Punktabzug herum. Jenes „Horror-Szenario“ hätte zum Verlust des ersten Tabellenplatzes und des damit verbundenen Aufstiegs führen können. Dass dem letzten Endes nicht so war, lag auch daran, dass der Verein ungemein zur Aufklärung beigetragen habe, erklärte der Sportgerichts-Vorsitzende Christian Koops.

Auch der aus Düneberg gekommene Jannik Wöhl wird dem SVB ein halbes Jahr fehlen. Foto: Börnsen/facebook

Viel härter traf es da schon den SV Börnsen. Denn die Spieler Ruven Scharnberg, dessen Bruder Patrick Scharnberg bei Hamwarde aktiv ist, und Jannik Wöhl – beide waren als Zuschauer anwesend – wurden für jeweils sechs Monate gesperrt! Beide sollen sich gegenüber Schiedsrichter-Assistent Mark Späth unsportlich verhalten und diesen angegangen haben, räumten ihr Vergehen aber ein und zeigten sich reumütig. Besonders pikant: Der für den VfL Lohbrügge pfeifende Späth gehört ebenfalls dem Kader des SV Börnsen an. Heißt: In der kommenden Saison sind Scharnberg, Wöhl und Späth sogar Teamkollegen. Doch das neu verpflichtete und bereite höherklassig erprobte Duo wird dem SVB nun erst einmal fehlen – ein durchaus schmerzhafter Verlust.

Die ebenfalls unter den Zuschauern befindlichen Hamwarde-Spieler Alexander Witt sowie die aus der eigenen Zweiten stammenden Max Bolter, Max Herrmann und Luca Lutz wurden für je zwei Spiele gesperrt, während Malte Zakrzewski (FSV Geesthacht) eine Partie zusehen muss.