Saison 2020/2021

„Hoffen, dass wir beim Verband vorsprechen dürfen“: Initiative aus 48 Vereinen will Punkte-Mitnahme nach der Hinrunde erreichen

18. September 2020, 15:24 Uhr

Diverse Vereine haben sich ATSV-Trainer Matthias Nagel und dessem Ansinnen, die Punkte-Mitnahme nach der Hinrunde zu verändern, angeschlossen. Foto: Bode

Das Konzept ist bekannt: Geht es nach dem Hamburger Fußball-Verband (HFV), dann werden die Vereine in der Saison 2020/2021 nach der einfachen Hinrunde ihre Punkte, die sie dort geholt haben, nich mit in die Meister- oder Abstiegsrunde nehmen. So weit, so gut – oder eben: so schlecht. Denn genau an dieser Stelle regt sich bei vielen Clubs, die am HFV-Spielbetrieb teilnehmen, der Unmut. Matthias Nagel, der Coach des Ahrensburger TSV, und Carsten Gerdey vom Oberligisten USC Paloma taten dies zuletzt auch deutlich öffentlich kund – allerdings immer unter der Prämisse: keine Pauschal-Kritik am HFV, keine Pauschal-Kritik an dessen Konzept – aber eben  an diesem einen Punkt, dass die Zähler nach der Hinserie verfallen sollen. Um dies zu ändern, hat ATSV-Coach Nagel nun eine Initiative ins Leben gerufen.

In mühsamer Kleinarbeit hat der Übungsleiter des in Landesliga Hansa aufgestiegenen Clubs dafür in den vergangenen Tagen das gemacht, von dem viele sagen, es wäre die Aufgabe des HFV vor der Entscheidung, die Punkte nicht mitzunehmen, gewesen: nämlich sich die Meinung aus den Vereinen eingeholt. Herausgekommen ist dabei, dass insgeamt 47 weitere Vereine neben dem ATSV die Meinung teilen: Die Punkte aus der Hinrunde der Spielzeit 2020/2021 dürfen nicht verfallen, sie müssen – entweder ganz oder zumindest die Zähler aus den Partien gegen Clubs, in die man dann in der Meister- oder Abstiegsrunde erneut spielt – mitgenommen werden. Dies hat Nagel, der sich bereits in der vergangenen Woche an HFV-Geschäftsführer Karsten Marschner gewandt hatte, in einem erneuten Schreiben an den Verband – namentlich Thorsten Picker (Herren-Spielbetrieb, Spielansetzungen, Spielausschuss) – noch einmal explizit kundgetan.

HFV-Spielausschuss will Montag entscheiden, ob die Initiative ihr Anliegen im Gespräch schildern darf

Regte die Initiavtive an: Ahrensburgs Coach Matthias Nagel. Archivfoto: Knötzsch

„Wir würden sehr gerne mit einer kleinen Abordnung unserer Initiative ein persönliches Gespräch mit dem Spielausschuss führen, um unsere Sicht der Dinge noch einmal zu erläutern. Ich denke, gerade in so schwierigen Zeiten wie heute sollten der Verband und seine Vereine zusammenstehen und gemeinsame Lösungen für die Probleme dieser Zeit suchen“, heißt es in dem Schreiben. Wie uns Nagel („Wir hoffen, dass wir beim Verband vorsprechen dürfen“) mitteilt, hat die Initiative zumindest eines schon einmal erreicht: „Ich hatte ein Telefonat mit Michael Wiedner vom Spielausschuss, der mit mitgeteilt hat, dass unser Anliegen auf der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums am Montag ein Thema ist und dann darüber entschieden werden soll, ob wir die Möglichkeit bekommen, dass wir angehört werden.“ Das ganz klare Anliegen sei, so Nagel, „nicht auf den Verband einzuschlagen und ihn zu kritisieren, sondern die gute Idee, die dieses Konzept ist, an einer Stelle entscheidend zu verbessern.“


Nach Auskunft des ATSV-Trainers  haben sich bislang folgende Vereine der Initiative angeschlossen: Ahrensburger TSV, FC Alsterbrüder, SC Alstertal/Langenhorn, ASV Hamburg, TuS Aumühle-Wohltorf, BFSV Atlantik 97, ASV Bergedorf 85, SpVgg Billstedt-Horn, Bramfelder SV, SV Börnsen, Concordia, SC Condor, SV Curslack-Neuengamme, TuS Dassendorf, Düneberger SV, Duvenstedter SV, TSV DuWo 08, Farmsener TV, FSV Geesthacht, TSV Glinde, VfL Grünhof-Tesperhude, SV Halstenbek-Rellingen, Hamburger SV, Hamm United, Harburger TB, TuRa Harksheide, ETSV Hamburg, HT 16, Lauenburger SV, VfL Lohbrügge, FTSV Lorbeer, TSV Neuland, USC Paloma, SC Poppenbüttel, Rahlstedter SC, SV Rugenbergen, TSV Sasel, SC Schwarzenbek, BW 96 Schenefeld, VSG Stapelfeld, UH-Adler, Union Tornesch, SC Urania, SC Victoria, Viktoria Harburg, FC Voran Ohe, TSC Wellingsbüttel und Willinghusener SC