Oberliga

Mit der Präsenz eines Björn Dohrn: Tornesch ärgert den ETV!

20. August 2022, 11:46 Uhr

Der verletzte Fabian Hürzeler - zeitgleich Co-Trainer des FC St. Pauli - fungierte am Freitagabend als Chefcoach beim ETV für den beruflich verhinderten Khalid Atamimi. Foto: Kormanjos

Als Hammed Nawaz über halblinks mit ganz viel Platz ausgestattet war, auf Tornesch-Torsteher Norman Baese zusteuerte und sogar selbst hätte abschließen können, bewies der „Flügelflitzer“ des Eimsbütteler TV das Auge und wollte für den in der Mitte mitgelaufenen Dominik Akyol querlegen. Doch Tim Moritz funkte dazwischen, verhinderte das 0:2 aus Gäste-Sicht und hielt seine Unioner mit einer bärenstarken Rettungstat im Spiel.

Mit einem Traumtor kurz vor der Pause brachte Jephtah Asare den ETV in Front. Foto: noveski.com

So blieb es bis zur Schlussphase bei der knappen 1:0-Führung für den furios in die Saison gestarteten Aufsteiger. Ein Gegner, vor dem Tornesch-Trainer Thorben Reibe großen Respekt im Vorfeld hatte: „Es hat sich ja in den ersten Spielen gezeigt und war eigentlich auch vorher schon klar, dass der ETV mit zum Favoritenkreis gehört. Die haben wirklich eine verdammt gute, junge Truppe“, lobhudelte Reibe die Mannen von Khalid Atamimi. Dieser war an jenem Freitagabend jedoch privat verhindert. Der für die Wahl zum „Trainer des Jahres“ in Hamburg nominierte Atamimi weilte beruflich in Indonesien. Und so übernahm der verletzte Fabian Hürzeler das Kommando an der Seitenlinie.

Dohrn kommt, sieht und trifft

Zum Spiel äußern wollte sich der Co-Trainer des FC St. Pauli im Nachgang allerdings auf Nachfrage nicht. Vielmehr richtete er einige aufbauende Worte an seine Mannschaft im Kreis. Aufbauend deshalb, weil der ETV den Sack eben nicht zumachte und kurz vor Ultimo von immer mutiger werdenden Unionern bestraft wurde. Fünf Minuten vor Schluss gegen Jan-Ole Eggers etwas zu ungestüm gegen Björn Dohrn in den Zweikampf. Elfmeter! Der Tornesch-Torjäger lief selbst an und verwandelte äußerst abgeklärt und sicher ins linke untere Toreck zum 1:1-Ausgleich (85.)!

"Er ist leider noch nicht ganz fit"

Björn Dohrn sorgte mit seiner Präsenz für die Wende - und den Ausgleich vom Punkt. Foto: noveski.com

„Ich bin natürlich hochzufrieden mit dem Punkt“, machte Reibe keinen Hehl aus seiner Freude. Auch die Spieler der Gäste ballten unmittelbar nach Schlusspfiff die Fäuste. Mit fünf Punkten aus drei Spielen ist man nach wie vor unbesiegt. Doch zurück zum Ausgleichsschützen. Diesen warf Reibe in der 64. Minute ins Rennen. „Björn Dohrn ist leider noch nicht ganz fit ist. Bei ihm reicht es aktuell nur für eine halbe Stunde. Aber nach seiner Einwechslung hatten wir gleich eine ganz andere Präsenz auf dem Platz“, befand der Union-Übungsleiter. Doch schon vor Dohrns Hereinnahme hätten es seine Mannen „sehr gut gemacht und wenig Chancen zugelassen“. Bis auf zwei Distanzschüsse. Einmal war Norman Baese zur Stelle, kurz vor der Pause feuerte Jephtah Asare die Kugel jedoch aus gut 20 Metern in die Maschen – 1:0 (42.). „Den haut er richtig geil rein“, gab selbst Reibe unumwunden zu.

"In der letzten halben Stunde wollten und mussten wir reagieren"

„In der zweiten Halbzeit haben wir zunächst weiter aus einer defensiven Grundhaltung agiert, uns aber gesagt, dass wir in der letzten halben Stunde reagieren müssen.“ Da man „in jedem Spiel etwas mitnehmen will“, habe man „dementsprechend auch offensiver gewechselt“, so Reibe, der zunächst sah, wie Morris von Winckelmann im Eins-gegen-Eins an ETV-Keeper Jo Krohn scheiterte. „Das war die Riesenchance. Dennoch haben wir versucht, vorne etwas agiler zu sein, wodurch wir hinten natürlich etwas offener waren. Die eine oder andere brenzlige Situation haben wir gut überstanden“, und am Ende wurde Tornesch mit dem einen Zähler belohnt.

Autor: Dennis Kormanjos