Landesliga Hansa

Nach knapp drei Monaten: Gümüs kein HT 16-Trainer mehr!

10. März 2023, 12:48 Uhr

Koray Gümüs ist kein Cheftrainer mehr bei Hansa-Landesligist HT 16. Foto: Heiden

Es war ein durchaus überraschender Zeitpunkt, als Markus Puder noch im November und vor Beginn der Winterpause seinen sofortigen Rückzug als Cheftrainer bei der HT 16 bekannt gab. Der Mann, der den ältesten eingetragenen Sportverein der Welt zurück in die Landesliga führte, trat in den Hintergrund und fungierte fortan als Sportlicher Leiter. Sein Nachfolger wurde Koray Gümüs, der zuvor als Co-Trainer beim TuS Osdorf tätig war. Doch nach knapp drei Monaten ist das Kapitel schon wieder beendet und Puder interimsmäßig zurück auf der Trainerbank!

Ahmet Sahin verliert als Fußball-Abteilungsleiter kein böses Wort über Gümüs. Foto: noveski.com

„Koray ist ein positiver Typ, war sehr engagiert und hat viel Feuer reingebracht. Am Ende muss man aber einfach festhalten, dass es irgendwie nicht zueinander gepasst hat“, bestätigt uns Fußball-Abteilungsleiter Ahmet Sahin die vorzeitig vollzogene Trennung. In sechs Spielen unter Gümüs’ Regie gelang lediglich ein Sieg. Drei Partien wurden nur knapp und mit jeweils einem Tor Differenz verloren. Hinzu kam ein torloses Remis gegen Ahrensburg und eine 1:3-Niederlage beim „Überteam“ ETSV Hamburg, wo die Hamburger Turnerschaft aber lange Zeit gut mit- und dagegenhielt.

„Die Ergebnisse darf man nicht überbewerten“, betont Sahin - und unterstreicht damit, dass nicht nur die sportliche Bilanz bei der Entscheidung eine Rolle gespielt hat. „Koray hat seinen eigenen Kopf, was grundsätzlich nicht verkehrt ist. Er hat auch einen Weg für sich. Aber der hat am Ende des Tages nicht zu unserem gepasst.“ Da es „auch schon Reaktionen aus der Mannschaft gab“, wie Sahin erklärt, „mussten wir die Entscheidung treffen, weil wir beiden Seiten keinen Gefallen getan hätten, wenn wir das bis zum Sommer durchgezogen hätten“.

"Mutig, aber nicht mutig genug"

Allerdings ist Sahin wichtig, zu erwähnen, dass es „kein böses Blut“ zwischen beiden Parteien geben würde. „Das Fachliche, die Ideen und die Intensität, die er mitgebracht hat - das ist vom Ding her alles nicht so verkehrt. Aber zwischen Teilen der Mannschaft und ihm hat es nicht mehr gepasst.“

Auf Nachfrage bei Gümüs, erzählt uns dieser: „Es ist keine böswillige Trennung zwischen dem Verein und mir. Im Gegenteil. Man kann sich noch in die Augen schauen - und das ist auch gut so. Ich bin Ahmet Sahin und seinem Team sehr dankbar dafür, dass man mir die Möglichkeit gegeben hat, auch mal auf der anderen Seite Hamburgs eine Duftmarke abzugeben“, spricht er darauf an, dass er bis daro vor allem im westlichen Teil der Hansestadt tätig war. „Ich denke, am Ende des Tages war man zwar mutig genug, mich ins Team zu holen, aber vielleicht nicht mutig genug, den Weg auch durchzuziehen. Aber so ist Fußball. Wenn diverse Puzzleteile nicht zueinander passen, dann macht es einfach keinen Sinn mehr.“

"Ein Verein mit viel Wucht und Power"

"Man war zwar mutig genug, mich ins Team zu holen, aber vielleicht nicht mutig genug, den Weg auch durchzuziehen", sagt Gümüs. Foto: Heiden

Dabei ist der Zeitpunkt durchaus überraschend. Denn: Unseren Informationen zu Folge hat sich der Verein unlängst erst mit Gümüs auf eine Zusammenarbeit über die Saison hinaus verständigt. Gümüs’ Antwort: „Lieber jetzt, als wenn man sich bereits in die neue Saison hineinsteigert und dann merkt, dass es nicht passt. Natürlich ist es schade. Ich war sehr motiviert, hatte auch sehr viel Spaß an der Sache - auch wenn es immer mal wieder Komplikationen zwischen gewissen Mannschaftsteilen und mir gab“, macht er keinen Hehl daraus.

Nichtsdestotrotz verabschiedet sich der 31-Jährige mit Stil von der Legienstraße: „Ahmet Sahin hat den Verein zu dem gemacht, was er jetzt wieder ist. Ich kann dem Club nur viel Glück wünschen und hoffe, dass man in den nächsten Jahren seinen Weg gehen wird. Denn das ist ein Verein mit viel Wucht und Power. Wenn man das so gebündelt bekommt, dann kann man über kurz oder lang große Erfolge feiern.“

Autor: Dennis Kormanjos