Oberliga 01

Nach Lux-Schock: „Hätten wir das gewusst, wären wir vom Platz gegangen“

26. August 2021, 14:07 Uhr

Nach dem Schock im Pokalspiel gegen Norderstedt ist Yannik Lux auf dem Weg der Besserung und hofft auf ein baldiges Comeback. Foto: noveski.com

Die Derby-Niederlage gegen den USC Paloma (0:2) rundete eine aus Sicht des HSV Barmbek-Uhlenhorst „relativ beschissene Woche“ ab. Dabei waren das Pokal-Aus gegen Regionalligist Eintracht Norderstedt (1:4) und eben die Schlappe im „Barmbek-Battle“ fast schon nebensächlich. Der Grund für die deutlichen Worte von BU-Coach Jan Haimerl waren die Sorgen um seinen Kapitän Yannik Lux. Dieser sackte im Pokalspiel kurz nach der Halbzeit – ohne jede Fremdeinwirkung – zusammen, musste noch an Ort und Stelle versorgt und später mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus abtransportiert werden.

Der „Captain“ der Barmbeker verbrachte einige Tage im Krankenhaus, musste zwischenzeitlich sogar vom AK Barmbek ins AK St. Georg verlegt und operiert werden. Umso größer war die Freude, als Lux am vergangenen Samstag an der Meiendorfer Straße auftauchte, sein Team unterstützte und nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg beim MSV den Sieg im Mannschaftskreis mitfeierte. „Wir waren täglich in Kontakt“, sprach Chefcoach Haimerl anschließend über die bangen Tage. „Gerade nach so etwas, muss man auch ein Stück weit aufpassen, dass man ihn nicht nervt und erstmal zur Ruhe kommen lässt.“

"Es fühlt sich immer noch komisch an"

Kurz nach der Pause im Pokalspiel gegen die Eintracht sackte Lux (li.), der bereits in der Pause über Unwohlsein klagte, zusammen. Foto: KBS-Picture.de

Denn: Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass „Luxer“ unter angeborenen Herzrhythmusstörungen leidet, die vorher nie erkannt wurden oder in Erscheinung traten. Das berichtet das Portal „Amateur Fußball Hamburg“. Dort wird Lux wie folgt zitiert: „Es fühlt sich immer noch komisch an. Im Nachhinein bin ich aber sehr froh darüber, dass der Vorfall auf einem Sportplatz in Hamburg passiert ist und nicht im Urlaub.“ So nämlich konnte direkt eingegriffen werden. Auch im Kabinentrakt, wo der 30-Jährige ein weiteres Mal behandelt werden musste, so dass die Spieler diesen zunächst nicht betreten durften.

"Man hat einfach gemerkt, dass da jemand fehlt"

Auch deshalb findet Haimerl klare Worte, sagt: „Hätten wir gewusst, dass wir da draußen Fußball spielen und der Notarzt nach 15 Minuten sagt, ‚Jetzt haben wir ihn außer Lebensgefahr‘, dann wären wir vom Platz gegangen und hätten nicht weitergespielt!“ Lux sei „nicht umsonst Kapitän“ der Mannschaft und ein absolutes Vorbild. „Man hat die letzten Tage einfach gemerkt, dass da jemand fehlt, der die Verantwortung übernimmt und trägt. Von dieser Rolle sprechen immer ganz viele und wollen da rein, aber das kann nicht jeder. Yannik schon. Das zeichnet ihn aus. Und über das Sportliche brauchen wir gar nicht zu sprechen“, so Haimerl, der betont: „Er hat und bekommt jetzt alle Zeit der Welt, um sich zu erholen und zu genesen.“

Lux hofft nach Belastungs-EKG auf das ärztliche "Go"

Auf dem Platz geht Lux (Mi.) als BU-Kapitän immer mit vollem Einsatz voran. Foto: noveski.com

Da Lux nun wieder wohlauf und „durch die Worte der Ärzte, dass ich durch den Eingriff eigentlich leistungsfähiger bin als zuvor, positiv gestimmt“ ist, wie er bei „AFH erklärt“, konnte sich Haimerl – in Anwesenheit seines „Captains“ – einen kleinen spaßig gemeinten Seitenhieb nicht verkneifen: „Der Punkteschnitt kann sich ja sehen lassen. Solange das so bleibt, ist er Mitglied des Trainerstabs“, witzelte er – und betonte mit freudestrahlendem Gesicht: „Schön, dass er wieder da ist!“ Dem können wir uns nur anschließen! „Ich muss jetzt abwarten, dass die Wunde gut verteilt und kann dann langsam wieder anfangen. Mit dem Belastungs-EKG in drei Wochen bekomme dich dann hoffentlich auch grünes Licht, dass ich wieder voll einsteigen kann“, wünscht sich Lux bei „AFH“ eine baldige Rückkehr auf den Fußballplatz.

Autor: Dennis Kormanjos