BZ Nord

Poppenbüttels „Bezirksliga-Pizarros“ wirbeln erfolgreich

Kurzberg und Braun trumpfen gegen die Alsterbrüder auf

10. September 2019, 10:58 Uhr

Poppenbüttels "Oldie-Duo" Florian Kurzberg (li.) und Thomas Braun trumpfte beim Kantersieg gegen die Alsterbrüder besonders groß auf. Foto: Klaas Dierks

Im Anschluss an die Zweitvertretung der Alsterbrüder, die zuvor auf heimischem Geläuf gegen Kummerfeld ihre erste Niederlage hatten hinnehmen müssen, traf am Sonntagmittag die Erste Herren des Eimsbütteler Vereins an der Gustav-Falke-Straße auf den SC Poppenbüttel. Während sich die Alsterbrüder am Spieltag zuvor mit einem Sieg gegen Teutonia 10 Luft im Abstiegskampf verschafft hatten, hatte der SCP durch eine knappe Niederlage gegen Paloma II den Sprung in höhere Tabellenregionen verpasst. Gegen die Alsterbrüder traten sie nun auch noch ohne ihren Knipser vom Dienst, Malte Findeisen, an, der im bisherigen Saisonverlauf genauso oft erfolgreich einnetzen konnte, wie die Alsterbrüder vor einer Woche gegen Teutonia: sieben Mal. 

Kim Kubik (li.) nutzt den Defensivschnitzer der Hausherren und bringt den SCP in Front. Foto: Klaas Dierks

Den Ersten Herren der Alsterbrüder fehlt bisher ein solcher Knipser, auch wenn deren Top-Scorer Gian Luca Verago bis dato immerhin dreimal erfolgreich gewesen ist. Vielleicht stand deswegen auch Tim Algners Name, mit zehn Treffern ein echter Goalgetter bei der Zweiten, in der Aufstellung bei den Ergänzungsspielern. Allerdings verzichtete er durch das gerade erst zu Ende gegangene kräftezehrende Spiel seiner Mannschaft auf einen weiteren möglichen Einsatz. So müssen die etatmäßigen Kräfte um Kapitän Matthias Schwarz das Spiel ohne Hilfe des Vereinskameraden angehen. Und es beginnt vielversprechend. Bereits in der zweiten Minute bekommt Verago die Chance, seine Elf in Führung zu bringen, aber der Ball streicht aus sieben Metern rechts am Kasten der Gäste vorbei.

Kubiks "Kacktor" eröffnet Torreigen

Marc-Lennard Uhlhorn (li.) besorgt das 2:0 für die Gäste. Foto: Klaas Dierks

Dann ist Poppenbüttel am Zug. Sechs Minuten später bekommen sie ihre erste 100-prozentige Torchance. Florian Kurzberg, mit 38 Jahren noch immer fit wie ein Turnschuh und mit dem gleichalten Mittelfeldmotor Thomas Braun eine wichtige Säule der Mannschaft, setzt sich auf der linken Seite durch, flankt nach innen auf Torben Lindholm, der den Ball allerdings aus kurzer Distanz (noch) nicht im Tor unterbringen kann. Millimeter am rechten Pfosten vorbei geht der Ball ins Toraus. Drei Minuten später die nächste Großchance für Poppenbüttel. Diesmal macht es Kurzberg selber. Sein bis dahin ungebremstes Solo führt ihn in den Strafraum, er könnte schießen, umkurvt aber noch Torwart Kühn an der linken Ecke des Fünfmeterraumes und gibt so dem zurückgeeilten Dominik Seeger die Möglichkeit in höchster Not zu klären. In der 15. Minute dann das, was Arnd Zeigler in die Kategorie „Kacktor“ einreihen würde. Eine grobe Unkonzentriertheit im Aufbauspiel führt zu einem Verstolperer, den Poppenbüttels Kim Kubik gerne annimmt und aus elf Metern völlig allein vor Kühn zur Führung nutzt.

FCA "hinten zu luftig" - Kurzberg besorgt die 4:0-Pausenführung

Tor Nummer drei: Torben Lindholm (li.) baut die Führung der Mannen von der Bültenkoppel aus. Foto: Klaas Dierks

Die Alsterbrüder weiter unter Druck. Nach 20 Minuten Ecke von rechts nach einem geblockten Kurzberg-Vorstoß. Marc-Lennard Uhlhorn macht von seiner Größe Gebrauch, steigt an der Fünfmeterraumgrenze höher als sein Gegenspieler und drückt die Kugel aus seiner Sicht auf die richtige Seite des langen Pfostens zur 2:0 Führung hinter die Torlinie. Nur zwei Minuten die frühe Vorentscheidung. Wieder sorgt Kreuzberg über rechts für Gefahr, zieht den Ball in die Mitte und diesmal steht Torben Lindholm nicht nur richtig, aus kurzer Distanz grätscht er in die Hereingabe, verwandelt zum 3:0.

Die Alsterbrüder bleiben nicht völlig chancenlos. Nach 32 Minuten bekommt Patrick May im Eins-gegen-Eins mit Torwart Jan-Philipp Haerting die Möglichkeit, zu verkürzen, aber der Kapitän im Tor begräbt den Schuss vom rechten Eck des Fünfmeterraumes aus spitzen Winkel unter sich und hält den Kasten vorerst sauber. In der 35. Minute ist Florian Kurzberg auf der Gegenseite erfolgreicher. Er versetzt seinen Gegenspieler zweimal, bevor er den Ball an Kühn vorbei aus sechs Metern zum 0:4 ins Tor bugsiert. So endet die erste Halbzeit mit komfortablen Vorsprung für die Gäste, da die Heimelf „zu luftig verteidigt“, wie es Poppenbüttels Trainer Yorck Maennich nach dem Spiel formulieren sollte.

Auch Braun dreht auf

Der vierte Streich von Florian Kurzberg (Mi.), der seine Leistung krönte. Foto: Klaas Dierks

In der 48. Minute keimt nochmal so etwas wie Hoffnung bei der Heimmannschaft auf. Alsterbruder Patrick May kann nun sein Erfolgserlebnis nachholen, das ihm in der ersten Halbzeit noch verwehrt worden war. Nach einem Freistoß in unübersichtlicher Situation gelingt ihm innerhalb des Fünfmeterraumes auf 1:4 für seine Farben zu verkürzen. Stand die erste Halbzeit im Zeichen des einen Poppenbütteler „Oldies“, macht nun der andere 38-jährige Mitspieler, Thomas Braun, auf sich aufmerksam. In der 61. Minute begräbt er jegliche etwaige Hoffnung der Alsterbrüder auf eine Wende, als er Kühn mit einem Knaller aus 17 Metern überwindet. Kühn ist zwar noch dran, lenkt den wuchtig geschossenen Ball steil nach oben, aber nicht richtungsverändernd genug, so dass sich der Ball hinter ihm doch noch ins Tor senkt.

Akpu betreibt Ergebniskosmetik

Thomas Braun (re.) lässt eine Fackel ab, die zum 5:1 für Poppenbüttel im Gehäuse von Moritz Kühn einschlägt. Foto: Klaas Dierks

Nur vier Minuten später erweist sich Braun als Doppelpacker. In schönem Zusammenspiel mit Jan Patrick Siegel macht die 23 endgültig den Deckel drauf. An der Strafraumgrenze wird er von seinem Mannschaftskollegen links freigespielt und hat keine Mühe mehr, den Ball nach ein paar Schritten in den Strafraum am chancenlosen Kühn flach vorbei zu schieben. Dann Ergebniskosmetik durch die kurioseste Szene des Spiels in der 85. Minute. Endlich mal wieder ein vielversprechender Angriff der Hausherren. Wieder ist es Verago, der zuvor schon, auch in der zweiten Halbzeit, eine gute Möglichkeit zum Torerfolg hatte. Jetzt legt er den Ball an Keeper Haerting gut vorbei, nachdem der ihm zur Winkelverkürzung aus dem Sechzehner heraus entgegengestürmt ist. Vom Fünfmeterraum haut Verago unter den Ball, um zu vollenden - und trifft die Latte. Den Abpraller nimmt der mitgelaufene, eingewechselte Lenny Akpu volley mit der Seite und bringt den Ball Richtung leeres Tor. Doch da steht jetzt auf Höhe des Fünfmeterraumes Maurice Schröder und köpft den Ball aus der Gefahrenzone. Eigentlich. Denn Lenny Akpu schnappt sich den zweiten Ball und fast von der Grundlinie in Höhe der linken Eckfahne bringt er den Ball tatsächlich noch im Tor zum 2:6 unter.

Alsterbrüder-Zeichen der Verbundenheit für schwer verletzten Drude

Mit seinem zweiten Treffer machte Braun (li.) das halbe Dutzend voll. Foto: Klaas Dierks

Eine Wahnsinns-Szene, die die Situation der Alsterbrüder gut symbolisiert. Zwar geht im Moment einiges schief, aber der Wille zum Erfolg ist ungebrochen. Damit dieser sich jedoch in Zukunft verstärkt einstellt, bräuchte man die urlaubenden und genesenden Spieler des Kaders bald zurück. Für das gesamte Jahr (und wahrscheinlich darüber hinaus) fällt Luca Drude aus, der im Spiel gegen Sasel II einen Knöchelbruch erlitt. Die Mannschaft hat ihm als Zeichen der Verbundenheit ein T-Shirt geschenkt und er erwidert die Geste, indem er der Niederlage gegen Poppenbüttel auf Krücken gestützt beiwohnt. Von dieser Stelle gute und baldige Genesung. Poppenbüttel hat in den verbleibenden Minuten noch die Chance das Ergebnis zu erhöhen, es bleibt schlussendlich beim 2:6 nach 90 Minuten. Mit einem Sieg im nächsten Spiel der Alsterbrüder gegen den viertplatzierten SC Alstertal-Langenhorn könnte sich die Hitscher-Elf mit frischem Mut beweisen und zudem dem heutigen Gegner Poppenbüttel behilflich sein. Gewinnt Popenbüttel gegen Glashütte, würde man nämlich an Tabellennachbar SCALA vorbei ziehen.

Alsterperlen "gleichen Torverhältnis aus"

Den Spirit des Vereins am Walter-Wächter-Platz zeigt folgende Begebenheit, die daher kurz abschließend geschildert werden soll. Die nächste Partie auf dem Kunstrasenplatz fand zwischen der Siebener-Damenmannschaft des Vereins („Alsterperlen“ genannt) und (wie es der Zufall der Spielansetzung wollte) den Damen des Siebener-Teams vom SC Poppenbüttel statt. Dabei gewannen die Alsterperlen unter reger Anteilnahme mehrerer Spieler der Alsterbrüder-Ersten und –Zweiten unter den ZuschauerInnen zweistellig, trotz sehr beeindruckender Leistung der SCP-Torfrau, bei nur einem Gegentreffer. Kommentar aus den Reihen der Herrenspieler: „Torverhältnis für heute wieder ausgeglichen“.

Klaas Dierks

Aufstellungen

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