Testspiel
„Rahner“ ärgert mit seiner „Rasselbande“ die „Ex“
Scherzten während des Spiels: Christian Rahn (li., Trainer Hansa Rostock U19) und sein Ex-Kapitän Torben Wacker. Foto: Kormanjos
Der bis dato einzige Winter-Zugang der Rothosen in Aktion: Angreifer Sebastian Schmalbach (li.), der mal für die U17 des FC Venezia in Italien gespielt hat. Foto: Kormanjos
"Das können meine Jungs. Aber ich wollte euch nicht überfordern", flachste Christian Rahn an der Seitenlinie in Richtung Torben Wacker, seinem Ex-Spieler, Kapitän und Nachfolger als Chefcoach beim HSV III. Dieser hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit erkannt, dass die "Hansa-Bubis" einen Zahn zugelegt hatten und immer wieder durch die Mitte durchgebrochen waren. Im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten, als die Rothosen einen guten Auftritt hinlegen und den Bundesliga-Nachwuchs der Rostocker offensiv nahezu komplett aus dem Spiel nahmen.
Trotz Pleite: Rothosen-Keeper avanciert zum "Man of the Match"
Doch das änderte sich nach Wiederanpfiff. Der gerade mal 17-jährige Leo Bera verwertete eine von etlichen Chancen zum siegbringenden 1:0 für Rahns "Rasselbande" (54.). Allerdings wartet auf den gebürtigen Hamburger vor allem in Bezug auf den Torabschluss noch jede Menge Arbeit. Die Gäste schossen einen überragenden HSV III-Keeper Tobias Müller, der diverse Großchancen und Eins-gegen-Eins-Duelle in herausragender Manier vereitelte, zum "Man of the Match". Und beinahe hätte Paul Treichel den Wacker-Mannen zumindest ein Remis gesichert. Erst scheiterte der Angreifer nach toller Vorarbeit von Sepehr Nikroo am Pfosten (69.), ehe er freistehend nicht den krönenden Abschluss fand (79.).
"Das war ein vernünftiger Auftritt"
Christian Rahn (re.) sah vor allem in der ersten Halbzeit noch Verbesserungsbedarf. Nach der Pause drehte seine Rostock-Rasselbande auf. Foto: Kormanjos
Ein alles in allem und aufgrund der zweiten Halbzeit verdienter Sieg der Gäste bei der Rückkehr von Rahn. Aber auch die in der Oberliga vom Abstieg bedrohten Rothosen wussten durchaus zu gefallen. "Man muss schon sagen, dass es deutlich positiver als in den letzten Wochen war. Dafür, dass wir in dieser Woche mal wieder komplett trainieren konnten und fast alle da waren, war das ein vernünftiger Auftritt", befand auch Wacker.
Rahn mit Abstinenten und Juwelen
Die die Halbzeitpause keine zehn Minuten lang war, verlegte HSV III-Coach Torben Wacker (Mi.) die Ansprache auf die Bank. Foto: Kormanjos
Optimal war es auch aus Sicht von Rahn noch nicht. Aber: Der 43-Jährige musste auch auf zwei Akteure, die bei den Profis mittrainieren, und einen Youngster, der bei der U23 mitwirkt, verzichten. Zudem rotierte er munter durch. Mit Raul Celotto stand auch ein Spieler auf dem Platz, der einst bis zur U17 beim Eimsbütteler TV kickte. Und in der zweiten Halbzeit ein echtes Juwel: Der gerade erst 17 (!) Jahre jung gewordene Richard Bauer, der trotz seines Alters die meisten Pflichtspiele unter Rahn für die U19 absolviert hat und als Linksfuß in der Innenverteidigung mit starkem Spielaufbau und gutem Spielverständnis zu überzeugen wusste.
"Ich habe einfach Bock, gegen 'Rahner' zu gewinnen"
"Dass du bei bestem Wetter gegen deinen Ex-Trainer verlierst, ist natürlich schade. Aber ich bin trotzdem zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft", bilanzierte unterdessen Wacker, der zugab, schon in der Besprechung keinen Hehl daraus gemacht zu haben: "Ich habe einfach Bock, gegen 'Rahner' zu gewinnen. Aber am Ende des Tages war es ein Testspiel, bei dem das Ergebnis zweitrangig ist. Trotzdem hätte ich mir natürlich gewünscht, dass wir zumindest mal eine Bude machen." Die machte am Ende aus Sicht der Gäste aus Rostock den Unterschied aus...
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