Landesliga 02

Sehr kurz- oder kurzfristig: "Unser Ziel ist der Aufstieg!"

20. Februar 2022, 10:51 Uhr

Ex-Profi Serdar Sinik (Mi.) in seinem ersten Spiel als Cheftrainer des ASV Hamburg. Foto: Kormanjos

Eine Saison lang war er in der ersten türkischen Liga bei Genclerbirligi Ankara aktiv. Zu einem Einsatz kam Serdar Sinik in der Spielzeit 2004/05 zwar nicht - nichtsdestotrotz ist die Vita des ehemaligen HSV-Jugendspielers äußerst eindrucksvoll. Für Türk Telekomspor, Antalyaspor, Orduspor und Karsiyaka bestritt er 55 Zweitliga-Partien (acht Tore). Hinzu kommen 28 Drittliga-Spiele - darunter einen Kurzeinsatz als Joker für die "Zweite" des HSV - und 44 Oberliga-Begegnungen für den FC St. Pauli II, Eimsbütteler TV und Concordia Hamburg (insgesamt 13 Tore), ehe es für ihn nach seiner Anfangszeit und in jungen Jahren in den türkischen Profibereich ging. Mittlerweile hat Sinik seine aktive Laufbahn beendet und versucht, im Trainer-Geschäft Fuß zu fassen.

Ruhig und bedacht an der Seitenlinie: ASV-Neucoach Serdar Sinik. Foto: Kormanjos

Schon zu aktiver Zeit kickte Sinik für den ASV Hamburg. Einige Spieler sind noch immer da - und der 40-Jährige selbst ist inzwischen als Nachfolger der Barlak-Brüder als Cheftrainer an der Snitgerreihe tätig. "Ich kenne die Jungs von früher", erinnert er sich an seine Spielerzeit - und weiß: "Wenn Disziplin und Einstellung da sind, dann sind wir eigentlich nicht zu schlagen!" Die fußballerischen und individuellen Qualitäten seiner Schützlinge sind unbestritten, die von ihm schon genannten Attribute haben mehr bisher verhindert. 


Aber: Am vergangenen Wochenende zeigte ein ersatzgeschwächter ASV, wozu man in der Lage ist. Mit 4:2 wurde der bis dato an der Spitze thronende FC Türkiye abgefertigt. "Den Spielern war bewusst, dass es für uns darum geht, mit einem Sieg noch nach oben gucken zu können - oder aber schon für die nächste Saison zu planen", war Sinik und seinen Mannen die Bedeutung der Partie klar.

Sinik "sehr stolz auf die Jungs"

Rathwan Al Radi (Mi.) erzielte gegen Türkiye den Treffer zum 4:2-Endstand und stürmte daraufhin zur Bank. Foto: Kormanjos

"Die Spieler waren heiß, ich war in meinem ersten Spiel heiß. Und ich finde, meine Mannschaft hat heute spielerisch, taktisch und läuferisch verdient das Spiel gewonnen!", bilanzierte Sinik nach seinem ersten Spiel als Cheftrainer. Zuvor sammelte er als "Co" von "General" Can Ersen beim Meiendorfer SV erste Erfahrungen auf diesem Gebiet. Nun feierte er einen Einstand als Maß als Chef-Dompteur! "Ich bin sehr stolz auf die Jungs", lobhudelte er seine Equipe im Nachgang.

"Können die Chance nur am Leben halten, wenn wir unsere Spiele gewinnen"

Dabei betonte der einstige Offensivakteur auch: "Wir haben langfristige Ziele und Pläne", ist er nicht nur auf den kurzfristigen Erfolg aus. Allerdings weiß auch Sinik, wie schnelllebig das Fußball-Geschäft ist. Er selbst hat zahlreiche Clubs durchlaufen. Nun möchte er als Trainer nach dem höchsten streben: "Unser Ziel ist der Aufstieg!", macht er keinen Hehl aus den Ambitionen. Mit dem Erfolg gegen Türkiye habe man "die Chance aufrechterhalten" und sei "dran", so Sinik. "Das wollen wir auch so lange wie möglich bleiben. Aber wir können die Chance nur am Leben halten, wenn wir unsere Spiele gewinnen. Und dann müssen wir gucken, was die Gegner machen."

"Wenn es nicht klappen sollte, wollen wir die Mannschaft nächstes Jahr zum Aufstieg führen"

Der Sieg gegen den gestürzten Primus war ein echter Teamerfolg des ASV Hamburg. Foto: Kormanjos

Sollte es in dieser Saison - der ASV hat fünf Zähler Rückstand auf Primus Kosova - nicht mehr zum großen Coup reichen, wird in der kommenden Spielzeit der große Angriff erfolgen. "Das auf jeden Fall. Das ist unser Ziel. Wenn es nicht klappen sollte, wollen wir eine gute Vorbereitung absolvieren, eine schlagkräftige Mannschaft beisammen haben - und diese zum Aufstieg führen", verfolgt Sinik ehrgeizige Ziele mit dem ASV Hamburg.

Autor: Dennis Kormanjos