Steht der FC Musa kurz vor dem Zerfall?

Trainer und der halbe Kader verabschieden sich

24. August 2017, 09:54 Uhr

Trainer Mehmet Karakus schaffte mit dem FC Musa 97 den Bezirksliga-Aufstieg - nun hat er sich vom Klub aber verabschiedet. Foto: Mathias Merk

Noch zum Ende der letzten Saison feierte die Liga-Mannschaft des FC Musa 97 den Titel in der Kreisliga 1 und den Aufstieg in die Bezirksliga Süd, wo der Verein zuletzt bis zur Saison 2005/06 schon einmal beheimatet war. Damals löste sich der Klub jedoch auf und ging erst im Jahr 2014 wieder in der Kreisklasse an den Start. Ereilt den Klub in naher Zukunft dasselbe Schicksal wie damals? Fakt ist: Nicht nur die neu gegründete Zweite Herren zog sich zu Saisonbeginn wieder zurück, sondern auch in der Liga gibt es zurzeit große Unruhen. Erst verabschiedete sich Trainer Mehmet Karakus - anschließend drehten auch noch circa 50 Prozent der Akteure dem Verein den Rücken zu, obwohl laut Sami Musa (Vereinsvorsitzender) „noch keine Kündigungen eingereicht wurden“.

Wenn eine Mannschaft erfolgreich ist, gibt es in der Regel keinen Grund, um Trübsal zu blasen. Doch beim familiengeführten Verein FC Musa 97 ist genau das momentan der Fall. Tritt man mit Sami Musa in Kontakt, ist eine gewisse Verwunderung zu vernehmen, da sich vor kurzer Zeit Erfolgstrainer Mehmet Karakus ohne weitere Angabe von Gründen verabschiedete. „Der Trainer hat sich mit meinem Vater und Ehrenpräsidenten Xhelil Musa zusammengesetzt und bekanntgegeben, dass er sein Amt niederlegen wird. Was der genaue Grund für seine Entscheidung ist, kann ich wirklich nicht sagen. Aber wir sind Mehmet Karakus sehr dankbar dafür, dass er uns dahin gebracht hat, wo wir heute sind und wünschen ihm natürlich alles Gute für seine Zukunft“, so Sami Musa.

Was bleibt sind lediglich Raum für Spekulationen: „Ich denke, dass der Trainer private Gründe hatte. Denn er ist immer zwischen Bremen und Hamburg hin und her gependelt.“ Aber warum auch noch eine ganze Reihe an Spielern ihr Engagement beendeten, dafür hat Musa keine wirkliche Erklärung. „So wie wir gehört haben, ist es wohl so, dass die Spieler gehen, weil der Trainer nicht mehr da ist. Und da reden wir auf jeden Fall von 50 Prozent des Teams.“

„Wir machen auf jeden Fall weiter!"

Ehrenpräsident Xhelil Musa (re.) und sein Sohn Sami Musa (Vorsitzender) können sich nicht erklären, warum die Spieler den Verein verlassen. Foto: Sami Musa

Allerdings klingt das nicht nur für den neutralen Beobachter etwas fragwürdig. „Es sind definitiv Differenzen vorhanden, aber wir vom Vorstand wissen wirklich nicht, was los ist. Mit uns redet niemand. Selbstverständlich suchen wir das Gespräch mit einzelnen Spielern, aber wir müssen abwarten, was sich jetzt ergibt. Denn die Jungs, die dabei geblieben sind, und die neuen Spieler, mit denen wir Gespräche führen, sind natürlich etwas verunsichert. Sie müssen das zunächst einmal sacken lassen, dass auf einmal so viele Leute gehen, was wir natürlich nachvollziehen können.“ Aus diesen Aussagen ist zu vernehmen, dass man beim FC Musa jedenfalls nicht den Kopf in den Sand steckt. „Wir sind hochmotiviert und weiterhin vollkommen mit Herz dabei. Danach suchen wir jetzt künftig auch die Neuzugänge aus. Wir möchten nur noch Spieler haben, die genauso mit Herz den Sport ausüben wollen, um gemeinsam daran Freude haben zu können.“ Welche Spieler den Verein, ohne Angabe von Gründen, verlassen haben, wollte Musa nicht sagen - auch aus einem triftigen Grund: „Ich will und kann auch keine Namen nennen. Denn wir haben bis heute noch keine einzige Kündigung erhalten.“

Jedoch sollte gerade in dieser Personalfrage eine schnelle Klärung her, möchte man in der laufenden Saison noch ordentlich Fuß fassen und weiterhin als Bezirksligist auflaufen. Denn in der letzten Partie musste die Liga-Mannschaft bereits mit Spielern aus der ehemaligen Zweitvertretung sowie den Alten Herren aufgestockt werden Das Ergebnis: Eine 0:9-Niederlage gegen Hamm United. Musa: „Dafür sind wir in guten Gesprächen. Sehr wahrscheinlich können wir zum Ende der Woche schon zwei, drei Neuverpflichtungen vermelden. Wir werden nicht aufhören und machen auf jeden Fall weiter!“

Autor: Mathias Merk