Oberliga
Süderelbe muss sich auf Trainersuche begeben: Gürsan geht im Sommer!
Abschied nach dem Ende der Saison: Trainer Timucin Gürsan wird dem FC Süderelbe den Rücken kehren. Foto: KBS-Picture.de
Nach dem Grund für seine Entscheidung gefragt, dem Kiesbarg den Rücken zu kehren, erklärt der Noch-Trainer: „Es gab im letzten Jahr Entscheidungen und Wahlen im Vorstand, deren Ergebnisse mich zum Überlegen gebracht haben, ob das Ganze noch mit den Werten, für die ich stehe, und den Prinzipien, die ich mir auf die Fahne geschrieben habe, zu vereinbaren ist. Aufgrund der Zusammensetzung des Vorstandes, wie er jetzt aktuell besteht, habe ich mich dazu entschieden, dass das nicht mehr der Weg ist, den ich mitgehen möchte. Deshalb habe ich dem Ersten Vorsitzenden Matthias Nehls jetzt meine Entscheidung mitgeteilt.“ Ihm fehle, so Gürsan, insgesamt „die Perspektive auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit. Deswegen stehe ich in der nächsten Spielzeit nicht mehr zur Verfügung.“
„Ich bin mir sicher, dass ich dem Fußball erhalten bleibe – dafür bin ich zu besessen vom Ball“
Dass auch der erneute Umbruch, der dem FCS nach dem Rückzug des langjährigen Vorsitzenden und Sponsors Joachim Soltzenberg und einer daraus resultierenden Etat-Lücke bevorsteht, eine kleine Rolle bei der Entscheidung gespielt hat, kann Gürsan nicht gänzlich verneinen. „Ich weiß nicht, ob der Umbruch vor der neuen Saison wieder so massiv geworden wäre, wie zuletzt – das kann man nur vermuten. Ich bin aber der Meinung, dass es auf jeden Fall wieder einen Umbruch geben wird.“ Diese Tatsache in Verbindung mit Personen im Verein, mit denen Gürsan offenbar nicht zusammenarbeiten möchte, war aus Sicht des 28-Jährigen, der im Februar 2019 als Coach die Nachfolge von Markus Walek antrat, dann zu viel, als dass er sich für einen weiteren Verbleib hätte entscheiden können. Und das, obwohl er es sich „nicht einfach gemacht“ habe, wie uns Gürsan im Gespräch offen verrät: „Ich hatte genügend Zeit, mir diesen Schritt zu überlegen. Er ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Ich bin dem Verein dankbar, dass ich in meinem jungen Alter damals die Möglichkeit bekommen habe, vom Co-Trainer zum Trainer aufrücken zu dürfen.“
Und auch aufgrund der Entwicklung, die er, sein Trainerteam und die Mannschaft in der Vergangenheit zusammen durchlebt haben, sei es eine „schwierige Entscheidung“ gewesen, sich gegen eine weitere Saison am Kiesbarg auszusprechen, so Gürsan. „Wir hatten vor dieser Saison viel Quantität im Kader. Von 25 Spielern sind zwölf zum ersten Mal in ein Herren-Jahr in der Oberliga gegangen – und sie haben sich dabei nach und nach zu Stammspielern, Torschützen und 'Game-Changern' entwickelt. Die Jungs haben ihre Qualität nachgewiesen“, befindet Gürsan, der bislang noch keinen Kontakt zu potenziellen neuen Vereinen hatte. „Ich bin mir aber sicher, dass ich dem Fußball erhalten bleibe – dafür bin ich einfach zu besessen vom Ball. Momentan habe ich allerdings absolut keinen konkreten Plan in der Tasche, wie es für mich nach der Saison nun weitergehen wird. Das Wichtigste ist für mich derzeit, dass wir alle gemeinsam diese Corona-Krise überstehen und dass wir gesund bleiben“, sagt Gürsan abschließend.