Landesliga Hansa

Suntic: „Ich werde mir eine neue Herausforderung suchen“

30. März 2020, 11:24 Uhr

Wird den VfL Lohbrügge nach dieser Saison verlassen: Mittelfeld-Regisseur Danijel Suntic. Foto: Bode

Seit nunmehr zweieinhalb Wochen ruht nicht nur in der Hansestadt der Ball. Der Corona-Virus hinterlässt weltweit deutliche Spuren und sorgt unter anderem auch dafür, dass zahlreiche Spieler ihrem Lieblingshobby seither nicht mehr nachgehen können. Bis zur verordneten „Zwangspause“ war der VfL Lohbrügge das Maß aller Dinge in der Landesliga Hansa und drängte mit Siebenmeilenstiefeln ins Hamburger Fußball-Oberhaus. Da inzwischen jedoch nicht nur eine Fortsetzung der laufenden Saison in Frage steht, herrscht auch Unklarheit über die sportliche Zukunft der Mannen vom Binnenfeldredder – und dennoch laufen bereits die Planungen…

In der kommenden Spielzeit werden Pascal Bäker (li.) und Danijel Suntic (Mi.) kein kongeniales Duo mehr am "Binner" bilden. Foto: Bode

Erst kürzlich hat das Trainer-Gespann Elvis Nikolic/Sven Schneppel für eine weitere Spielzeit am „Binner“ zugesagt. Auch Top-Torjäger Pascal Bäker hat dem Club bereits vor einiger Zeit seinen Verbleib zugesichert. Es läuft einfach beim VfL, meint man. Nicht umsonst thront Lohbrügge nach 22 absolvierten Spielen mit 19 Punkten Vorsprung auf den ASV Hamburg an der Tabellenspitze. Dennoch befindet Danijel Suntic, einer der zahlreichen erfahrenen Oberliga-Recken im Kader: „Konkurrenz ist schon da, wenn man sieht, was für Kaliber beispielsweise beim ASV auflaufen. Wir haben bloß auf uns geguckt – und jeden Spieltag versucht, die drei Punkte für uns zu gewinnen.“ Zu dem ohnehin schon „spielstarken Team“, so Suntic, seien nicht nur mit seiner Person noch zusätzliche Komponenten wie Erfahrung hinzu gestoßen. Dazu zählen auch Akteure wie Seyhmus Atug, Onur Saglam oder Mohamed Labiadh. „Wir sind auch privat ganz gut befreundet. Daher kam das überhaupt zustande, dass sie hierher wechseln“, verrät „Sunti“.

"Solange die Regierung sagt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, sollte man das befolgen"

Mit ausgefeilter Technik nur schwer vom Ball zu trennen: Danijel Suntic (vo.). Foto: Bode

Das für Landesliga-Verhältnisse zusammengestellte „Star-Ensemble“ zog bis zur Corona-Pause einsam seine Kreise. Doch: „Ob es ein Punkt Vorsprung ist oder wie jetzt 19 sind, ist vollkommen egal, weil es um den Aufstieg an sich geht. Dafür muss man den gewissen Leuten, die das auf die Beine gestellt haben, auch Respekt zollen“, erkennt Suntic auch das im Hintergrund Geleistete fraglos an. Wenngleich man aktuell zum Nichtstun verdammt ist. Eine Situation, die nicht nur „Edel-Techniker“ Suntic ans Gemüt geht: „Bei mir persönlich ist es so, dass ich eh schon circa anderthalb Monate aussetzen musste wegen einer Operation und nun durch die derzeitige Krise, die herrscht, länger keinen Ball mehr am Fuß hatte.“ Dementsprechend würde es „natürlich jucken“, so der Linksfuß. „Aber solange die Regierung sagt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, sollte man das einfach auch befolgen – vor allem unserer älteren Generation zu Liebe.“

"Da sehe ich meine Zukunft nicht"

In 17 Saisonspielen war Suntic als Mittelfeldspieler ganze neun Mal für den VfL erfolgreich. Foto: Bode

Nicht nur am Binnenfeldredder tappt man zurzeit im Dunkeln, wie, wann – und ob die Saison überhaupt fortgeführt wird. „Mein Ziel mit dem VfL war der Aufstieg in die Oberliga. Ich denke, dass wir diese Tür schon geöffnet haben und nur noch durchgehen müssen – sollte die Saison weitergehen)“, rätselt auch Suntic, betont aber zugleich: „Nach dieser Saison werde ich mir dann eine neue Herausforderung suchen!“ Heißt: Der 27-Jährige wird Lohbrügge den Rücken kehren! „Durch die Geschehnisse in den letzten Wochen, herrschen nun andere Strukturen beziehungsweise es werden momentan neue Strukturen geschaffen und da sehe ich meine Zukunft nicht“, spricht er unter anderem auf das Ende der Tätigkeit von Sportchef und Sponsor Mato Mitrovic sowie die Installierung von Robert Mimarbachi als dessen Nachfolger an. „Sicherlich kommen da nochmal ein, zwei weitere Komponenten dazu…“, will er aber nicht allzu sehr ins Detail gehen. Denn: „Höhen und Tiefen hat man immer mal.“

"Ein ambitionierter Verein mit gegebenen Strukturen"

Wo die Reise für den einst unter anderem bei Dassendorf und Teutonia 05 aktiven Suntic (li.) hingeht, steht derzeit noch in den Sternen. Foto: Bode

Was schon jetzt feststehen würde, sei die Tatsache, „dass ich weiter mein Trikot der HSV Panthers (Futsal, Anm. d. Red.) anziehe werde. Was das Fußballerische angeht, bin ich relativ offen.“ Es hätte schon „ein, zwei ‚lose‘ Gespräche“, gegeben, verrät er, „aber ich werde mir darüber noch etwas Gedanken machen und ein wenig Zeit lassen. Mal schauen, was in der Hinsicht eventuell noch kommt.“ Klare Vorstellungen hat der Mittelfeldakteur jedenfalls: „Ein ambitionierter Verein mit gegebenen Strukturen, der um etwas spielen möchte, wäre natürlich perfekt – da man sich momentan in den ‚goldenen Jahren‘ befindet und seine Qualität kennt“, weiß nicht nur Suntic selbst um seine außergewöhnlichen Fähigkeiten.

Autor: Dennis Kormanjos