Teammanagerbericht: TSV Germania Lüthorst

Autor: Christian Wolter

03.05.2016

Tänzchen in den Mai

1. Kreisklasse - Staffel 2 | Teammanagerbericht TSV Germania Lüthorst

Am vergangenen Sonntag empfing der TSV Lüthorst seine Namensbrüder vom TSV Lauenberg und bat, bei wunderbarem Fußballwetter, zum Tanz auf dem satten Grün.
Die vielen Anhänger beider Seiten sollten ihre Entscheidung, die Maifeierlichkeiten für 90 Minuten zu unterbrechen, nicht bereuen.


Lauenberg ließ in jüngster Vergangenheit an Konstanz vermissen, verlor drei der letzten fünf Partien. Allerdings konnte man am letzten Spieltag ein Ausrufezeichen mit dem Remis gegen Inter Amed setzten.

Der TSV Lüthorst ist unter Neutrainer Dirk Tschentscher hingegen eine vollkommen neue Mannschaft geworden. Moral und Einstellung wurden revidiert und den Zielen zur Rückrunde angepasst. Seit diesem Umbruch spielt die Mannschaft über weite Strecken taktisch diszipliniert und der Erfolg gibt dem eingeschlagene Weg recht.
Die Lüthorster holten aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte und kletterten damit vom Abstiegsplatz.
Nach Aussagen von Vorstand und Trainer sei das Potential des jungen Teams aber noch lange nicht ausgeschöpft. Man möchte in der Tabelle noch einige Plätze gutmachen und in der kommenden Spielzeit unter der neugegründeten SG Elfas erfolgreich weitermachen.


Das Spiel begann typisch für die Gastgeber. Man ließ den Gegner aus dem Solling kommen, stand sicher und wartete auf Fehler. In der dichten Vermaschung des Lüthorster Defensivverbunds verfingen sich so regelmäßig Fehlpässe der Lauenberger und wurden schlagartig zum Gegenangriff eingeleitet. Lüthorst kontrollierte die Anfangsphase klar und hatte das Spiel im Griff. Mit ihren schnellen Angreifern sorgten die Gastgeber für viel Furore vor dem Gehäuse des angereisten TSVs. Lediglich der Abseitspfiff des Unparteiischen verhinderte ein ums andere mal den Durchbruch mit möglichem Torerfolg.

Nach einer Viertelstunde wurde ein klarer Vorteil der Lüthorster abgepfiffen und dementsprechend von einigen Protesten begleitet. Rückblickend entsage der Pfiff den Gastgebern jedoch nicht den Lohn, da Malte Mund den Freistoß aus halbrechter Position direkt in die Torwartecke schickte.

Lauenberg fand nach diesem Führungstreffer fast garnicht statt. Lange Bälle sollten den Umschwung bringen, wurden aber immer von der Lüthorster Hintermannschaft abgefangen oder verpufften im Aus.
Ihr Spielmacher John Wolter wurde ebenfalls gut aus dem Spiel genommen und schon bei der Ballannahme vehement attackiert, sodass er nicht zu seinem Spiel fand.
In dieser Phase verpasste es Lüthorst nachzulegen. Die Hausherren hatten einige gute Chancen, waren aber in der Verwertung dieser zu nachgiebig. Simon Henne, als wichtiger Schlüsselspieler in der Heimmannschaft musste schon in der 30. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam der wiedergenesene Maik Schelm.
Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang dem TSV Lüthorst der längst überfällige 2:0-Treffer. Nikolai Müller finalisierte, einen sauber vorgetragene Angriff über die Rechte Seite, mit einem strammen Schuss ins lange Eck.

Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Lauenberg gab sich nicht auf, fand jedoch auch keine Mittel gegen die sicher stehenden Gastgeber.

Die Gäste wechselten zweimal, für Tim Bußmann kam Thüne und für Rettberg Ropeter. Auch Lüthorst musste noch einmal verletzungsbedingt Wechseln.

Knapp 30 Minuten in der zweiten Halbzeit versäumte es Lüthorst den Deckel draufzumachen. Torchancen von Ermuth, Müller, Mund und Wolter wurden zum Teil großartig vom guten Lauenberger Schlussmann Björn Bußmann pariert.

Ein umkämpftes Derby entwickelte sich zwischen den beiden Parteien aus Elfas und Solling.
In der 77. Minute war es Daniel Apel, der auch per direkten Freistoß den Anschluss für die Gäste verzeichnen konnte.
Lüthorst bekam das Nervenflattern und verlor kurzzeitig die Konzentration und somit die Kontrolle über das sicher geglaubte Spiel.
So kam was kommen musste: John Wolter konnte nur zwei Minuten nach dem Anschluss den Ausgleich machen. Eine Ecke auf den kurzen Pfosten konnte zuvor nicht von den Lüthorstern geklärt werden und somit kam es zum skurrilen Treffer den Wolter, in Thomas Müller Manier, mit dem Bauch über die Linie drückte.

Dieses Spiel hatte nun alles zu bieten, was ein Derby bieten sollte. Kampf, Leidenschaft, Stimmung von den Rängen und nicht zu vergessen eine knisternde Spannung.
Es war klar: Wer jetzt treffen würde, würde die drei Punkte für sich buchen.

Die Lüthorster brauchten einen kurzen Moment um sich zu schütteln und wieder Struktur und Mut zurückzugewinnen.
Konter liefen jetzt in beide Richtungen und die Zuschauer hetzten die Spieler mit ihren lautstarken Anfeuerungsrufen über den Platz.
Einige unschöne Szenen und gelbe Karten später lief Lüthorst zum Wohl letzten Angriff der Partie an.
Eine überfallartige Stafette der Gastgeber landete, in der zweiten Minute der Nachspielzeit, bei Christian Wolter, der den Doppelpass mit Malte Mund suchte und den Ball anschließend aus halbrechter Position durch die gegnerischen Verteidiger ins lange Eck befördern konnte.
Nach der Führung kam es zu einer kleinen Rudelbildung, die sich aber schnell wieder auflöste.
Der TSV Lauenberg gab weiterhin nicht auf und konnte die letzten beiden Aktionen der Partie verbuchen. Zwei aufeinanderfolgende Eckbälle konnten jedoch von den Lüthorster geklärt werden.

Somit war es ein denkbar knapper wohl aber verdienter Sieg der Hausherren, da sie ein deutliches Chancenplus verzeichnen konnten und Lauenberg lange Zeit dominierten.

Lüthorst ist mit dem Sieg jetzt bis auf einen Platz an den sonntägigen Gegner herangerückt und belegt nun den Tabellenplatz 9.
Mit dem Sieg im Rücken geht es für den TSV Lüthorst am kommenden Wochenende zu den Jungs vom MTV Markoldendorf. Ein durchaus prestigeträchtiges Duell für beide.

Der TSV Lauenberg empfängt den SV Harriehausen.