Oberliga

Türkiye wütet aufs Bezirksamt: Heimspiel gegen HEBC verlegt – Etliche Neue beim Aufsteiger!

29. Juli 2022, 13:49 Uhr

Türkiye-Manager Klaus Klock (Mi.) ist mächtig angefressen auf das Bezirksamt. Foto: noveski.com

Beim FC Türkiye war die Euphorie nach der Landesliga-Meisterschaft und die Vorfreude auf das erste Oberliga-Spiel nach vierjähriger Abstinenz riesengroß. Da der neue Chefcoach Daniel Sager und dessen neuer Co-Trainer Max Weiß noch im wohlverdienten Urlaub weilen, hat „Allzweckwaffe“ Klaus Klock das Ruder bei den Wilhelmsburgern übernommen und bereitet die Mannschaft auf das erste Punktspiel gegen den HEBC am kommenden Sonntag, 13 Uhr, vor. Doch nun der Schock!

Tobias Braun wollte seine Laufbahn eigentlich beenden - nun kehrt er vom VfL Lohbrügge zu Türkiye zurück. Foto: noveski.com

Am Freitagmittag um 11:45 Uhr erhielt Klock die Nachricht, dass das Bezirksamt den Platz an der Landesgrenze gesperrt hat und der Oberliga-Rückkehrer an die Fährstraße (Heinrich-Gross-Straße 90) ausweichen muss. Eine Info, die Klock nicht etwa von Seiten des Bezirksamtes höchstpersönlich übermittelt bekam, sondern vom Hamburger Fußball-Verband in Person von Thorsten Picker. Umso größer ist der Ärger von Klock auf das Bezirksamt, das es offenbar nicht für nötig hielt, dem FC Türkiye rechtzeitig Bescheid zu geben. „Jetzt rudert ein Gesamtverein, um eine Anlage in der Kurzfristigkeit herzurichten“, schäumt Klock, der sich nun darum kümmern muss, dass der Platz eingemessen und gekreidet wird sowie sämtliche Spielvorbereitungen getroffen werden.

"Scheinbar hat man vergessen, uns zu informieren"

Albin Bektesi (Mi.) folgt seinem Trainer Daniel Sager von Kosova zum FC Türkiye. Foto: noveski.com

Das Ganze noch viel irrwitziger macht die Tatsache, dass dem Manager der Wilhelmsburger auf Nachfrage beim Bezirksamt mitgeteilt wurde, dass der Platz an der Landesgrenze eigentlich schon seit dem 20. Juli gesperrt sei. „Scheinbar hat man es vergessen, uns zu informieren“, wütet Klock, der mit seinen Schützlingen noch am vergangenen Sonntag das Auftaktspiel im LOTTO-Pokal gegen Hamm United (0:2) auf dem Geläuf bestritt. Klock: „Ich dachte wirklich, es handelt sich dabei um einen Scherz.“ Zumal auch der Platz an der Fährstraße noch bis Monatsende gesperrt sein sollte.

Doch das Lachen verging ihm schnell. „Die Fährstraße darf auf einmal wieder genutzt werden“, berichtet Klock, der mit dem Verein gegen Windmühlen ankämpft. Beispiel: „Trotz vieler angenehmer und guter Gespräche gibt es seit fünf Monaten nur Vorwürfe. Wir wissen nicht, wo wir ab Oktober trainieren sollen. An der Fährstraße ist nur eine Hälfte beleuchtet. Deshalb wollten wir – als Oberligist – mit der Genehmigung auf einem Kunstrasenplatz trainieren. Aber das wurde abgelehnt.“ Ein weiteres Indiz: „Die Duschen an der Landesgrenze sind seit einem Jahr kaputt“, verrät Klock. Passiert ist bisher nichts.

Viele Neuzugänge an der Landesgrenze

Der technisch hochveranlagte Demian-Coray Wicke wechselt vom künftigen Liga-Kontrahenten Hamm United zu den Wilhelmsburgern. Foto: noveski.com

Den Widerständen zum Trotz will der Meister der Landesliga-Staffel 2 am Sonntag an der Fährstraße eine erfolgreiche Rückkehr in Hamburgs Fußball-Beletage feiern. Und das mit einigen Neuzugängen. Zwischen den Pfosten hat sich Türkiye die Dienste von Sulejman Hoxha (Meiendorfer SV) gesichert. Zudem kehrt etwas überraschend Tobias Braun (VfL Lohbrügge) an die ehemalige Wirkungsstätte zurück. Vom Klub Kosova hat Neu-Coach Sager gleich drei Akteure mitgebracht: Albin Bektesi, Arlind Bedrolli und Medeni Kaya, der ebenfalls schon für Türkiye aktiv war.

Zudem zieht es Demian-Coray Wicke (Hamm United FC), Andreas Metzler (VfL Lohbrügge), Beraat Sarikaya (SC V/W Billstedt), Baran-Musa Kocuk (SV Eichede A-Jugend), Metekaan Yilmaz (Niendorfer TSV II), Daniel Weiß (SV Vorwärts 93 Ost) und Abdullah Gazi Karakurt (ehemals Hamm United FC) an die Landesgrenze – oder eben an die Fährstraße. Ein weiteres und vermutlich letztes heißes Eisen im Feuer könnte Bujar Sejdija werden. Der 24-Jährige war einst in der Dritten Liga für den Halleschen FC aktiv und verfügt zudem über die Erfahrung von 76 Regionalliga-Einsätze für den FSV Union Fürstenwalde, Altona 93 und den FC St. Pauli II. Eine endgültige Entscheidung, ob der Transfer zustande kommt, steht aber noch aus.

Autor: Dennis Kormanjos