Oberliga

TuRa-Trainerteam „gekappt“: Kement ist raus – Was macht Schwarzer?

20. September 2022, 07:58 Uhr

Yavuz Kement (re.) gehört nicht mehr dem Trainerteam von TuRa Harksheide an. Jörg Schwarzer (li.) ist wieder alleiniger Chefcoach. Foto: Küch

„Es gab sehr viel Wirbel um uns und darüber, dass wir jetzt in dieser Liga spielen. Wir fühlen uns so ein bisschen ‚nicht gewollt‘. So nach dem Motto: Wir dürfen da mal mitspielen. Von daher hat uns auch vermutlich jeder als Absteiger eingeplant“, macht Jörg Schwarzer keinen Hehl aus seiner Gefühlslage. Und bis auf Nico Schluchtmann sowie Rückkehrer Dominik Mahnke (beide HSV Barmbek-Uhlenhorst) müsse man „ja auch ganz ehrlich sagen“, dass kaum Oberliga-Erfahrung dazu gekommen sei, so der Trainer von TuRa Harksheide.

Kement (re.) bat Schwarzer darum, "weiterzumachen und die Lorbeeren zu ernten". Elbasan Latifaj (li.) ist interimsweise bis Winter neuer Co-Trainer. Foto: noveski.com

Nicht erst gegen den Eimsbütteler TV (0:0) habe man gesehen, „dass wir vorne nicht so durchschlagskräftig sind“, machte sich das Fehlen von Ole Schneemann (Rotsperre) und Maximilian Vollstädt (verletzt) deutlich bemerkbar. Dafür verkauft man sich am Exerzierplatz bis dato sehr teuer. „Ich finde, wir machen das ganz gut und haben jetzt eine zweistellige Punktanzahl. Von daher nehmen wir das mit und freuen uns. Denn für uns ist das ein Abenteuer!“

Ein Abenteuer, das für eine Person ein sehr überraschendes Ende gefunden hat. Denn: Eigentlich bildeten Schwarzer und Yavuz Kement seit Winter ein gemeinsames und gleichberechtigtes Trainerduo. Doch Kement gehört nun nicht mehr dem „Staff“ von TuRa an! „Es gibt dazu nicht viel zu sagen“, wollte Liga-Manager Philipp Penkwitt am vergangenen Freitag nicht ins Detail gehen, erklärte nur: „Wir haben intern einfach andere und unterschiedliche Ansichten gehabt. Und dann mussten man abwiegen, was im Sinne des Vereins die beste Entscheidung ist. Wir haben für uns festgestellt, dass das die beste Lösung ist, jetzt etwas zu ändern.“

"Er hat mich darum gebeten, dass ich weitermache"

Jörg Schwarzer geht davon aus, dass sich die Wogen glätten und er als Cheftrainer am Exerzierplatz weitermacht. Foto: Küch

Schwarzer wollte zu den Gründen für die Trennung „keinen Kommentar“ abgeben, machte aber gleichzeitig auch keinen Hehl daraus, dass er gerne mit Kement weitergearbeitet hätte: „Ich habe ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu Yavuz. Er hat mich darum gebeten, dass ich weitermache und mir gesagt, dass ich mit der Mannschaft so viel erreicht habe und den Lohn einfahren soll. Ich war nämlich auch drauf und dran, zu sagen, ich höre ebenfalls auf. Denn wir haben uns gesagt, dass wir das als Trainerteam machen.“ Klare Worte von Schwarzer!

Am Freitagabend bei der Nullnummer nahm „Vereins-Ikone“ Elbasan Latifaj an der Seite von Schwarzer Platz. Das soll auch erstmal so bleiben. „‚Elba‘ übernimmt bis Winter den Posten als Co-Trainer. Und Jörg Schwarzer ist Trainer dieser Mannschaft“, verdeutlichte Penkwitt – und unterstrich noch einmal, dass „nichts Atemberaubendes oder Weltbewegendes vorgefallen“ sei. Allerdings betonte Schwarzer: „Für mich ist mein Torwart-Trainer ein ganz wichtiger Baustein in der Konstellation. Wenn der nicht mehr weitermachen würde, dann muss ich mir überlegen, was passiert“, will er den gerade aus dem Urlaub zurückgekehrten Hendrik Manke unbedingt im Funktionsteam halten.

"So einfach wegschmeißen will ich das nicht"

Zumindest bis Winter wird Elbasan Latifaj (re.) Jörg Schwarzer als Co-Trainer unterstützen. Foto: Küch

Abschließend beschwichtigte der 56-jährige Chefcoach auf Nachfrage, welches Szenario aus seiner Sicht denn am wahrscheinlichsten sei: „Ich gehe davon aus, dass wir uns zusammensetzen und alles aus der Welt schaffen. Es war über die letzten vier Jahre ja auch nicht immer nur Friede, Freude Eierkuchen. Philipp (Penkwitt, Anm. d. Red.) und ich sind zwei Alphatiere. Aber wir haben uns immer zusammengerissen über die Jahre, sehr konstruktiv zusammengearbeitet, das Ganze zusammen aufgebaut – und so einfach wegschmeißen will ich das auch nicht.“

Autor: Dennis Kormanjos