Unter Kiez-Kickern

St. Paulis neuer Teamarzt Hauke Mommsen

24. Juni 2013, 18:26 Uhr

Trainingsauftakt beim FC St. Pauli. Neu mit an Bord ist auch Teamarzt Hauke Mommsen. Foto: KBS-Picture.de

Nach nur 22 freien Tagen hat Fußball-Zweitligist FC St. Pauli am 12. Juni als einer der ersten Profivereine in Deutschland das Training für die Saison 2013/14 aufgenommen. Coach Michael Frontzeck bat seine Spieler nach einer kurzen Kabinenansprache im Trainingszentrum an der Kollaustraße zur ersten Einheit in der neuen Spielzeit. Neu dabei ist Hauke Mommsen, der neue Mediziner am Kiez.

Wer ist aber der neue an der Seitenlinie? Fakten: Hauke Mommsen, ehemaliger Mannschaftsarzt der Handballer von der SG Flensburg-Handewitt. Der gebürtige Nordfriese ist ab sofort einer von zwei gleichberechtigten und gleichermaßen verantwortlichen Mannschaftsärzten beim Kiez-Klub. Beim 12:0-Testspielerfolg in Husum am Mittwoch saß er erstmals auf der Bank.

Kooperation mit der Helios-Endo-Klinik – „Versorgung weiter optimiert.“

In enger Absprache mit den neuen Mannschaftsärzten: Athletik-Trainer Timo Rosenberg (l.) und Neuzugang John Verhoek bei Reha-Übungen. Foto: KBS-Picture.de

„Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe und die ersten Tage haben bereits jede Menge Spaß gemacht“, sagt Mommsen, der gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Sebastian Schneider verantwortlich für die medizinische Betreuung des Profi- und im Nachwuchs-Leistungsbereich ist.

Zum Einstieg gab es eine Eingangsuntersuchung der Spieler und Mommsen hat sich mit dem Trainer sowie allen weiteren Akteuren rund um die Zweitliga-Elf abgestimmt. Sein Engagement beim Weltpokalsiegerbesieger von 2002 ist auf die Kooperation des FC mit der Helios-Endo-Klinik in der Hansestadt zurückzuführen. Diese wurde im Mai als neuer medizinischer Partner der Braun-Weißen vorgestellt und Sportdirektor Rachid Azzouzi sagte dazu: „Wir wollen die Betreuung unserer Mannschaften in diesem Bereich ausbauen. Hierzu bietet die Zusammenarbeit mit der Helios-Endo-Klinik sehr gute und sehr flexible Möglichkeiten. Die Abstimmung mit unseren Physiotherapeuten wird dadurch noch enger und die Versorgung weiter optimiert.“

Ganzheitlicher Ansatz

Mommsens Kerngebiete: Ernährung, Prävention, Osteopathie und Gesundheitsförderung. Foto: KBS-Picture.de

So sieht es auch Mommsen, dessen Ansatz stets eine ganzheitliche Betreuung des Sportlers vorsieht. „Es geht um mehr, als das ein Arzt beim Spiel oder Training dabei ist und aufs Feld rennt, wenn etwas passiert“, so Mommsen, für den auch Ernährung, Prävention, Osteopathie und Gesundheitsförderung eine große Rolle bei der Betreuung von Leistungssportlern spielt. „Bei einem Profiverein geht es heutzutage vor allem um die Infrastruktur und die tägliche medizinische Betreuung“, sagt Mommsen, der all dies bei der Zusammenarbeit mit der Klinik gegeben sieht. Sie liegt schließlich in Sichtweite zum Millerntor-Stadion, der Heimat des FC. Der Kontakt kam über Jens Duve zu Stande. Mommsen kennt den Pauli-Vize-Präsident, der auch gleichzeitig Geschäftsführer der Endo-Klinik ist.

„Konzept muss Verein überzeugt haben.“

Auch die Neuen, hier Ex-Bochumer Marc Rzatkowski, werden vom ganzheitlichen Ansatz profitieren. Foto: KBS-Picture.de

„Als er hörte, dass ich nicht mehr in Flensburg tätig bin, hat er mich kontaktiert“, so der 43-jährige Mommsen. „Gemeinsam mit meinem Kollegen Schneider habe ich ein Konzept entwickelt und dies muss den Verein überzeugt haben“, sagt Mommsen, der einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten hat, der an die Zusammenarbeit zwischen der Klinik und dem Verein gekoppelt ist.

DFB-Tätigkeit

In dem Konzept hat der Arzt vor allem strukturelle Inhalte aus seinen Erfahrungen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit einfließen lassen. Dort gehört Mommsen seit rund einem Jahr zum medizinischem Stab der U18-Nationalmannschaft und ist mit einem der Physiotherapeuten der A-Elf, Klaus Eder, bestens befreundet. „Es hat nach meiner Zeit bei der SG viele Möglichkeiten gegeben, um wieder im Profisport tätig zu sein“, sagt Mommsen. „Bei St. Pauli passt einfach alles!“

Nach 15 Jahren im Handball beim THW Kiel und in Flensburg schließt sich für ihn zudem ein Kreis. Denn Mommsen kommt selber aus dem Fußball. Nach seinen Anfängen beim TSV Rot-Weiß Niebüll spielte er als Mittelfeldakteur später immerhin viertklassig für den TSB Flensburg und Blau-Weiß Friedrichstadt. 2009 war er zudem für den FC Schalke 04 in der Bundesliga tätig.



Text: Ruwen Möller, =Flensborg Avis