Oberliga
VfL fehlt „Spielglück und Cleverness“, Liga-Leader Cordi hat den „Drei-Viertel-Mann“ und den doppelten Saglam
Schneppel: „An der Moral der Mannschaft hat es nicht gelegen“
Elfer oder nicht, Teil drei Cordis Abdullah Yilmaz (li.) bekommt den Ball an die Hand. Foto: noveski.com
„Dass ausgerechnet Danijel die Vorlage beim 3:2 gibt, berührt mich nicht. Ich hab' nicht gedacht: Mist, das war Suntic. Mich hat mehr im Allgemeinen geärgert, dass wir das Gegentor schlucken müssen“, gab derweil Sven Schneppel im Anschluss an die Begegnung mit Blick auf die Torbeteiligung des Ex-Lohbrüggers zu Protokoll, der dafür sprgte, dass an drei von vier Treffern ehemaige VfL-Kicker beteiligt waren. „Wir wollten eigentlich noch mehr Kontrolle erreichen und noch mehr in die Tiefe kommen“, ließ der Lohbrügge-Coach dann die zweite Hälfte Revue passieren, „phasenweise hatten wir zuvor kontrolliert, aber in die zweite Hälfte sind wir schlecht reingekommen und haben vor allem auf unserer rechten Defensivseite die ganze zweite Halbzeit lang Probleme. Da haben sie uns immer wieder bespielt. Was wir uns auch ankreiden müssen: Wir wollten Cordis Standards vermeiden, aber wir aben viele Fouls gezogen und sind so zu oft in Bedrouille gekommen. Nach der Pause haben wir uns zirka 25 Minuten lang nicht mehr gut aus dem Druck lösen können, so dass der Gegner Aufwind bekommt und zurückkommt.“ Aus seiner Sicht, so Schneppel, habe das Spiel trotz der Niederlage „ganz viele tolle Momente gehabt“, aber: „Uns hat das nötige Spielglück und ein Fünkchen Cleverness gefehlt, das du gegen so eine Mannschaft brauchst. Es wäre mehr drin gewesen. An der Moral der Mannschaft hat es nicht gelegen, die Jungs haben alles reingehauen, was man reinhauen konnte. Es waren andere, widrige Umstände.“
Strittige Elfmeter- und Nicht-Elfmeter-Entscheidungen
Die Lücke gefunden: Amir Miry tunnelt VfL-Schlussmann Christian Gruhne (re.) zum 4:2. Foto: noveski.com
Worte, mit denen Lohbrügges Coach auf die Auswechselung des gelb-rot-gefärdeten Chris Pfeifer zur Pause anspielte – aber auch auf vier strittige Entscheidungen. „Das sind Dinge, die wir nicht beeinflussen können“, so Schneppel. „Ich will hier keine große Schiri-Schelte betrreiben. Es war ein ganz schwer zu leitendes Spiel. Aber: Die Verhältnismäßigkeit in den Entscheidungen hat nicht gestimmt“, so der VfL-Trainer, der nach einem Foul von Steven Lindener, bei dem er Metidji mit beiden Armen klammerte, zu Boden riss und ihn dabei sogar noch im Gesicht traf (siehe Foto), ebenso einen Elfmeter für den VfL haben wollte, wie bei Abdullah Yilmaz Handspiel. Beide Male pfiff Referee Gawron nicht. „Wenn er die beiden Elfer für Cordi gibt, muss er den in der ersten Hälfte beim Foul an Metidji auch geben oder er lässt seine Pfeife bei allen Entscheidungen stumm“, sagte Schneppel, der Elfer eins („Kann man wahrscheinlich geben, da ist schon eine Grätsche erkennbar“) und zwei („Wenn ich neutral bin, kann man ihn geben – da ist ein Schubser zu sehen“) für Cordi jeweils gegeben hätte, später aber auf den Bildern von FussiFreunde-Fotograf Joe Noveski eines besseren belehrt wurde: Stjepan Brkic grätsche zwar gegen Miry, traf aber den Ball. Der Schubser von Jonas Holz gegen Clifford Aniteye geschah zwar, trotzdem stieg der Concorde noch zum Kopfball hoch und fiel erst, als er in der Luft und Holz' Hände weg von ihm waren (siehe Bildergalerie). Yilmaz' Handspiel hätte man pfeifen können (siehe Foto) können, Lindeners Foul an Metidji war elfmeterreif (siehe Foto).
Jan Knötzsch
< Vorherige Seite | Seite 1 / 2 |