Landesliga Hansa

Vor dem Düneberg-Gipfel: Huremovic hört beim ETSV auf - als Trainer!

28. Februar 2023, 10:48 Uhr

Jassi Huremovic wird am Saisonende als Cheftrainer beim ETSV Schluss machen, den Weg des Vereins als Sportlicher Leiter aber weiter vorantreiben. Foto: noveski.com

Es ist eine Saison, die von der puren Dominanz zweier Mannschaften geprägt ist. Zwei Teams, die dem Rest der Liga schon längst enteilt sind und nur noch die kaum mehr in Sichtweise befindlichen Hacken zeigen. Sage und schreibe 20 (!) Zähler Vorsprung hat der ETSV Hamburg auf den Tabellendritten aus Bramfeld. Ärgster Widersacher der Eisenbahner: Der bis zum vergangenen Wochenende punktgleiche Düneberger SV. Durch den Last-Second-Schock gegen Ohe (1:1) weist die Tornieporth-Truppe vor dem direkten Aufeinander- und absoluten Gipfeltreffen am kommenden Freitagabend (19:30 Uhr, Mittlerer Landweg) zwei Pünktchen Rückstand auf. Der Countdown zum großen Showdown läuft!

Obwohl er mit voller Inbrunst an der Seitenlinie dabei ist, will sich Huremovic (re.) künftig auf die Aufgaben als Sportlicher Leiter konzentrieren. Foto: noveski.com

Obwohl sein Team den zweifachen Punktverlust der Düneberger am Samstag sicherlich mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm, sieht „Jassi“ Huremovic seinen ETSV Hamburg nicht in der unangefochtenen Favoritenrolle. „Wir haben eine gute Serie, noch kein Spiel verloren - und spielen zu Hause, wo der Platz nicht ganz so rutschig ist, wie in Düneberg. Aber ich sehe ein Spiel auf absoluter Augenhöhe“, betont Huremovic - und begründet: „Wenn man nach 22 Spielen auf Augenhöhe ist und sich die Tabellenführung teilt, dann kann man nicht von einer Favoritenrolle sprechen.“

Dabei betont Huremovic, dass er „keinesfalls Understatement“ betreiben wolle, sondern nur die Zahlen und Fakten bemüht. „Wenn wir, wie am vergangenen Freitag, beim Tabellenfünften in Rahlstedt spielen, ist das eine enorm schwierige Aufgabe, weil man um die Qualitäten weiß. Aber da komme ich nicht drumherum, zu sagen: Wir sind der Favorit“, spricht er auf den 3:1-Erfolg an der Scharbeutzer Straße an. Das sei im Duell der beiden bisherigen Ausnahme-Mannschaften jedoch anders. „Natürlich ist es so, dass die beiden dominierenden Top-Teams der bisherigen Landesliga-Saison aufeinandertreffen, aber nichtsdestotrotz ist es ein Spiel, wie jedes andere auch. Es ist weder schwieriger noch leichter, als sonst“, konstatiert Huremovic, dass „gegen uns alle anderen Mannschaften ganz anders spielen“.

"Das wäre nichts, was uns in Sicherheit wiegen würde"

Am kommenden Freitag will Huremovic (re.) mit seinem ETSV im Hansa-Gipfel gegen Düneberg die Tabellenführung ausbauen. Foto: noveski.com

Durch die Punkteteilung des DSV am Samstag gegen Ohe gehen die Eisenbahner mit einem Zwei-Punkte-Puffer in das direkte Duell. „Dadurch könnte man sagen, dass Düneberg mehr unter Druck steht, als wir. Wenn man aber das Restprogramm sieht - und das sage ich mit allem Respekt vor jedem Gegner -, dann hat Düneberg vom Papier her das leichtere“, befindet der 54-Jährige - und möchte im Falle eines Sieges nichts von einer Vorentscheidung wissen. „Überhaupt nicht“, entgegnet er vehement. „Nach dem Spiel werden noch 18 Punkte vergeben. Natürlich wären fünf Punkte ein guter Vorsprung, aber das wäre absolut nichts, was uns irgendwie in Sicherheit wiegen würde. Und das hat nichts mit Tiefstapelei zu tun.“

Tiefgestapelt wurde am Mittleren Landweg in der jüngeren Vergangenheit ohnehin nicht. „Wir haben uns durch die letzten anderthalb Jahre sehr viel erarbeitet“, blickt Huremovic, der sich das Traineramt mit Matthias Märtens teilt, zurück. „Anfangs war es so, dass ich viel Überredungskünste an den Tag legen musste, um erfahrene und gestandene Spieler zum ETSV in die Bezirksliga zu holen. Mittlerweile ist es so, dass wir kontaktiert werden“, sieht er eine exhorbitante Entwicklung, die nicht nur finanzieller Natur sei. Dass der ETSV durchaus mehr als nur gut betucht ist und sehr ehrgeizige Ziele verfolgt - daraus macht man keinen Hehl. Aber: „Ich werde keinen einzigen Spieler mehr nehmen oder holen, der nur kostet, um nichts zu leisten!“, stellt Huremovic unmissverständlich klar, „nur noch leistungsbezogen“ auf dem Markt aktiv zu werden.

Huremovic legt Traineramt nieder

Der scheidende ETSV-Trainer Jassi Huremovic (li.) erwartet ein "Spiel auf Augenhöhe" und sieht auch im Falle eines Sieges längst noch keine Vorentscheidung gefallen. Foto: noveski.com

Ein Markt, dem er sich künftig noch ausgiebiger und intensiver widmen wird. Denn: Im Gespräch mit uns verrät Huremovic, dass er seinen Trainerposten „unabhängig vom Saisonausgang“ räumen wird! „Das ist eine Entscheidung, die ich getroffen habe. Auch der Verein ist darüber schon informiert“, berichtet uns der langjährige HUFC-Macher. „Wenn man solche Projekte hat, geht es auch darum, ein Team ums Team aufzubauen. Da gehört eben ein bisschen mehr dazu. Man kann nicht alles in einer Person machen. Deshalb möchte ich mich da zurückziehen und das, was ich eigentlich schon immer gemacht habe, nämlich die Sportliche Leitung, übernehmen, um das Trainerteam im Hintergrund so zu unterstützen, dass das Projekt erfolgreich weitergeführt wird.“ Doch noch hat man ein großes Ziel vor Augen - mit Jassi Huremovic und Matthias Märtens als Trainer-Gespann...

Autor: Dennis Kormanjos