Futsal-Bundesliga

Vor Rückrunden-Auftakt: Panthers-Shootingstar Öztürk verfolgt einen „Traum“

06. Januar 2022, 17:26 Uhr

Am Samstag startet Dennis Öztürk (li.) mit den HSV-Panthers in die Rückrunde der Futsal-Bundesliga. Foto: Torsten Helmke

„Das war erst der Anfang“, hat Dennis Öztürk noch jede Menge vor. Im zarten Alter von gerade einmal 17 Jahren gelang ihm beim SV Nettelnburg-Allermöhe bereits der Durchbruch. Schnell machte der Youngster über den Tellerrand hinaus von sich reden – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn: Seine Fußballschuhe hat der hochtalentierte und überaus veranlagte „Dribbelkünstler“ in diesem Winter beim SC Vorwärts-Wacker Billstedt vorerst an den Nagel gehängt. Dort, wo für einige Spieler die Laufbahn erst so richtig an Fahrt aufnimmt, hat sich Öztürk für einen anderen Weg entschieden: Futsal.

Mit seinen 20 Jahren ist Öztürk "Shootingstar" und Leistungsträger bei den Futsalern der HSV-Panthers. Foto: Torsten Helmke

Bei den HSV-Panthers avancierte Öztürk zu einem der Shootingstars der Hinrunde in der neu geschaffenen Futsal-Bundesliga. Doch der Hochgelobte gibt sich selbst ganz bescheiden: „Das habe ich vor allem meinen Mitspielern zu verdanken, die mich immer gut in Szene gesetzt haben. Ich stand oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, so Öztürk, der von einer „Momentaufnahme“ spricht und sein besonderes Zusammenspiel mit „Buddy“ Sid Ziskin hervorhebt. „Ziel ist es, noch mehr Gas zu geben“, ist der Hunger groß.

Ex-SVNA-Mitspieler stellt Kontakt her

Doch wie kam der Jungspund überhaupt zum Futsal? „Ich habe damals, als ich beim SVNA aus der Jugend in die Liga-Mannschaft hochgezogen wurde, mit Farhad Atai zusammengespielt. Dieser ist mit ‚Michi‘ Meyer (Spielertrainer der Panthers und Deutscher Nationalspieler) gut befreundet.“ Da er es „schon immer mochte, in der Halle oder auf dem Kleinfeld zu spielen“, wie er sagt, habe er die Nachfrage von Atai, ob er nicht mal Lust auf Futsal hätte, bejaht. „So ist dann der Kontakt zu ‚Michi‘ zustande gekommen und ich bin mal zum Training gegangen.“ Dort wurde das Talent von Öztürk schnell erkannt und gefördert.

„Es ist für mich eine Ehre, das HSV-Logo tragen zu dürfen“

Fußballerisch sorgte Öztürk beim SVNA bereits mit 17 Jahren für Furore. Nun legt er eine Pause ein. Foto: Bode

Mit 20 Jahren ist er der jüngste Spieler im Kader. „Natürlich ist es für mich eine Ehre, mit solchen gestandenen und namhaften Spielern in einem Team zu sein, dort spielen und das HSV-Logo tragen zu dürfen. Die HSV-Panthers sind das Nonplusultra in Hamburg und gehören deutschlandweit zu den Top-Teams“, weiß er um den Stellenwert der „Raubkatzen“. Im November erhielt Öztürk erstmals eine Einladung zur deutschen Futsal-Nationalmannschaft. „Ich glaube, jeder, der den Sport betreibt, hat den Traum, eines Tages in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Da geht ein Riesendank an meine Mitspieler raus. Ohne die Jungs hätte ich das nicht geschafft. Ich habe ihnen sehr viel zu verdanken“, gibt er sich sehr demütig – und will weiter angreifen: „Einmal war ich jetzt dabei. Nun gilt es, weiterzumachen.“

Panthers wollen Rechnung begleichen

Am kommenden Samstag startet Öztürk mit den HSV-Panthers gegen Fortuna Düsseldorf in die Rückrunde der Futsal-Bundesliga. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, erinnert er an das erste Aufeinandertreffen beider Teams, das gleichzeitig das Saison-Eröffnungsspiel war. Damals mussten sich die Panthers in Düsseldorf unglücklich mit 0:1 geschlagen geben. Deshalb ist klar: „Wir wollen das Spiel gewinnen!“ Um 15 Uhr ertönt der Anpfiff in der CU Arena. Und nicht nur Öztürk hofft auf lautstarke Unterstützung. „Die Zuschauer können sich auf ein cooles Spiel und viele Tore freuen. Jeder, der sich noch nicht so sehr mit Futsal beschäftigt hat oder auskennt, kann gerne vorbeikommen – und wird das Kommen sicher nicht bereuen.“

„Werde alles dafür geben, dieses Ziel zu erreichen“

Über einen guten Freund von Panthers-Spielertrainer und Wacker-Führungsspieler Michael Meyer kam der Kontakt zu Öztürk zustande. Foto: Bode

Als Tabellenvierter sieht es für die Panthers gut aus, den Sprung in die Playoffs zu schaffen. Doch das soll erst der Anfang sein. „Meine persönlichen Ziele mit den Panthers sind ganz klar: Ich möchte mit der Mannschaft Futsal-Bundesliga-Meister werden. Das ist mein Traum! Und ich werde alles dafür geben, dass wir dieses Ziel eines Tages erreichen und in der Champions League spielen werden. Aber jetzt denken wir erstmal von Spiel zu Spiel“, liegt noch ein weiter Weg vor seinem Team.

Öztürk legt Fußballpause ein: Voller Fokus auf Futsal

Ein steiler Weg hätte ihm auch im Hamburger Amateurfußball bevorstehen können. Als 17-Jähriger startete er beim SVNA durch. Es folgte der Wechsel zu V/W, „weil zu der Zeit mit Onur Ulusoy eine Panthers-Legende und der Gründer des Teams dort Trainer und Michi Meyer Co-Trainer war“, begründet er seinen Schritt. Nun aber habe er erst einmal aufgehört mit dem Fußball, „weil ich es nicht mehr schaffe und der Aufwand zu groß ist. Ich habe Riesenrespekt vor den Jungs, die Fußball und Futsal unter einen Hut bekommen. Denn das ist echt schwer, da man kaum Freizeit mehr hat. Und da mir Futsal mehr Spaß bringt, habe ich mich dazu entschieden, erstmal eine Fußballpause einzulegen.“

„Ich liebe den Fußball – und das wird immer so bleiben“

Öztürks (re.) großer Traum: Der Bundesliga-Titel mit den Panthers und die Teilnahme an der Champions League. Foto: Torsten Helmke

Allerdings macht der Youngster keinen Hehl daraus, dass er den Fußball liebt – „und das auch immer so bleiben wird. Aber ich habe gerade sehr viel Spaß am Futsal und gehe super gerne zum Training und zu den Spielen.“ Er sei einfach schon immer „eher der Hallenspieler, der in kleinen Käfigen und auf Kleinfeld kickt“, gewesen. „Das lag mir immer schon mehr. Und deshalb liegt der Fokus erstmal komplett auf Futsal. Aber man weiß nie, was in der Zukunft passiert. Vielleicht greife ich irgendwann nochmal an. Es kann aber auch sein, dass ich ein paar Ligen runtergehe und mit meinen Freunden zusammenspiele. Da bin ich auch nicht abgeneigt. Aber derzeit möchte ich im Futsal voll durchziehen.“

„Dafür macht und lebt man den Futsal“

In dem Sport, der für ihn besonders und einzigartig ist – denn: „Es geht einfach immer hin und her. Man darf eine Mannschaft nie abschreiben – ganz egal, wie es steht und wie vermeintlich aussichtslos sie zurückliegt. Diese Emotionen, diese Leidenschaft und dieses Herz – all das habe ich im Fußball auch erlebt, aber im Futsal auf spezielle Weise und wirklich in jedem Spiel. Dafür macht und lebt man das! Und wenn die Playoffs erst losgehen, wird das nochmal eine Spur mehr werden.“ Deshalb lautet Öztürks abschließender Appell: „Ich kann jedem nur ans Herz legen, sich das mal anzuschauen. Es wird sehr viel Spaß bringen. Denn Futsal ist eine geile Sportart!“

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Autor: Dennis Kormanjos