Kreisliga 4/Bezirksliga
„Wenn du keinen Spirit in der Mannschaft hast, kann man so einen Erfolg nicht haben“
Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, die er als Familie bezeichnet, sei bei BU III besonders, so Kapitän Jan Ruhnke. Foto: Sofie Zerck
„Das mit Viktoria“, sagt Ruhnke irgendwann direkt zu Beginn des Gesprächs ohne Umschweife und ganz offen, „ist eine super doofe Situation.“ Was der „Capitano“ von BU III meint, ist schnell erklärt: Die Harburger hatten in der Spielzeit 2019/2020 drei Spiele weniger absolviert, als die Saison wegen der Corona-Krise abgebrochen wurde. Rein theoretisch also hätte das Team aus dem Süden der Hansestadt im Verlauf der Serie noch an Tabellenführer BU III vorbei ziehen können, wenn sie denn regulär beendet worden wäre. Auch in Sachen Quotient wäre Viktoria dann vor BU III gewesen. Doch, die vorherigen Sätze im Konjunktiv lassen es schon vermuten: daraus wurde nichts – und letztlich ist es nun die „Dritte“ aus Barmbek, die aufsteigt. Weil sie eben den ganz knapp besseren Quotienten von 2,45 im Vergleich zu 2,41 hat. „Wir können uns gut in die Jungs von Viktoria reinversetzen. Wenn uns das passiert wäre, dann hätten wir auf dem Verbandstag sicher genau so reagiert und argumentiert“, gibt Ruhnke zu Protokoll.
„Wenn uns das passiert wäre, hätten genauso reagiert und argumentiert wie Viktoria Harburg“
Der Einsatz zahlte sich für die Barmbeker Drittvertretung aus: Am Ende stand der Aufstieg zu Buche – wenn auch letztlich mit Corona-Hintergrund. Foto: Sofie Zerck
„Wir können uns jetzt nicht hinstellen, denen eine lange Nase zeigen und sagen, dass sie Pech gehabt haben. Wir wären die letzten, die sich nicht auch gefreut hätten, wenn Viktoria Harburg aufgestiegen oder mitaufgestiegen wäre. Sie hätten es genauso verdient wie wir“, fügt der BU III-Kapitän hinzu und gibt zu, dass die Art und Weise, wie der Sprung in die Bezirksliga zustande kam, die Freude irgendwie schon ein wenig getrübt habe: „Jede Mannschaft möchte natürlich lieber sportlich auf dem Platz aufsteigen. Es geht nichts darüber, die Euphorie zu haben, nach 90 Minuten vom Platz zu gegen und zu wissen: Wir haben es geschafft.“
„Wir können uns nicht hinstellen, denen die lange Nase zeigen uns sagen, dass sie Pech hatten“
Es darf gejubelt werden: Insgesamt traf BU III in der Saison 2019/2020 73 Mal ins Schwarze. Foto: Sofie Zerck
Und das in einem Verein, in dem die Wege und die Durchlässigkeit zwischen den drei Teams im Herrenbereich dann auch noch kurz und hoch sind. „Wie es in der Zusammenarbeit zwischen der Ersten und der Zweiten Mannschaft läuft und künftig laufen wird, kann ich nicht im Detail beurteilen. Da haben wir nicht viel mit zu tun, deswegen will ich da auch nicht viel zu sagen. Aber ich kenne Jan Haimerl (der bisherige Trainer der „Zweiten“, der jetzt Coach der „Ersten“ ist, Anm. d. Red.)“, weiß Ruhnke, dass auch aus dem Oberliga-Team fraglos auf die „Zweite“ und die „Dritte“ geschaut wird. Der Austausch zwischen diesen beiden Teams sei, so der „Käpt'n“ von BU III, „top. Nicht nur durch die Spieler, die in der Saison aus der Zweiten in die Dritte Mannschaft gekommen sind.“
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