Bezirksliga Süd

„Wir waren Dritter und Zweiter – kommende Saison gibt’s nur noch einen Platz, der übrig bleibt“

01. Juli 2020, 09:00 Uhr

Bei RW WIlhelmsburg möchte man am Ende der kommenden Saison den Aufstieg bejubeln. Foto: Both

Die ersten Neuzugänge stehen bereits fest: Behnam Azizpoor, Oscar Amankwaah und Amir Ali Mahmoudi wechseln zur neuen Saison zu Süd-Bezirksligist Rot-Weiß Wilhelmsburg. Und auch der Zeitpunkt, an dem Trainer David Berwecke und seine neuen Assistenten lker Aslantürk und Resul Vardar die Mannschaft zum ersten Training in der Vorbereitung für die kommende Saison bitten werden, steht. „Mitte Juli“, verrät uns Geschäftsführer Deniz Yalcin und fügt hinzu: Auch bei uns bleibt die Zeit nach dem desaströsen Urteil beim Außerordentlichen Verbandstag des Hamburger Fußball-Verbandes nicht stehen.“ 

In jene Veranstaltung, die der HFV zu Beginn der vergangenen Woche in der Sporthalle an der Rüterstraße als Präsenzveranstaltung abhielt und bei der die Vereine, die zuvor schon in einer Online-Befragung ihren Willen kundgetan hatten, endgültig über die Auf- und Abstiegsregelung der abgebrochenen Spielzeit entscheiden durften, hatte man bei den Wilhelmsburgern viel Hoffnung gesetzt. Genauer gesagt die große Hoffnung, dass nicht nur die Tabellenersten aufsteigen dürfen. RWW nämlich war, nachdem der Verband erklärt hatte, die Quotienten-Regelung anzuwenden, mit im Schnitt 2,22 Punkten Zweiter hinter Aufsteiger FC Bingöl 12. Doch aus dem Sprung in die Landesliga wurde nichts.

„Ich hatte das Gefühl, dass du an diesem Tag keine eigene Meinung durchbekommst“

RWW-Geschäftsführer Deniz Yalcin (li.) war vom Verbandstag des HFV enttäuscht. Foto: privat

Entsprechende Anträge vom BFSV Atlantik 97 und dem SC Poppenbüttel, die in diese Richtung gingen und von denen RWW-Geschäftsführer Deniz Yalcin angetan war, wurden letztlich einstimmig abgelehnt. „Alle Zweiten nicht aufsteigen zu lassen beziehungsweise die Argumente dazu, haben wir nicht ganz verstanden. Aber schon okay, am Ende haben wir sie geschluckt. Auch wenn es aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar ist, wie der Verband beispielsweise bei den Größen der Staffeln argumentiert hat.“ Das Argument, dass es „schwer realisierbar wäre, weitere Schiris anzuordnen oder die erhöhte Zahl an Spielen medizinisch nicht tragbar“ sei, kontert der Geschäftsführer der Rot-Weißen mit einem lapidaren Satz: „Naja, was willst du dazu sagen...“

Er hatte am vorvergangenen Montag, so Yalcin, „sowieso das Gefühl, dass du an diesem Tag keine eigene Meinung durchbekommst. Du hattest da eine große Wand von Vereinen, die symbolisch zum Verband gehalten haben. Soliadarität unter den Vereinen? Fehlanzeige!“ Man sei, fügt Yalcin hinzu, „ja nicht gegen den Verband, wenn man eine andere Meinung hat. Aber egal. Jetzt heißt es: Mund abwischen und weiter geht’s. Das wird unsere dritte Bezirksligasaison. Erst waren wir Dritter, jetzt Zweiter. Kommende Saison gibt’s nur noch einen Platz, der übrig bleibt.“ Und um diesen Aufstieg zu realisieren und Strukturen abseits des Platzes zu schaffen, habe man zuletzt einiges in die Wege geleitet, berichtet der Geschäftsführer.

„Wir sind gut aufgestellt und erwarten von jedem 110 Prozent“

Die Anforderung an Coach David Berwecke und sein Trainerteam ist klar: Aufstieg! Foto: Brussolo

Stolz erzählt Yalcin von der Renovierung des Clubhauses, auch das Vereinsheim mit einem eigenen Fitness- und Kraftraum wird derzeit renoviert. Gearbeitet wird zudem an einem Grill- und einem Spielplatz für Familien und Kinder „damit auch die sich wohlfühlen, wenn ihre Männer oder Brüder Fußball spielen“, sagt Yalcin und verrät zudem die neuen Strukturen auf Funktionärsebene, wo neben ihm als Geschäftsführer auch Präsident Ahmet Kilic, Ömer Ali Kurnaz (Vizepräsident), Birol Demirov, Hakan Eryalvin (beide Vorstandsmitglieder) sowie Resul Vardar als Teammanager ihren Teil zu einer erfolgreichen Saison beitragen wollen.

Auf dem Feld sollen zu den drei bisherigen Zugängen noch „maximal zwei, drei weitere hinzukommen. Zudem werden wir uns von zwei bis drei Spielern trennen, die ihre Zelte woanders aufschlagen werden“, verrät Yalcin und erklärt: „Die Personalien werden wir noch einzeln bekanntgeben, sobald sie sicher sind.“ Die künftige Truppe dürfe sich dann, so der RWW-Geschäftsführer, auf eine komplett neue Ausstattung sowie eine renovierte Kabine („Jeder bekommt seinen eigenen Spind“) freuen. „Wir sind“, zieht Yalcin sein Fazit, „gut aufgestellt und erwarten von jeden einzelnen Mitglied im Verein, vor allem vom Trainerteam und der Mannschaft 110 Prozent. Wir haben schließlich Ziele...“