Oberliga 02

Zurück auf der Trainerbank: Timucin Gürsan ist wieder da!

01. März 2022, 12:00 Uhr

Timucin Gürsan ist neuer Co-Trainer beim TSV Buchholz 08. Foto: Heiden

Im Sommer 2020 kehrte Timucin Gürsan dem FC Süderelbe den Rücken. Seither war es im Hamburger Raum relativ ruhig um den 30-jährigen Cheftrainer, der zuletzt beim TuS Fleestedt in Amt und Würden war. Beim niedersächsischen Bezirksligisten heuerte Gürsan im Oktober 2020 an. Nach etwas mehr als einem Jahr erklärte er im Dezember 2021 seinen Rücktritt. Doch nun ist er zurück – im Hamburger Amateurfußball, aber auf niedersächsischem Boden…

„Es hat noch gar nicht so groß die Runde gemacht“, entgegnete Gürsan am vergangenen Sonntag, als er plötzlich im Dress des TSV Buchholz 08 auf der Otto-Koch-Kampfbahn seine Runden drehte und die Nordheider, zusammen mit Chefcoach Nabil Toumi, auf das wichtige Spiel gegen den SC Victoria Hamburg (1:1) vorbereitete. Bereits seit Anfang Februar fungiere er als Co-Trainer bei den 08ern, erklärte uns Gürsan. „Meine erste Trainingswoche hatte ich vor dem Tornesch-Spiel.“

"Das fällt mir überhaupt nicht schwer"

Gegen Vicky nahm Gürsan (re.) auf der Buchholzer Bank Platz. Foto: Heiden

Nach seiner Zeit als Chefcoach beim FC Süderelbe und dem Jahr beim TuS Fleestedt sei es sein Wunsch gewesen, „mittel- oder langfristig wieder im halbprofessionellen Bereich zu arbeiten. Und dadurch, dass ich Nabil über ein, zwei Ecken kenne, ist der Kontakte entstanden“, verriet er. „Dann kam ein Anruf, ein Treffen – und letztlich eins zum anderen. So hat sich das relativ schnell ergeben.“ Man könnte „zwar meinen, dass es eine Umstellung“ für ihn sei, nun ins zweite Glied zu rücken – aber Gürsan betont: „Für mich war von Anfang an klar, als ich das erste Telefonat mit Nabil geführt habe: Wenn ich hierherkomme, dann nur als Co-Trainer. Das fällt mir auch überhaupt nicht schwer, weil ich ja auch beim FC Süderlebe zuerst als Co-Trainer angefangen habe. So schließt sich der Kreis. Von daher kenne ich die Rolle und versuche, sie so gut wie möglich auszufüllen.“

"Ich bin da voll integriert und Nabil vertraut mir viele Aufgaben an"

Unter Chefcoach Nabil Toumi (re.), der kürzlich erst bei den Nordheidern verlängert hat, fungiert Gürsan (2. v. re.) als Co-Trainer. Foto: Heiden

Ob er über kurz oder lang wieder an anderem Ort und anderer Stelle als Chefcoach tätig sein wird, könne er aktuell nicht sagen. „Da möchte ich mich auch nicht festlegen. Ich weiß um meine Rolle. Aber man weiß ja nie, was passiert. Wir haben uns darauf geeinigt – und es ist auch das Ziel, die Mannschaft zu unterstützen und Nabil eine Hilfe zu sein. Deshalb habe ich mich mit dem Gedanken gar nicht befasst“, erklärt Gürsan. Zumal Toumi, mehr oder minder unter dem Radar, auch gerade erst seinen Kontrakt an der „OKK“ verlängert hat.

Was seine Aufgaben bei den Nordheidern betrifft, seien diese „ziemlich breit gefächert“, gibt Gürsan einen kleinen Einblick. „Vom Austausch während des Spiels, wie wir auswechseln, was wir umstellen oder was einem auffällt, über die Trainingsplanung und Trainingssteuerung, das Thema ‚Standards‘ oder die Videoanalyse. Ich bin da voll integriert und Nabil vertraut mir viele Aufgaben an.“ Sein Engagement in Buchholz sei erstmal nur bis zum Ende der Saison angedacht und besprochen. „Man kann davon ausgehen, dass bald Gespräche geführt werden. Aber es ist ja auch noch ganz frisch.“

"Ich weiß durchaus um die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler"

Bis Sommer 2020 war Gürsan als Cheftrainer beim FC Süderelbe aktiv - nun ist er zurück im Hamburger Amateurfußball. Foto: KBS-Picture.de

Und obwohl er relativ frisch und neu dabei sei, wisse er genau um seine Aufgabe. Denn: „Hier ist ja der eine oder andere Spieler, der schon unter mir beim FC Süderelbe gespielt hat. Das heißt, ich kenne den Kader ganz gut und auch Buchholz als Gegner. Ich wohne hier auf der Ecke und habe sie in meiner Freizeit häufiger mal gesehen“, weiß er „auch durchaus um die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler“.

"Weiterhin eine gute Rolle in der Oberliga spielen"

Deshalb könne er auch eine Einschätzung zu den sportlichen Ambitionen abgeben: „Ich finde, dass wir eine intakte Truppe haben, die jetzt auch in der Breite nochmal stärker geworden ist. Wir haben einen klaren Plan, auch wenn gerade so ein bisschen das Fortune in der Box fehlt. Aber wenn das wieder zurückkommt, dann werden wir auch weiterhin eine gute Rolle in der Oberliga spielen“, ist er sich sicher. Doch zunächst einmal steht am Donnerstagabend das alles entscheidende Spiel gegen den TuS Osdorf um den letzten Platz in der Meisterrunde an – mit Timucin Gürsan an der Seite von Nabil Toumi bei den 08ern.

Autor: Dennis Kormanjos