Bezirksliga Nord/Kleinfeld-WM

Aufstieg? „Man hat auch beim ETV gesehen, dass es seine Zeit braucht...“

Finn Hanke im Interview über die Saison und seine Zeit bei der Kleinfeld WM

24. Oktober 2019, 11:56 Uhr

Finn Hanke spricht im FussiFreunde-Interview sowohl über Kleinfeld-Fußball und die WM als auch über die Bezirksliga Nord und den HFC Falke. Foto: Bode

Es waren lange Wochen, in denen der HFC Falke in der Bezirksliga Nord zuletzt ohne die Dienste seines Mittelfeldspielers Finn Hanke auskommen mussten. Zunächst weilte der 25-Jährige auf einer Reise durch Südamerika, in der zurückliegenden Woche stand Hanke dann bei der Fußball-Kleinfeld-WM mit der Deutschen Nationalmannschaft auf dem Platz. Wir haben uns mit ihm über die WM, Kleinfeld-Fußball allgemein, den HFC Falke und die aktuelle Tabellen-Situation für die Mannschaft von Coach Dirk Hellmann unterhalten. 

Finn, du bist gerade zurück von der Kleinfeld-WM. Ihr seid in der Vorrunde ausgeschieden. Warum lief es für euch nicht?

Hanke: In diesem Jahr war es erstmals so, dass es Fünfer-Gruppen gab. Bislang waren es immer Vierer-Gruppen. Und wir hatten diesmal eine starke Gruppe. Dadurch, dass wir als Weltmeister in die WM gegangen sind, waren wir bei der Auslosung in Topf Eins. Die Rumänen zum Beispiel, die wir neben Slowenien und Ungarn als starken Konkurrenten in unserer Gruppe hatten, waren zwar in Topf Fünf – sie sind aber schon oft Europameister gewesen. Wir sind nicht gut ins Turnier gestartet. Nach dem 1:2 gegen Ungarn hatten wor schon Druck, dann haben wir gegen Rumänien eine 3:0-Führung abgegeben und nur 3:3 gespielt. Gegen Slowenien haben wir 3:3 gespielt und im letzten Spiel gegen Pakistan dann ein 3:2 geholt. Insgesamt haben wir einfach zu viele individuelle Fehler gemacht. Und wir hatten nicht das Glück, das wir im Jahr davor noch hatten. Da waren wir zum Teil auch unterlegen, aber der Ball ging halt rein. Dieses Mal haben wir unglückliche Tore gefressen. Außerdem: Es geht bei der WM Schlag auf Schlag, du spielst vier Spiele in fünf Tagen. Wenn du mit einem guten Gefühl aus einem Spiel raus gehst, nimmst du dieses gute Gefühl auch mit in die nächsten Spiele – das gilt auch für das schlechte Gefühl, wenn du verlierst. Das nimmst du automatisch mit.

Im vergangenen Jahr habt ihr noch den WM-Titel errungen. Wenn du zurück blickst: Wie war das Gefühl damals?

Mit Falke steht Finn Hanke (li) derzeit auf dem dritten Rang. Foto: Bode

Hanke: Wir sind auch damals nicht ins Turnier gegangen und haben gesagt, dass wir Weltmeister werden, sondern haben erstmal kleine Brötchen gebacken. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Und die Spiele waren auch da schon eng. Am Ende sind wir Trotz einer Niederlage gegen Kroatien Gruppenerster geworden. Im Achtelfinale sind wir dann in der letzten Sekunde weitergekommen. Im Viertel- und im Halbfinale haben wir gegen die USA und Russland jeweils im „Penalty-Shootout“ gewonnen. Im Finale gegen Polen war es nicht so, dass wir das Spiel dominiert haben, sondern uns eine Einzelaktion zum Weltmeister gemacht hat. Auch letztes Jahr ging es Schlag auf Schlag, wir haben morgens und abends Spiele gehabt. Irgendwie haben wir uns in einen Rausch und mit dem dann bis ins Finale gespielt. Auf einmal waren wir Weltmeister! Ein Hammer-Erlebnis, das war der Oberknaller!

Kleinfeld-Fußball steht nicht unbedingt in Jedermanns Blickpunkt. Wie unterscheidet sich das Ganze vom normalen Fußball?

Hanke: Das Spiel ist viel intensiver. Es geht die ganze Zeit hin und her und es gibt ständig Abschlüsse, die du verteidigen musst. Du hast keine Zeit, zu pausieren. Das ist anders als beim Fußball. Wenn du da den Ball gespielt hast, hast du vielleicht auch erstmal drei oder vier Minuten Pause bis zum nächsten Ballkontakt. Und: Beim Kleinfeld-Fußball stehen nur fünf Spieler auf dem Platz. Es ist enger, Fehler werden sofort brutal bestraft – das ist auch das, was uns dieses Mal bei der WM den Kopf gekostet hat. Du kannst dir keine Fehler erlauben und du hast viel mehr Intervalle, so wie man es von den Wechselzeiten aus der Halle kennt. Die Spielzeit beträgt zwei Mal 20 Minuten brutto. Trotzdem ist Kleinfeld-Fußball anspruchsvoll. Es macht auf jeden Fall Spaß, ihn zu spielen.

Was kann man vom Kleinfeld für das große Feld und den „normalen“ Fußball mitnehmen?

Hanke: Man steht auf dem Platz die ganze Zeit eigentlich extrem unter Druck. So wie auch beim Futsal (Hanke ist auch Futsaler, Anm. d. Red.). Du hast unheimlich viele Eins-gegen Eins-Situationen das bringt dir mehr Ruhe am Ball und hilft dir fürs Großfeld unheimlich weiter.


Auf Seite zwei spricht Hanke über seine Meinung zu ergänzenden Formen des Fußballs, den bisherigen Saisonverlauf des HFC Falke und den Aufstiegskampf in der Bezirksliga Nord.

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