Kicker des Monats

„Ob die Rückkehr ein Rückschritt war, sollen andere beurteilen“

Altengammes Jonas Buck im Interview

11. April 2019, 12:25 Uhr

Seit dem Winter trägt Jonas Buck (re.) wieder das Trikot des SV Altengamme. Foto: Bode

Die FussiFreunde-User haben gewählt: Jonas Buck vom SV Altengamme ist der Kicker des Monats März. Wir haben mit dem 22-Jährigen, der sich eine halbe Saison lang beim SV Curslack-Neuengamme in der Oberliga probierte, ehe er im Winter wieder an den Gammer Weg zurück wechselte, über die Wahl, den Trainerwechsel beim SVA von Jörn Geffert zu Jan Krey und Bucks Entscheidung, aus der Ober- zurück in die Landesliga zu gehen, gesprochen.

Jonas, du bist zum Kicker des Monats März gewählt worden. Was bedeutet dir persönlich diese Auszeichnung?

Jonas Buck: Es ist schon ganz cool, aber man weiß ja auch, wie der Sieg zustande gekommen ist. Wenn du da als Altengammer zur Wahl stehst, dann gewinnst du einfach, weil jede Menge Leute für dich abstimmen. Man nimmt so einen Sieg aber natürlich sehr gerne mit…

Trotzdem: Sportlich betrachtet läuft es für dich seit deiner Rückkehr nach Altengamme. Warum hast du direkt wieder zu deiner alten Stärke gefunden?

Buck: Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Vielleicht habe ich einfach wieder mehr Selbstvertrauen. Es bringt jetzt wieder noch mehr Spaß, Fußball zu spielen. 

Welche Rolle spielt dabei das gewohnte Umfeld in Altengamme?

Auch in der kommenden Saison wird Jonas Buck (re.) mit Philip Alpen gemeinsam im SVA-Trikot jubeln. Foto: Bode

Buck: Das Umfeld in Altengamme spielt generell immer eine große Rolle. Egal ob man ein gutes oder nicht so gutes Spiel macht: Man kriegt nie richtig auf den Sack – und nach dem Spiel ist alles wieder gut, weil es nicht nur auf Fußball, sondern generell auf den Menschen an sich ankommt. Woanders ist es einfach mehr auf den Fußball bezogen – aber das kann ich in der Oberliga zum Beispiel auch verstehen.

Im Sommer des vergangenen Jahres bist du zum SV Curslack-Neuengamme in die Oberliga gewechselt. Warum ist deine Rückkehr zum SVA kein Rückschritt?

Buck: (überlegt) Ich glaube, da sollen sich andere drüber Gedanken machen, ob das ein Rückschritt war oder nicht. Ich selbst weiß nicht, ob ich das so sehen würde. Letztlich ist der Fußball für uns Amateure ja nur ein Ausgleich und es geht darum, Spaß an dem zu haben, was man da tut. 

Deine Bilanz beim SVCN sieht wie folgt aus: 17 Spiele und zwei Tore. Würdest du angesichts der Zahlen sagen, dass es für die Oberliga bei dir gereicht hat oder war der Schritt zu groß?

Buck: Ich denke, die 17 Spiele sprechen ein bisschen auch für sich. Ich habe ja schon einigermaßen viel gespielt. Natürlich kann der eine oder andere da sagen: Er hat viel gespielt, weil er Matthias Wulff, Daniel Grosse und Marco Wyrwinski (das SVCN-Trainerteam, aus dem Letztgenannter inzwischen ausgeschieden ist) kennt – aber auch da kann sich jeder für sich selbst denken, was er will. Das kann ich nicht beeinflussen. Ich habe es aus meiner Sicht schon geschafft, mitzuhalten. Letztlich war es meine Entscheidung, im Winter zu gehen. Das war nicht ganz das, was die Trainer wollten.

Dann erklär uns doch mal, warum du letztlich die Entscheidung zu gefällt hast: Was war der Grund dafür, den SVCN schon im Winter wieder zu verlassen?

Buck: Ich wollte wieder zurück in das familiäre Umfeld in Altengamme und mit meinen Jungs zuzammenspielen, die ich durch den Wechsel zu Curslack weniger gesehen habe. 

Beim SVA gab es vor kurzem das sofortige „Aus“ des bisherigen Trainers Jörn Geffert. Wie schwer wiegt der Verlust?

Ein halbes Jahr lang probierte sich Jonas Buck (re., hier gegen Dünebergs Rouven Scharnberg) in der Oberliga beim SVCN aus. Foto: Bode

Buck: Menschlich ist das ein sehr großer Verlust, weil „Geffi“ ein lieber und netter Mensch ist, der immer an einen geglaubt hat und diesen Glauben nie aufgegeben hat. Sportlich gesehen haben wir jetzt drei Spiele unter Jan Krey (Gefferts Nachfolger, Anm. d. Red.) bestritten. Davon haben wir zwei gewonnen und einmal im Pokal gegen Dassendorf verloren, aber dabei eine gute Leistung gezeigt. Natürlich ist es insgesamt schade, dass „Geffi“ weg ist. Aber es geht weiter. 

Wie würdest du die Zusammenarbeit mit Gefferts Nachfolger Jan Krey denn bewerten?

Buck: Mit Jan ist es schon ziemlich cool. Auf dem Platz ist er ein richtiger Trainer, wie er sein muss. Einer, der sagt, wo es lang geht. Neben dem Platz ist er genau das, was wir brauchen: Einer, der mal einen guten Spruch für uns parat hat – halt das, was seine Vorgänger Geffert und Daniel Andrade-Granados auch gut konnten. Wir wissen trotz aller guten Sprüche aber auch alle, wann er unser Trainer ist und wann wir zuzuhören haben. Er ist ein cooler Typ, der Ahnung hat.

Lass uns abschließend noch in die Zukunft schauen: Trägst du auch in der kommenden Saison das Altengamme-Trikot oder lockt die Oberliga nochmal?

Buck: Ich spiele in der neuen Saison auch weiterhin in Altengamme. Ob es irgendwann nochmal in die Oberliga geht, kann ich nicht beantworten. Das weiß ich jetzt noch nicht.


Interview: Jan Knötzsch