Ein Duo mit der geballten Erfahrung von zusammen fast 100 Regionalliga-Einsätzen – dazu ein Akteur, der die Landesliga aus dem Effeff kennt und seine Qualitäten dort über Jahre hinweg unter Beweis gestellt hat: Die Sportvereinigung Billstedt-Horn freut sich über ein „prominentes Trio“ in den eigenen Reihen. Über drei Spieler, die reichlich höherklassige Erfahrung mitbringen. Auf drei Mann, die nicht etwa in der Liga-Mannschaft von „Bille-Horn“, die unter Cheftrainer Matthias „Matte“ Reincke in der Kreisliga um Punkte kämpft, für Furore sorgen, sondern in der neu gegründeten Vierten Herren in der untersten Spielklasse in Hamburg!

Er wollte "den Schritt nicht wahrhaben und weiterspielen", gestand Marcel von Walsleben-Schied uns gegenüber im Gespräch zu Beginn des Jahres (HIER), als er für sich die Entscheidung traf, seine Stiefel nach 18 Herren-Jahren und etlichen Profi-Einsätzen an den Nagel zu hängen. "Eigentlich wollte ich so nicht aufhören – aber letztendlich hat es keinen Sinn mehr gemacht", stellte er fest, nachdem sein letztes Intermezzo beim SV Curslack-Neuengamme nicht vom erhofften Erfolg gekrönt war, weil die Corona-Pandemie dem Routinier einen Strich durch die Rechnung machte. Doch nun ist er zurück und feiert dein überraschendes Comeback. Nicht in Hamburg, sondern in seiner Heimat will es der einstige Torjäger der TuS Dassendorf noch einmal wissen!

Im Juli 2019 verriet uns Can Düzel im Gespräch: „Ich hatte immer das Ziel, die Vierte Liga anzupeilen – und glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in der Regionalliga anzugreifen!“ Gesagt, getan. Der Offensivakteur, der beim Meiendorfer SV durch die Schule von Baris Saglam ging und dort nachhaltig auf sich aufmerksam machte, wechselte zum Lüneburger SK Hansa. Nicht nur das. Düzel entwickelte sich prompt zu einem absoluten Leistungsträger beim Nord-Regionalligisten. In 22 Saison-Einsätzen gelangen dem beidfüßig starken Düzel sieben Tore und ebenso viele direkte Vorlagen.

„Ich kann für mich sagen, dass ich stolz darauf bin, was ich erreicht habe“, sagt Marcel von Walsleben-Schied, der sportlich den Traum eines jeden Fußballers gelebt hat – und auch menschlich ein absoluter Sympathieträger ist. Trotz seiner Errungenschaften und Erfolge ist der inzwischen 37-Jährige stets auf dem Boden geblieben. Bei Hansa Rostock wird er verehrt – und auch in der Hamburger Amateurszene hat er bleibenden Eindruck hinterlassen. Mit der TuS Dassendorf feierte von Walsleben-Schied in vier Jahren drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege, ehe er im vergangenen Sommer einen letzten (Karriere-)Schritt in Angriff nehmen wollte: Beim SV Curslack-Neuengamme.

Mit einem nahezu runderneuerten Kader und Spielern wie Jeton Arifi, Emre Coskun oder auch Marcus Richter und Christian Najjar, die allesamt bereits höherklassige Erfahrungen gesammelt haben, war der SV Lurup in die Saison gestartet – und das durchaus mit Ambitionen. Doch schnell hielt die Ernüchterung am Vorhornweg Einzug. Zwar konnte der Traditionsverein gerade mal drei Spiele in der Bezirksliga West bestreiten, ehe Corona dem weiteren Treiben ein jähes Ende bescherte – die Ausbeute mit nur einem Pünktchen ist dennoch nicht das, was man sich beim SVL vorgestellt hat.

Am 16. März 2002 absolvierte er seine ersten vier Bundesliga-Minuten. Die 2:4-Niederlage seines FC Hansa Rostock beim 1. FC Köln konnte er aber nicht mehr abwenden. Dennoch: Für Marcel von Walsleben-Schied war das der Beginn einer großen Karriere. Der ehemalige U21-Nationalspieler kam insgesamt auf vier Einsätze in der deutschen Fußball-Beletage für Hansa, sage und schreibe 178 Zweitliga-Partien, in denen er für den VfL Osnabrück, die SpVgg Unterhaching, Hansa Rostock und Carl Zeiss Jena 37 Tore erzielte, sollten für "Schiedi" dazu kommen. Nachdem die Profi-Laufbahn zu Ende ging, zeigte der in Weißenfels geborene Angreifer vier Jahre lang bei der TuS Dassendorf, dass er es noch immer kann.

Der Satz fällt im ganzen Gespräch nicht ein Mal. Aber irgendwie sind die Worte, die man auch auf einer der Werbebande auf der Anlage an der Legienstraße findet und mit denen Ahmet Sahin, der Abteilungsleiter der Fußballer, die Bindung zu„seinem“ Verein so gerne bezeichnet, allgegenwärtig: „Alte Liebe rostet nicht“ – in erster Linie eine Reminizens daran, dass die HT 16 tatsächlich der älteste noch aktive Sportclub der Welt (!) ist. Aber irgendwie passt sie auch dazu, dass Bernd Willert und Mustafa Kaya bei der HT gelandet sind. Nicht, weil beide ähnlich alt sind wie der Verein. Nein, gottlob – das nicht. Aber: Sahin, Willert und Kaya verbindet eben auch eine „alte Liebe“. Und Kaya wiederum hat eine „alte Liebe“ zur HT von 1816, wie der Verein komplett heißt. 

Er wechselte einst im Schlepptau von Mert Kepceoglu, dem heutigen Sportlichen Leiter des Meiendorfer SV, zum Oberligisten von der B75. Dann zog es ihn weiter in die Regionalliga Nord, wo Can Düzel für den Lüneburger SK auflief. Nun macht der 21-Jährige (s)einen nächsten Karriere-Schritt: Düzel, vor seiner Zeit in Meiendorf im Herrenbereich auch für den Rahlstedter SC am Ball, wechselt zum FC Carl Zeiss Jena. Der Club stieg in der Saison 2019/2020 zwar aus der Dritten Liga ab, dürfte aber in der kommenden Saison in der Regionalliga Nordost zu einem der Favoriten gehören.

Der TSV 1860 München setzte sich standesgemäß gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 3:0 durch. Ausgangslage? Vorab klar zugunsten von 1860 München. Und nach den 90 Minuten? Hat sich die Sichtweise bekräftigt. Im Hinspiel hatten die Gäste den Heimvorteil genutzt und mit 3:1 gewonnen.

Carl Zeiss Jena konnte in den letzten zwei Spielen nicht punkten. Mit 1860 München kommt am Samstag auch noch ein starker Gegner. Der FCC musste sich am letzten Spieltag gegen den 1. FC Magdeburg mit 2:6 geschlagen geben. Letzte Woche gewann der TSV 1860 München gegen den Chemnitzer FC mit 4:3. Damit liegt 1860 mit 39 Punkten jetzt im vorderen Teil der Tabelle. Das Hinspiel hatte 1860 München vor heimischer Kulisse mit 3:1 für sich entschieden.