Das vermeintliche „Meisterstück“ verpasste der Hamburger SV III in der Vorwoche im Hammonia-Gipfeltreffern beim FC Eintracht Norderstedt II mit einem 2:2-Unentschieden. Dennoch konstatierte Chefcoach Stefan Gehrke angesichts von acht Punkten Vorsprung und aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses: „Es geht in die Richtung, dass wir jetzt sicherlich die besten Karten haben. Wir haben nächste Woche Lokstedt. Wenn wir da wieder punkten, dann wird die Luft für Norderstedt dünner“, wollte man mit einem „Dreier“ gegen ein weiteres Kaliber der Staffel einen weiteren Schritt in Richtung Oberliga gehen. Aber: „Wenn‘s dem Esel zu gut geht, dann geht er aufs Eis tanzen“, zitierte Gehrke ein Sprichwort – nachdem seine Mannen auf dem Eis eine Bruchlandung erlebten.

Nach drei zum Teil herben Niederlagen in Serie gegen das Top-Trio der Landesliga Hammonia hat der SC Poppenbüttel in die Erfolgsspur zurückgefunden. Das Fazit von Top-Torschütze Stefan Winkel: „Nach den letzten Spielen, wo es ja auch ein bisschen Haue gab, war das ein gutes Zeichen, dass wir da sind. Gerade zu Hause sind wir nochmal eine andere Mannschaft als auswärts“, strahlte der Routinier.

Bevor am Mittwochabend um 19:30 Uhr der Kiesbarg im übertragenen Sinne brennt, wenn der FC Süderelbe im Pokal-Viertelfinale den Top-Favoriten und Titelverteidiger FC Teutonia 05 empfängt, geht es am Sonntagnachmittag (14 Uhr) beim FC Union Tornesch um eine gelungene Generalprobe sowie um wichtige Punkte im Liga-Betrieb. Punkte, die angesichts der Neuansetzung der Partie beim Düneberger SV von großer Bedeutung wären. Da die Geschäftsstelle des Hamburger Fußball-Verbandes dem Spieler Davis Boateng die Spielberechtigung mit einem fehlerhaften Startdatum erteilt hat, Süderelbe den Winter-Neuzugang beim 5:2-Kantersieg am Silberberg einsetzte, der Verband die Genehmigung nachträglich wieder entzog und Düneberg daraufhin Protest einlegte, wurde die Begegnung nun für den 16. April, 19:30 Uhr, neu angesetzt. Beide Parteien stimmten dem Urteil zu.

In der vergangenen Woche durfte er erstmals Regionalliga-Luft schnuppern. Bei der bitteren 1:2-Niederlage in Lohne stand Maurice Lüllemann im Kader des FC Eintracht Norderstedt, blieb am Ende zwar ohne Einsatz – aber konnte sich dennoch für höhere Aufgaben empfehlen. Durch seine starken Leistungen bei der U23 konnte „Lülle“ auf sich aufmerksam machen – und knüpfte im Spitzenspiel der „Zweiten“ gegen Eintracht Lokstedt nahtlos an seine Performances der Vorwochen an. „Er hat einfach einen Lauf, spürt das Vertrauen und bringt – auch dadurch, dass er bei der Ersten war und extrem motiviert ist – Tag für Tag gute Leistungen“, lobte Cheftrainer Jannik Paulat seinen 19-jährigen Youngster.

Die Frage, ob Eintracht Lokstedt den Platz als Sieger verlassen und die Tabellenführung in der Landesliga Hammonia verteidigt hätte, wenn man einen Sebastian Schmalbach in den eigenen Reihen gehabt hätte, ist müßig – aber durchaus angebracht. Chancen hatten die Hausherren an der Döhntwiete jedenfalls zu Genüge. „Aber die Abschlüsse waren immer wieder viel zu hektisch und unüberlegt“, haderte Cheftrainer Anto Josipovic. „Wenn du gegen so eine Mannschaft solche Chancen hast, musst du die auch machen“, legt er im Training durchaus viel Wert auf das Torschuss-Training. Wie es geht, das demonstrierte auf der anderen Seite ein Mann, der das Spitzenspiel mit einem Hattrick nahezu im Alleingang entschied (alle Highlights im LIVE-Ticker)!

„Ich gehe den Weg nur mit Leuten, die wirklich für das Team da sein wollen und den Mannschaftssport leben. Denn ich glaube, ich bin dafür bekannt und stehe auch dafür, dass man nur als Team erfolgreich sein kann, wenn man als Einheit zusammenarbeitet und gemeinsam Spaß hat“, betonte Anto Josipovic unmittelbar vor der Saison. Er wolle und werde keine Rücksicht auf Namen nehmen – denn: „Ich will nicht, dass das kaputt geht!“ Das, was er in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut und errichtet hat. Deshalb schlägt der Cheftrainer von Eintracht Lokstedt auch einige Wochen später noch in die gleiche Kerbe: „Jedes Wort, was ich gesagt habe, war absolut ernst gemeint und gilt auch nach wie vor. In jeder Besprechung, in jedem Training sage ich, dass wir nur als Mannschaft, wenn sich jeder Einzelne für das Team einbringt, funktionieren und Spiele gewinnen können.“ Die bisherige Erkenntnis: „Die Jungs nehmen das an!“

Namen allein machen noch keine (erfolgreiche) Mannschaft aus. Obwohl der FK Nikola Tesla im Sommer mehrfach auf dem Spielermarkt zugeschlagen und sich auch im obersten Regal des Hamburger Amateurfußballs bedient hat, steht der ambitionierte Hammonia-Landesligist nach drei Spielen mit null Punkten da! Im Gastspiel bei Eintracht Lokstedt gab Tesla sogar eine 0:2-Führung aus der Hand und wurde von „Lokke“ am Ende regelrecht überrannt.

Obwohl es „nur“ ein Testspiel und der sportliche Aufgalopp in die Vorbereitung auf die Saison 2023/24 war, machte Anto Josipovic nach der 0:10-Niederlage beim amtierenden Hamburger Meister, dem TSV Sasel, keinen Hehl aus seiner Gefühlswelt: „Das Ergebnis tut extrem weh – und ich glaube auch, wenn wir mit der ersten Elf dagewesen wären, wäre es für uns schwierig geworden“, haderte der Cheftrainer von Eintracht Lokstedt. Zwar fehlten ihm und seinem Team diverse „Ankerpunkte“ auf dem Platz, aber die „fehlende Cleverness“ machte dem 38-Jährigen dennoch zu schaffen.

36 Partien – und die eine oder andere Pokal-Überraschung hatte der Dienstagabend zu bieten! Mit dem Düneberger SV (0:3 bei Concordia Hamburg), dem SC Victoria Hamburg (0:2 gegen den FC Eintracht Norderstedt) und dem TSV Buchholz 08 (3:4 nach 3:1-Führung gegen den FC Süderelbe) mussten drei Oberligisten die Segel streichen. Für sechs Landesligisten war die Zweite Runde Endstation. Ein kleiner Überblick!

Mit Luis Gleich (SC Victoria Hamburg) hat die Eintracht aus Lokstedt ihren absoluten Leistungsträger und Tor-Garanten der letzten Jahre verloren. Zeit, dass andere Akteure in die Fußstapfen treten und die Lücke füllen! Auch ohne den Edel-Techniker will Chefcoach Anto Josipovic den kontinuierlichen Weg der Weiterentwicklung vorantreiben und die Geschichte an der Döhrntwiete weiterschreiben. Erster Gegner: Der komplett neuformierte NTSV II. Nach dem Abschied von Erfolgscoach Jan Ramelow hat Oliver Madejski die Geschicke übernommen - und eine runderneuerte Mannschaft zusammengestellt. Um 14 Uhr rollt der Ball zum Saisonauftakt - auch bei uns im LIVESTREAM!