Er hat dem Verein wieder einen gewissen Glanz verliehen und mit der Rückkehr in die Landesliga in ein rechtes sportliches Licht gerückt. Umso überraschender kam das Aus von Thorsten Beyer bei „seinem“ SC Vier- und Marschlande. Ein Thema, über das der 61-Jährige „tatsächlich nicht mehr lange“ sprechen will. Zu sehr hat ihn das, was zu seinem selbstgewählten Abschied geführt hat, getroffen. „Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war einfach nicht mehr fruchtbar. Mir fehlte da die Kommunikation miteinander“, nahm Beyer noch ein letztes Mal Stellung – und richtete den Blick anschließend nach vorne.

Nicht erst seit dem Abgang von Top-Torjäger Osman Güraltunkeser (Nevsehir Belediye Spor/Türkei) wollte der FC Süderelbe noch einmal auf dem Spielermarkt aktiv werden. Das Problem: Die Zeit lief den Mannen vom Kiesbarg vor Schließung des Transferfensters davon. Im Gastspiel beim Düneberger SV (5:2) überraschte der FCS jedoch mit der einen oder anderen neuen Personalie. Schon im Vorfeld berichtete uns Liga-Manager Seweryn Malyk von „sehr anstrengenden“ Tagen, um im letzten Moment die eine oder andere Spielberechtigung zu erhaschen.

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Es war eine Niederlage, die gesessen hat. Eine Abfuhr, die man erstmal abschütteln muss. Und eine Schlappe, die nicht nur für Türkiye-Trainer Daniel Sager „mega hart“ war. Das 0:4 bei Mit-Konkurrent Düneberger SV war nun schon die siebte Pleite in Folge für den FC Türkiye. Nicht minder erschreckend: In sämtlichen sieben Partien kassierte man mindestens drei Gegentore. „So, wie wir auftreten, das ist eine Frechheit und nicht Oberliga-würdig“, fand Sager am Samstagnachmittag deutliche Worte.

Jerry Sampaney, Prince Boateng Styhn, Roberto d’Urso, Maurizio d’Urso, Emrecan Tutak, Edison Sa Borges Dju oder auch Bajram Nebija: Namen, die für geballte höherklassige Erfahrung stehen. Spieler, die einer kleinen „All-Star-Elf“ der Ober- und Landesliga aus den letzten Jahren entspringen könnten. Akteure, die inzwischen allesamt für den Klub Kosova in der Bezirksliga Süd auflaufen – und am Samstagabend am Reinmüller im Duell mit der „Zweiten“ des HEBC auf dem Platz standen. Mit sieben Siegen aus sieben Spielen ist der Landesliga-Absteiger und Top-Favorit in die Saison gestartet. Am vergangenen Wochenende setzte es gegen den FC St. Pauli III (2:2) den ersten Dämpfer. Und nun gab’s die erste Niederlage für Kosovas kleines „Star-Ensemble“ (alle Highlights im LIVE-Ticker)!

Mit einigen hochkarätigen Transfers hat Landesliga-Absteiger Klub Kosova in diesem Sommer-Wechselfenster aufgewartet und die Ambitionen, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, untermauert. Am Sonntag feierte ein weiterer Neuzugang sein Debüt für den Süd-Bezirksligisten und sorgte mit einem Doppelpack in den Schlussminuten auch gleich für den 3:1-Sieg beim FC Alsterbrüder II: Edison Sa Borges Dju (zuletzt Oststeinbeker SV, davor unter anderem beim Meiendorfer SV, Hamm United FC, HSV Barmbek-Uhlenhorst, FC Süderelbe, FC Türkiye und Concordia Hamburg) geht künftig ebenfalls für Kosova auf Torejagd.

Nach der Verletzung von Michel Netzbandt war der FC Türkiye händeringend auf der Suche nach einem Stürmer - und ist nun fündig geworden. Die Wilhelmsburger haben einen Angreifer zurückgeholt, der in der Saison 2017/18 schon einmal für ein halbes Jahr beim FCT aktiv war: Mou-Inzou Bachir (zuletzt Klub Kosova, davor unter anderem SC V/W Billstedt und Concordia Hamburg) soll bei den Sager-Schützlingen eine zusätzliche Option in der Offensive darstellen. Die 0:2-Niederlage beim FC Alsterbrüder konnte aber auch Bachir nicht verhindern.

Für ihn persönlich, seinen Ehrgeiz und sein wiederkehrendes Feuer sei der Abstieg „im Nachhinein gut gewesen“, gestand Arton Mazrekaj – und fügte erklärend an: „Mir hat das die Augen geöffnet und wieder das rausgekitzelt, was die letzten fünf, sechs Jahre nicht mehr da war“, gestand der Sportliche Leiter des Klub Kosova, der sich seine Funktion mit Qendrim Xhafolli teilt, im Gespräch mit uns. Seine zurückkehrende Leidenschaft für „die Farben des Vereins, die für mich nicht nur Farben sind, sondern einen geschichtlichen Hintergrund und eine Bedeutung haben“, unterstrich Mazrekaj mit der Neuausrichtung beim künftigen Süd-Bezirksligisten.

Am Freitagabend empfing der SC Victoria zum Auftakt des LOTTO-Pokals 2023/24 den Oberliga-Aufsteiger FC Alsterbrüder zum „Familienduell“ im Stadion Hoheluft. 1948 hatte sich die Reserve-Mannschaft der Victorianer vom Mutterverein getrennt und geht seitdem eigene Wege. Die ehemaligen Vereinsfarben behielt man allerdings bei, so dass im passabel gefüllten Stadion Hoheluft in Blau-Gelb gegen Gelb-Blau antrat.

Im letzten Jahr hat es noch auf den allerletzten Drücker und mit Biegen und Brechen „gereicht“. In der Saison 2022/23 hatte man lange Zeit alles in der eigenen Hand, konnte im Schlussspurt aber weder die sportliche Talfahrt noch den Abstieg in die Landesliga verhindern. Und nun stehen beim Hamm United FC große Veränderungen ins Haus. „Wir wussten darum – und wollten auch einen gewissen Umbruch“, betont Liga-Manager Stephan Rahn im Gespräch mit uns. Zwar setzte Trainer Sidnei Marschall seine Arbeit fort, aber das Gesicht der Mannschaft wird gänzlich anders aussehen...