Oberliga-Meister/LOTTO-Pokalfinale

22 Jahre machen den Parkweg zur „zweiten Heimat“ – aber „Kuddel“ hat noch lange nicht genug!

22 Jahre im Verein - gekrönt mit der Hamburger Meisterschaft: Carsten "Kuddel" Reuter ist Mr. "110 Prozent" am Parkweg. Foto: Kormanjos

Er selbst „durfte als 17-Jähriger unter ‚Kuddel‘ mal in der Kreisliga spielen“, erinnert sich Danny Zankl. „Dann wurde er als Co-Trainer in die Liga-Mannschaft beordert.“ Lange ist es her, als Carsten „Kuddel“ Reuter seine sportliche Reise beim TSV Sasel begann. Genauer gesagt: Seit nunmehr 22 Jahren gehört der 67-Jährige zum festen Inventar am Parkweg – und ist dort kaum mehr wegzudenken! Dabei gesteht Erfolgscoach Zankl rückblickend: „Ich glaube, als ich hier angefangen habe, wollte er aufhören.“ Zumindest sei die Frage aufgekommen: „Warum wieder ein Umbruch?“ Aber Zankl schaffte es, Reuter von einem Verbleib zu überzeugen – und die Erfolgsstory nahm ihren Lauf…

Bei der ersten Hamburger Meisterschaft war Reuter noch für die Zweite Herren tätig - nun gelang ihm der Titel-Coup als Teil des Trainerteams mit der Liga. Foto: noveski.com

Was Zankl ganz besonders imponiert: „Er hat sich in allen Bereichen krass mitentwickelt – sei es fußballerisch oder von der Professionalität. ‚Kuddel‘ ist 110 Prozent für diese Truppe da!“ Und: „In der Funktion, in der er jetzt tätig ist, geht er richtig auf. Er ist zuverlässig, gradlinig, ein echter Fels in der Brandung“, lobhudelt Zankl seine zum Trainerteam dazugehörende rechte Hand.

Ob als Kassen- und Strafenwart, als Mann für die gesamte Logistik und die Klamotten: „Er ist immer der Erste, der da ist, und der Letzte, der geht. Vor solchen Leuten muss man den Hut ziehen, dass die nicht einfach ‚nur‘ ihren Job machen, sondern mit so viel Leidenschaft und gleichzeitig auch noch so offen dafür sind, sich anzupassen, immer weiterzumachen und besser zu werden. Er hat das ganze Drumherum mitermöglicht – und nicht nur dafür bin ich ihm mega dankbar!“

"Das ist meine zweite Heimat - hier passt einfach alles"

Der TSV Sasel ist für ihn "die zweite Heimat", sagt Carsten Reuter. "Hier passt einfach alles!" Foto: noveski.com

Vor sage und schreibe 22 Jahren begann die Reise von Carsten Reuter beim TSV Sasel. „Ich erinnere mich noch genau, wie ich damals von einem Alfred Mager super aufgenommen wurde.“ Inzwischen sei das Alfred-Mager-Stadion seine „zweite Heimat“, so Reuter. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Es passt einfach alles!“ Im Jahr der ersten Saseler Meisterschaft (2004/05) war Reuter noch als Trainer der Zweiten Herren tätig. Im darauffolgenden Jahr stieß er zum Trainerteam der Liga-Mannschaft dazu. Es folgte der bittere Abstieg aus der Oberliga.

Umso bemerkenswerter: Der Weg des Wiederaufbaus und des Aufschwungs – insbesondere unter der Regie von Danny Zankl. „Das Ganze ist hier zu einer großen Familie zusammengewachsen. Das macht die Besonderheit TSV Sasel aus“, bringt es Reuter auf den Punkt. Nicht erst im letzten Meisterschaftsspiel gegen den SV Rugenbergen (3:0), als den „Parkweglern“ der Titel bereits nicht mehr zu nehmen war und der Heim-Abschied von Danny Zankl im Mittelpunkt stand, verwandelten die Zweite, Dritte und Vierte Herren das Alfred-Mager-Stadion in einen wahren Hexenkessel – und sorgten für eine famose Stimmung.

"Waren uns in jeglicher Form einig: Wir wollen Meister werden!"

Bereits bei der Landesliga-Meisterschaft in der Saison 2016/17 war Carsten "Kuddel" Reuter (2. v. li.) Teil des Saseler Erfolgsteams. Foto: Heiden

Und für einen mehr als nur würdigen Rahmen – auch für Reuter. „Das ist unfassbar und einfach nur unbeschreiblich, dass wir die Dominanz von Dassendorf einmal unterbrochen haben. Dank Danny, der so akribisch arbeitet. Wir im gesamten ‚Staff‘ helfen und unterstützen, wo wir nur können.“ Es sei schon ein „unheimlich tolles Gefühl gewesen, in der Landesliga Meister zu werden“, schaut Reuter zurück. „Aber das hier übertrifft alles!“

Eine Meisterschaft mit Ansage? „Wir haben alle dran geglaubt – und nur so kannst du auch Meister werden! Wenn du dieses Ziel nicht hast, kannst du gleich um die ‚Goldene Ananas‘ spielen. Aber wir waren uns in jeglicher Form einig und haben von vornherein gesagt: Wir wollen Meister werden. Und wir werden alles daran setzen, dass wir dieses Ziel auch erreichen.“ Dabei gesteht „Identifikationsfigur“ Reuter auch, dass „die Pumpe schon so ein bisschen am Arbeiten war“, je näher man dem Ziel kam. „Wir haben einfach ein geiles Team, eine super Truppe, die übers ganze Jahr unglaublich funktioniert hat, so dass der Glaube immer größer und größer wurde.“

"Ich hoffe, ich bin noch viele Jahre dabei"

Auf die Hamburger Meisterschaft soll nun auch noch der Pokalsieg folgen - und einer geschichtsträchtigen Saison die Krone aufsetzen. Foto: noveski.com

22 Jahre im Verein. Gekrönt mit der Hamburger Meisterschaft! Und vielleicht sogar mit dem Double? Am Samstag hat der TSV Sasel im Pokalfinale gegen den klassenhöheren FC Teutonia 05 (12:15 Uhr, bei uns im ausführlichen LIVE-Ticker; HIER geht’s zu den Tickets) die Chance, das i-Tüpfelchen auf eine schon jetzt geschichtsträchtige Saison zu setzen. Fakt ist, dass „Kuddel“ bei seinen Anfängen „nicht ansatzweise daran geglaubt oder darüber nachgedacht“ habe, eine solche Ära am Parkweg mitzuprägen. Aber: „Ich hoffe, ich bin noch viele Jahre dabei“, wird die Reise von Reuter, der wie kein Zweiter dafür steht, was den Amateurfußball ausmacht, auch unter Neu-Coach Marco Stier eine Fortsetzung finden.