Sa - 29.02. 15:30 Uhr
Stubbenberg
215
Maurits Weigand (TSV Buchholz 08)
Bezirksliga Ost
Ahrensburg „mit dem Glück des Tüchtigen“: „Für den Sieg müssen wir uns aber nicht entschuldigen“
Umso enttäuschter war Mirko Petersen auf der anderen Seite nach dem Schlusspfiff. Seine Spieler hatten den Kunstrasenplatz des Escheburger SV längst allesamt verlassen, als „Naddel“ noch die Hütchen, die zuvor die Coaching-Zone vor den beiden Bänken abgegrenzt hatten, zusammensammelte und dann endlich Worte für das fand, was er da zuvor gesehen hatte. „Ich finde schon, dass wir ein 2:2 auf jeden Fall verdient hätten – davon bin ich felsenfest überzeugt. Aufgrund der zweiten Halbzeit sowieso. Da hatten wir einen Ballbesitz von 80:20-Prozent zu unseren Gunsten und viele Chancen. Der ATSV ist nur mit einer Standard und einem Einwurf zu einer Chance gekommen. Das war schon sehr toll, was meine Mannschaft da in der zweiten Halbzeit abgeliefert hat“, sagte Börnsens Trainer schließlich und ergänzte: „Allerdings war auch die erste Hälfte nicht schlecht. Nur, dass wir da bei Standards und Einwürfen hinterhergelaufen sind. Wir haben mit unseren 1,90-Meter-Männern nicht das richtige Timing gefunden. Ich weiß gar nicht, wie das sein kann. Aber das haben wir dann in der Pause besprochen und in der zweiten Hälfte entsprechend eine Antwort darauf gegeben.“
Petersen: „Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf – die Jungs haben Charakter beweisen“
Börnsen-Coach Mirko Petersen hoffte an der Seitenlinie – aber es sollte in der Schlussphase nicht mehr zum Ausgleichstreffer reichen. Foto: Knötzsch
Und die sah, da hatte „Naddel“ recht, nicht schlecht aus. Einziger Haken: Das Hinterherlaufen bei Standards und Einwürfen, das Petersen zuvor angesprochen hatte, war dem SVB zu diesem Zeitpunkt längst zwei Mal zum Verhängnis geworden: Zunächst, als Metehan Erdem in der zehnten Minute einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld direkt verwandelte. Und dann 18 Minuten später, als Malte Kohlsaat einen seiner weiten Einwürfe in Richtung Börnsener Tor schleuderte, Marco Philipp Vogler an den Ball kam, von der Verteidigung nicht attackiert wurde und auch Keeper Lars Stephan, der später dann nach 34 Minuten ausgewechselt wurde, nicht energisch genug herauskam. So hatte Vogler leichtes Spiel, sein Team wieder in Führung zu bringen, nachdem Börnsen zuvor in Person von Bennet Ohrt nach einer Vorlage von Patrik Papke ausgelichen hatte (18.).
Nagel: „Es hätte zur Pause auch 3:1 oder 4:1 stehen können, dann wäre das Ding gelutscht gewesen“
Der Ahrensburger Marco Philipp Vogler (vo.) führt in der gegnerischen Hälfte den Ball am Fuß. Foto: Knötzsch
Auf der anderen Seite analysierte Matthias Nagel: „Wir hatten nach dem 1:1 in der ersten Hälfte eine Phase, wo wir zehn Minuten unsicher waren. Dann sind wir wieder in Tritt gekommen und haben drei riesige Chancen, die wir nicht nutzen. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir nochmal eine riesige Gelegenheit. Von den Chancen her würde ich meinen, das unser Sieg schon in Ordnung geht.“ Hinten raus, so der ATSV-Trainer weiter, „sind wir allerdings schon ein bisschen ins Schwimmen gekommen. Wir standen tief, haben uns zu weit rein drücken lassen. Börnsen hat mit vielen ohen Bällen agiert. Klar kann so ein Ding immer mal durchrutschen, aber insgesamt kann ich sagen: Wir müssen uns für diesen Sieg nicht entschuldigen! Wir hatten das Glück des Tüchtigen.“ Auch Nagel war allerdings nicht entgangen, dass seine Equipe nach dem Seitenwechsel doch durchaus eine Stufe passiver agierte als noch in der aus Ahrensburger Sicht sehr aktiven ersten Hälfte.
Jan Knötzsch