LOTTO-Pokal
5. Spieltag


SSV Rantzau

3

:

1


TSV Sasel

Anpfiff

Di - 31.10. 15:00 Uhr

Spielstätte

Düsterlohe

Zuschauer

350

Schiedsrichter

Marvin Vogt (SV Börnsen)

LOTTO-Pokal

Auch dank Keßner-Knaller: Halloween wird zum „SSV Rantzau-Pokaltag“!

Lennart Keßner (4. v. re.) ballt nach seinem Kuntsschuss fast von Höhe der Mittellinie die Faust vor Freude. Foto: Herbert Flick

„Das Wort ‚Stolz‘ benutzt man ja häufiger mal“, wollte Marcus Fürstenberg nicht mit Lobeshymnen sparen – und bekundete seinen „riesengroßen Respekt vor meinen Jungs und dem ganzen Verein“, dankte der Cheftrainer des SSV Rantzau vor allem „allen ehrenamtlichen Helfern“, die ein solches Event auf die Beine gestellt haben. Ein Event mit geschichtsträchtigem Ausmaß für den Hammonia-Landesligisten. In der Vierten Runde des LOTTO-Pokals kegelten die Barmstedter den Altonaer Fussball-Club (6:5 n. E.) aus dem Wettbewerb – und nun musste der Hamburger Meister dran glauben!

Kein Durchkommen für Sasels "Flügelflitzer" Abdel Hathat (Mi.), der sich gleich zwei Widersachern gegenübersieht. Foto: Herbert Flick

„Eigentlich müssten wir das Video zur Sportschau schicken – wobei es in diesem Monat schwer wird, da Harry Kane ja auch ein ganz hübsches Tor gemacht hat. Aber es war ähnlich schön“, kam Fürstenberg aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus, als er auf das zwischenzeitliche Tor zum 2:1 angesprochen wurde. Nach einem Einwurf der Saseler eroberte Lukas Raphael das Spielgerät in der eigenen Hälfte und bediente Lennart Keßner, der mit dem Ball am Fuß einige Meter machte, die Mittellinie überquerte – und dann einen schier unglaublichen Schuss auspackte, der haargenau im linken Winkel einschlug (50.)! Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ aus annähernd 50 Metern!

Mit ganz neuem System zur nächsten Sensation

Die Saseler wollen es nicht wahrhaben, dass Referee Marvin Vogt (re.) noch vor der Pause Kjell Ellerbrock (Mi.) die Ampelkarte zeigt. Foto: Herbert Flick

Der Anfang vom Ende für den in der Krise befindlichen, aber dennoch klar favorisierten Oberligisten. „Wir haben das erste Mal in einem neuen System gespielt – ohne dass wir vorher darüber gesprochen haben. Das habe ich noch nie gemacht und wir haben es bis dato auch noch nie gespielt“, ließ „Fürste“ eine Barmstedter in einem 5-4-1 agieren. „Da muss ich meinen Jungs einen riesen Respekt aussprechen, dass sie das gegen den amtierenden Hamburger Meister und Pokalfinalisten so umgesetzt haben! Das ist einfach mega“, sah er einen schlussendlich auch verdienten Sieg seiner Mannen. „In der ersten Halbzeit hatte Sasel zwei Chancen – ansonsten dominiert Rantzau.“

Einer dieser Abschlüsse – in diesem Fall noch entscheidend abgefälscht – fand durch Jean-Lucas Gerken aber den frühen Weg ins Tor von Malte Ladehof (4.). Alles schien seinen erwartbaren Gang zu gehen. Aber nicht mit Rantzau! Eine Raphael-Ecke kam über Umwege auf den zweiten Pfosten, wo Bennet von Schassen goldrichtig stand – 1:1 (24.)! Noch vor der Pause schwächten sich die Stier-Schützlinge selbst: Der bereits gelbverwarnte Kjell Ellerbrock ging gegen Ladehof zu rustikal zu Werke und sah die Ampelkarte (43.). Eine sehr harte Entscheidung, die Marco Stier auf die Palme brachte. Der Sasel-Coach monierte, dass „beide Gelbe Karten nichts waren“ und haderte auch mit insgesamt drei Aluminium-Treffern.

Feiertag wird in Barmstedt unbenannt

Sasel-Neuzugang Mohamed Khalil (li.) im Kampf um den Ball mit Rantzau-Kapitän Till Flemming Bruns. Foto: Herbert Flick

Da der Rasenplatz „diesmal wirklich nicht bespielbar war – im Gegensatz zum Poppenbüttel-Spiel“, welches schließlich nicht stattfinden konnte, was Fürstenberg noch immer nicht nachvollziehen kann, sorgte Keßner zu Beginn der zweiten Hälfte auf dem Kunstrasen an der Düsterlohe für den Höhepunkt. Doch damit nicht genug. Über Keßner und Onur Tiryaki kam die Kugel zum kurz zuvor eingewechselten Marvin-Jay Gibau, der Johannes Höcker per Kopf zum 3:1 überwand (73.)! Ekstase in Barmstedt! Wenige Augenblicke zuvor zeigte Rantzau-Torsteher Ladehof, der Held des AFC-Spiels, seine Klasse, als er den Ausgleich mit einer Großtat verhinderte und den Ball an den Pfosten lenkte.

Die nächste faustdicke Pokal-Überraschung spült den SSV Rantzau ins Pokal-Viertelfinale. Fürstenberg: „Wir haben gesagt: Wenn wir das Spiel gegen Sasel gewinnen, benennen wir den Feiertag um. Von daher gibt es in Barmstedt an Halloween nur noch den SSV Rantzau-Pokaltag!“