So - 02.04. 14:00 Uhr
Stadion Hoheluft
687
Wolff (Bremen)
Regionalliga Nord
Aufholjagd wird nicht vergoldet – Teutonen-Serie endet: „Eine ärgerliche und nicht notwendige Niederlage!“
Fabian Graudenz (li.) verschlägt die Hände am Hinterkopf und ist frustriert nach seiner vergeben Riesenchance, die das 3:3 bedeutet hätte. Foto: noveski.com
Das 0:1 aus Teutonen-Sicht: Der zuletzt noch für die U21 von Bulgarien auf Länderspielreise befindliche Emanuel Mirchev (li.) bugsiert den Ball unglücklich ins eigene Tor. Foto: noveski.com
Und das im wahrsten Sinne des Wortes – denn: „Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht“, haderte Bergner mit der ersten Halbzeit, die er letztendlich als „Genickbruch“ betitelte. „Wir haben genau das gemacht, was wir nicht machen wollten“, ging Bergner anschließend ins Detail: „Wir wollten nicht auf die Kette drauf spielen und nicht zu früh aus dem Halbfeld flanken, damit der Gegner uns auskontern kann. Aber genau das ist passiert. Das ist unglaublich ärgerlich! Da sind wir vielleicht noch nicht so weit, das Ganze geduldiger zu spielen. Wir waren zu schnell unzufrieden, dass wir mal nicht nach zehn Minuten in Führung gelegen haben oder es so läuft, wie zuletzt.“
Die Gäste aus Flensburg bestraften die Böcke der zuletzt zehnmal in den vergangenen elf Spielen siegreichen Teutonen gnadenlos. Nachdem Marius Liesegang den Einschlag zweimal noch mit starken Paraden verhindern konnte (22., 24.) und der von Bergner erhoffte „Hallo-wach-Effekt“ ausblieb, brachte ein überaus unglückliches Eigentor von Emanuel Mirchev die Mannen von Cheftrainer Benjamin Eta auf die Siegerstraße (25.). Marcel Cornils (42.) und Rene Guder mit einem satten 22 Meter-Strahl an die Unterkante der Latte (44.) sorgten für eine 3:0-Pausenführung der Flensburger.
"So habe ich meine Mannschaft erwartet"
Fabian Istefo (li.) kommt zu spät und auch Gazi Siala (2. v. re.) kann nur noch zuschauen, wie Marcel Cornils unbedrängt zum 0:2 einschießt. Foto: noveski.com
„Da waren wir echt angefasst in der Halbzeit“, gestand Bergner – und fügte an: „Das ist ein bisschen schwierig zu erklären. Ich glaube, das ist heute bei uns eine Kopfgeschichte gewesen. Aufgrund der Serie, die wir gestartet haben und über die natürlich jeder spricht, hatte ich das Gefühl, dass wir in der ersten Halbzeit diese zehn Prozent weniger in Kopf und Beinen hatten. Wir waren immer zweiter Sieger – auch gedanklich.“
Aber: Auch Teutonia war nicht chancenlos, so dass das 0:3 nach 45 Minuten ein wenig paradox schien. Nach Wiederanpfiff hatte man „nichts mehr groß zu verlieren“. Dementsprechend blies man zur Aufholjagd. Bergner: „So habe ich meine Mannschaft erwartet!“ Der eingewechselte Affam Ifeadigo schädelte eine Flanke von Max Brandt freistehend zum 1:3 ein (60.), ehe ein traumhaft vorgetragener Gegenangriff vom bis dato glücklosen Maik Lukowicz veredelt wurde (68.)! Fabian Istefo leitete tief in der eigenen Hälfte ein, Brandt spielte einen perfekt getimten Steckpass auf Fabian Graudenz, der den Teutonen-Torjäger, der Jesper Heim per Chip überwand, mustergültig in Szene!
"Die Jungs sind ganz schön niedergeschlagen"
Und beinahe hätte Graudenz noch den Ausgleich besorgt, zielte aber zu ungenau. Und auch das Aufrücken von Liesegang bei einem der letzten ruhenden Bälle brachte nichts mehr ein. Stattdessen verschätzte sich Brandt, woraufhin Dominic Hartmann und Christopher Kramer auf und davon waren. Letzterer hatte keine Mühe mehr – Deckel drauf (90. +4)! „Die Jungs sind ganz schön niedergeschlagen. Aber das Gute am Fußball ist, dass wir schon am Mittwoch ein paar Dinge wieder reparieren können“, richtete Bergner den Blick nach einem „wilden Spiel“ vor 687 Zuschauern bereits auf Hildesheim.