Breitmeier-Effekt: Momentaufnahme oder Trendwende?

Wohin führt Breitmeier die Raubvögel? Zum Klassenerhalt oder in die Bezirksliga? Foto: noveski.com

Das Fazit nach der Hinrunde fiel beim SC Sperber ernüchternd aus. Zwei Siege, zwei Unentschieden, nur acht Punkte. Zu wenig für Manager Stümpel und Trainer Gerdey, in beiderseitigem Einvernehmen löste man den Vertrag auf. Zur Rückrunde übernahm Mike Breitmeier, der zwar sein Debüt in den Sand setzte, danach aber zwei Siege einfuhr. Hat der SC Sperber damit bereits den Blinker in Richtung Erfolgsspur gesetzt, oder geht es nach dem Winter weiter gen Bezirksliga?

Die Planungen für die aktuelle Saison des SC Sperber wurden durch einige personelle Entwicklungen kräftig durcheinander gewirbelt. Mit Richie Cudjoe (persönliche Gründe), Mandu Karim (Knie), Alexander Stuber (beruflich nach Maschen gezogen), Laurens Haase (Studienplatz in Kiel) und Lucas Behem (Job in München) standen gleich fünf (!) Offensivspieler kurzfristig nicht mehr zur Verfügung. „Das war für uns eine mittelschwere Katastrophe, die uns sportlich erheblich geschwächt hat“, konstatierte Manager Jens Stümpel damals. Die Frage, ob der SCS das Loch in der offensiven Personaldecke hilfsbedürftig stopfen konnte, muss dann für die Fans der „Raubvögel“ leider auch mit einem Nein beantwortet werden. Nur 19 Treffer stehen insgesamt zu Buche, kein Team traf seltener. Darüber hinaus hat man keinen Spieler in den Reihen, der mehr als dreimal traf. Wenn dann auch noch die zweitschwächste Defensive der Liga (bereits 46 Gegentore) dazukommt, ist der aktuell vorletzte Platz schnell erklärt.

Dabei ging es gar nicht so schlecht los. Nach vier Spielen fand man sich auf Rang fünf wieder. Danach zeichnet die Tabellenentwicklung jedoch einen freien Fall, bis man am 13. Spieltag erstmals auf dem letzten Platz aufschlug. Ein rabenschwarzer Tag für den SCS, denn die Übernahme der Roten Laterne erfolgte durch eine 0:8-Abreibung von unerbitterlichen Harksheidern. Als es dann auch am nächsten Spieltag ein 0:6 hagelte, hatte Gerdey genug gesehen und trat zurück. Manager Stümpel nahm damals vor allem die Mannschaft in die Pflicht. Auch wenn es ihr „sicherlich an Qualität fehle“, habe man sich „auf dem Platz ganz anders zu präsentieren“, polterte er nach den zwei Blamagen und forderte: „Jetzt ist jeder einzelne Spieler gefragt, sich den Arsch aufzureißen!“ Auch wenn man bereits vor der Verpflichtung von Breitmeier zugab, vorsorglich für die Bezirksliga zu planen, hat man nach den zwei Siegen neuen Mut geschöpft. Fraglich bleibt, ob es sich nur um ein kurzes Zwischenhoch handelt, wie es zu Saisonbeginn der Fall war. Immerhin stehen für den SC Sperber viele der vermeintlich schwächeren Teams bereits früh im Spielkalender. Wenn es auch gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte zukünftig besser klappen soll, muss man vor allem im Halbzeit zwei zulegen. Sechs geschossenen Toren im zweiten Durchgang stehen 26 kassierte Treffer gegenüber. Eine Horrorbilanz, die ein schlechtes Licht auf die Breitmeier-Elf wirft und Fragen bezüglich Kondition und Einstellung aufkommen lässt. Immerhin hat man kurz vor der Winterpause aber die Rote Laterne wieder abgeben können. Will man in der Liga bleiben, darf dies nur der Anfang einer spektakulären Trendwende gewesen sein.

Statistikzentrale:

Höchster Triumph: 4:1 (vs SC Victoria II und TBS Pinneberg)

Schwarze Stunde: 0:8 (Heimniederlage vs TuRa Harksheide)

Bomber der Truppe: Stefan Ruhm und Stefan Suermann (je 3 Treffer)

Effektivster Torschütze: Philipp Stamer (1 Tor, trifft alle 175 Minuten)

Dauerbrenner: Mathias Bach (1529)

Küken: Bennet Giesel (20 Jahre)

Dino: Thomas Reiher (34 Jahre)

Zuschauerschnitt: 98