Bezirksliga Süd
18. Spieltag


FC Teutonia 05 II

1

:

4


Hamm United FC

Anpfiff

So - 26.11. 10:45 Uhr

Spielstätte

Kreuzkirche

Zuschauer

18

Schiedsrichter

Samir Buhl

Cool in der Kälte: Kopfball-Könner Weber ist zu viel für Teutonia II

Hamms Doppeltorschütze Daniel Weber (Zweiter v. li.) jubelt mit seinen Teamkollegen Zamani Badawere, Ronn Asante und Pascal Pietsch (v. li.). Foto: Damm

Elvir Demirovic konnte es einfach nicht mehr verstehen. Wütend trat der Coach, der anstelle von Nils Boldt auf der Bank des FC Teutonia 05 II saß, gegen das Netz eines der Ersatztore, die neben seiner Coaching-Zone standen. So als wollte er seinen Spielern auf dem Platz vormachen, wie es richtig geht. Es war kurz vor Schluss, als Demirovic zu diesem imaginären Torschuss ansetze. Zuvor hatten seine Mannen im Strafraum wieder einmal in aussichtsreicher Position gestanden, doch es war so wie meist in den fast 90 Minuten zuvor: Entweder kam die Kugel beim entscheidenden Pass nicht an oder aber der Abschluss war nicht zwingend genug. Ganz anders der HUFC, der am Ende dementsprechend mit 4:1 die Nase vorn hatte.

Und das auch, weil im „Gefrierschrank Kreuzkirche“ – ein kalter Wind fegte über den Platz und machte das Zuschauen eher weniger erfreulich – einer traf, der ansonsten in all den Jahren, die er nun schon das Trikot von Hamm United trägt, gar nicht so als großer Torjäger in den Vordergrund gerückt war: Daniel Weber. Als der Mann mit der Nummer acht auf dem Rücken des grünen Trikots nach 86 Minuten ausgewechselt werden sollte, konnte er sich eine kleine Anmerkung nicht verkneifen. „Aber es gibt doch noch 'ne Ecke für uns...“, insistierte Weber und deutete einen Kopfball an, als er in Richtung von Teamkollege Tom Heinemann schritt. Es war klar, worauf Weber anspielte: Seine Torerfolge, die er zuvor eingefahren hatte. Denn der Mann, den man eigentlich schon zu Landesliga Hansa-Zeiten des HUFC schon eher als Toreverhinderer denn als Torschützen kannte, hatte an diesem Vormittag in der Bezirksliga Süd-Partie gleich zwei Mal eingenetzt.

Schirosi mit dem Schlusspunkt per Strafstoß

Drei Teutonen sind zu viel: United-Akteur Zamani Badawere (re.) wird unsanft gestoppt. Foto: Damm

Das erste Mal nach sieben Minuten, also Florian Simon einen Ball lang nach vorne geschlagen hatte und Weber die Kugel über Teutonia II-Schlussmann Timo Krenzien hinweg in die Maschen köpfte. Auf der anderen Seite hatte United Glück, als Alessandro Schirosi im Anschluss an einen Kopfball von Sabaun Nawparwar auf der Linie klärte (10.). Nur vier Zeigerumdrehungen später sollte die Kugel dann dennoch im Netz des HUFC-Tores zappeln: Eine Flanke von Efrem Kibrom von der rechten Außenbahn landete bei Leonard Findorff, an dessen Kopfball Torhüter Samuel Graudenz nicht mehr herankam. Doch die „Geächteten“ ließen sich davon absolut nicht beeindrucken und schlugen nur weitere drei Minuten später zurück: Wieder flog ein Ball von der linken Seite in den Strafraum der Teutonia-Reserve, diesmal war der freistehende Marcel Boldt der Nutznießer und vollendete am zweiten Pfosten zur erneuten Führung für die Mannschaft von Trainer Thorsten Bettin, die weiter Druck machte. Das Ergebnis: Erst traf Boldt die Querlatte (21.), dann scheiterte Pascal Pietsch per Kopf an Krenzien (27.). Also musste erneut Daniel Weber ran: Ecke Schirosi, Kopfball Weber – 3:1 für den HUFC (40.). Allerdings wurde der Treffer von Protesten der Teutonen begleitet, weil zuvor ein Akteur der Gastgeber nach einem angeblichen Ellenbogenschlag zu Boden gegangen war.

Der Treffer zählte dennoch – und so ging es mit einer klaren HUFC-Führung in Durchgang Nummer zwei. Der begann mit einer United-Chance durch Tarek Pressel, der allerdings am langen Pfosten vorbei zielte (51.). Für Teutonias Zweitvertretung versuchte sich anschließend Jonas Meier, dessen Schuss allerdings abgeblockt wurde (58.). Auch Jeremy Miljevic hatte für die Gastgeber kein Glück. Sein Schuss aus 20 Metern ging daneben (61.). In der Folgezeit tat sich in beiden Strafräumen lange Zeit nichts, So lange, bis Alessandro Schirosi sich ein Herz fasste, an vier Gegenspielern vorbei ging und dann im Abschluss an Krenzien scheiterte. Schiri Buhl erspähte nur Sekunden später, der Ball war noch „heiß“, ein Foulspiel im Strafraum der Hausherren und deutete auf den Elfmeterpunkt. Schirosi nahm sich das Leder, legte sich die Kugel zurecht und schoss sie anschließend in die vom Schützen aus gesehen linke Ecke ins Netz. 4:1 für die „Geächteten“. Damit war die Messe an der Kreuzkirche endgültig zugunsten von United gelesen. Beinahe hätten die Mannen von Thorsten Bettin sogar noch einen weiteren Treffer nachgelegt – in Person von Florian Simon. Nachdem Keeper Krenzien an einer Ecke von Schirosi vorbeigesegelt war, konnte Hamms Abwehr-„Oldie“ die sich ihm bietende Chance allerdings nicht nutzen. Ganz anders als zuvor Daniel Weber. Aber der war ja vor diesem Eckstoß schon ausgewechselt worden...

Jan Knötzsch