Kreisliga 5
28. Spieltag


FC St. Pauli IV

4

:

1


SC Wentorf II

Anpfiff

Fr - 05.05. 19:30 Uhr

Spielstätte

Feldstraße 1

Zuschauer

93

Schiedsrichter

Hursit Köse

Ein fünffaches Hurra: Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga!

Die Mannschaft feierte sich selbst und ihren Erfolg. Foto: Mathias Merk

Ein klares Ergebnis heißt nicht gleichzeitig auch, dass der Spielverlauf genauso eindeutig war. Das konnte dem FC Sankt Pauli V jedoch egal sein. Denn aus einem benötigten Punkt, um den Titel endgültig einzuheimsen, machten die Kiezkicker mal eben drei Zähler. Und das, weil der SC Wentorf II durch Standardsituationen schachmatt gesetzt wurde. Was das Spielerische anging, so erhielten die Gäste jedoch eindeutig mehr Lob: „Auf der taktischen Ebene ist es das beste Team der Liga“, adelte Kiez-Coach Christian Köpke die Wentorfer. Doch viel wichtiger war den Mannen von der Feldstraße, dass sie nach Abpfiff allen Grund zum Feiern hatten. Denn die Meisterschaft wurde bis in die Nacht hinein mit Musik, Gesang und guter Laune kräftig begossen.

Der SC Wentorf II stellte die Hausherren teilweise vor eine echte Prüfung. Foto: Mathias Merk

Am Ende war es komplett egal, wie der FC Sankt Pauli V den noch fehlenden Punkt für die vorzeitige Meisterschaft in der Keisliga 5 holte. Denn danach fragte auf der anschließenden Party im neuen Vereinsheim „Abseits“, das vor einem halben Jahr eröffnet und in absoluter Eigenregie aufgebaut wurde, niemand mehr. Dennoch musste eben erstmal dieser eine Punkt her und das gegen einen Gegner, der es den Kiezkickern alles andere als leicht machte. Ganz im Gegenteil sogar. Denn der SC Wentorf II präsentierte sich sehr stark, auch wenn am Ende mit dem 4:1-Sieg für die Braun-Weißen ein klares Ergebnis auf dem Papier stand. Den Gästen fehlte dabei lediglich ein bisschen Glück im Abschluss, als der stark aufspielende Yannick Drews in zwei Situationen das Leder an den linken Pfosten setzte oder aber den Kasten um wenige Zentimeter verfehlte. Gerade durch solche Hochkaräter hätte Wentorf eigentlich sogar in Führung gehen können. „Der Gegner hatte heute mehr Hunderprozentige, als wir Tore erzielt haben“, resümierte St. Pauli V-Coach Christian Köpke und zollte den Gästen noch mehr Respekt: „Wentorf hat das taktisch richtig gut gemacht. In dem Bereich ist es das stärkste Team, das es in dieser Klasse gibt. Ihr Tabellenplatz spiegelt nicht die gute Leistung wider, die sie an den Tag legen.“

Kötter: „Der FC St. Pauli V ist absolut verdient Meister geworden"

Alexander Kolb (links) bejubelt seinen Treffer zur 1:0-Führung. Foto: Mathias Merk

Was Köpke damit meinte, war das sehr gute Verschieben der Mittelfeld- und Abwehrreihen des Tabellen-Achten, was seine Mannen im Spiel nach vorne immer wieder vor Probleme stellte. Gäste-Trainer Martin Kötter: „Wir wollten heute im Gegensatz zu den letzten Wochen näher am Gegenspieler sein und somit kompakt stehen. Das ist uns sehr gut gelungen.“ Tatsächlich war es nämlich so, dass die Kiezkicker über 90 Minuten zwar die höheren Spielanteile besaßen, aber durch die taktische Stärke der Gäste schien es fast unmöglich, Angriffe durch die Mitte zu fahren. Wenn mal eine Offensivaktion ausgespielt wurde, dann meist nur über die Außen, wobei Roman Kasper gerade über rechts immer wieder gute Flankenläufe zeigte. Doch zu Toren führten auch diese nicht, denn das sollte für die Hausherren tatsächlich ausschließlich über Standardsituationen funktionieren.

Den ersten Treffer erzielte Andreas Kolb vom Punkt aus, nachdem Florian Kühne im Strafraum von Christopher Stüben gelegt wurde. Kolb verludt dabei Keeper Jan Dierschke und versenkte das Leder rechts unten zur 1:0-Führung (33.). Die nächsten Treffer folgten dann aber erst in Halbzeit zwei: Erst köpfte Matthias Jeschke nach einem Eckstoß in der 56. Minute zum 2:0 ein, bevor der Mittelfeldspieler nach einem Freistoß von Sebastian Plum volley aus fünf Metern auf 3:0 erhöhte (61.)! Anschließend verpasste Kühne nach einem schönen Angriff über Sven Kamptmann und Felix Rimkus-Ebeling einen weiteren Torerfolg, da sein Abschluss lediglich am rechten Pfosten endete. Stattdessen kam das Auswärtsteam nochmal heran, indem der inzwischen eingwechselte Maximilian Heitmann auf 1:3 verkürzte (79.)! Da die Gäste jedoch weiterhin im Abschluss ein wenig unglücklich wirkten, setzte der frisch gebackene Champion mit dem Schlusspfiff noch einen obendrauf. Dabei war es abermals Jeschke, der nach einem Eckball richtig stand und die Pille zum 4:1 in die Maschen beförderte (90.)! „Am Ende fiel das Spiel mit ein, zwei Toren zu hoch aus“, befand Kötter. „Aber dennoch war der Sieg für St. Pauli V berechtigt und sie sind generell absolut verdient Meister geworden, wozu ich natürlich gerne gratuliere. Denn sie haben die Klasse über die ganze Saison hinweg souverän angeführt, weshalb das eine klare Angelegenheit ist.“

Stäcker: „Das ist einfach ein Meistertrainer, dieser Christian Köpke!"

Die Mannschaft wusste, wem sie ihren Erfolg zu verdanken hatte und ließ ihren Trainer Christian Köpke hochleben. Foto: Mathias Merk

Dabei existiert „die Fünfte“ des FC St. Pauli erst seit kurzer Zeit, in der sie nun einen astreinen Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga schaffte. Köpke: „Es ist einfach schön, dass wir in zwei Spielzeiten zweimal aufgestiegen sind, was daran liegt, dass wir nicht nur miteinander Fußball spielen, sondern wirklich alle eine tolle Freundschaft pflegen und Bock aufeinander haben. Genau diese Stimmung trägt uns gerade da hin, wo wir sind.“ Dabei schien es zunächst gar nicht so klar, was man nach dem ersten Aufstieg in die Kreisliga eigentlich als nächstes in Angriff nehmen möchte. Doch dann „stellte ein Spieler in der Kabine vor dem ersten Spiel tatsächlich die Frage, wo wir eigentlich hin wollen“, erinnert sich Köpke. Denn eigentlich hatte der Meistermacher vor, erstmal zu schauen, was in der neuen Liga überhaupt machbar ist. Aber dann schlug man auch schon bald die direkten Konkurrenten, was dazu führte, dass die Mannschaft durchgehend an der Tabellenspitze weilte und nun letztenendes vorzeitig den Titel feierte.

Natürlich spürt man diese äußerst postive Stimmung rund um die Mannschaft ganz deutlich. Aber ohne einen Rudelführer klappt auch die stärkste Gemeinschaft nicht. Deshalb brach es aus Torwart Thorbjörn Stäcker spontan heraus: „Das ist einfach ein Meistertrainer, dieser Christian Köpke. Ohne ihn hätten wir das nicht geschafft!“ Und genau diese Meinung unterstrichen alle seine Teamkameraden, als sie den Coach nach dem Schlusspfiff gemeinsam in die Luft warfen, um ihn gebührend hochleben zu lassen. Wobei er aber auch nicht vergaß, dass es genauso Menschen gibt, die von außen einen positiven Einfluss hatten. „Wir haben in der kurzen Zeit schon echt viel auf die Beine gestellt. Zum Beispiel haben wir mit Jörn einen Torwarttrainer gewonnen, der sich richtig reinhängt und alle von uns nach vorne gebracht hat. Zudem haben wir mit Lotta eine Physiotherapeutin dazu bekommen, nachdem wir letztes Jahr arge Verletzungssorgen hatten. Lotta hat sich viel um diese Jungs gekümmert und wieder fit gemacht. Und in dieser Saison hatten wir dann kaum noch Verletzte, was auch ein großer Verdienst von ihr ist.“

Köpke: „Uns ist klar, dass es in der Bezirksliga mehr zur Sache gehen wird"

Meistertrainer und frischgebackener Papa: Christian Köpke war während der Partie hoch konzentriert. Foto: Mathias Merk

Künftig will man auch jenen Bereich - rund um die Mannschaft herum - weiter ausbauen. Und das rein sportlich in der Bezirksliga. In welcher Staffel genau das sein wird, weiß man an der Feldstraße allerdings noch nicht, da die Drittvertretung in der BZ West beheimatet ist. So oder so wird es aber einige Derbys geben, die den Kickern vom Heiligengeistfeld dann aber wohl etwas mehr abverlangen werden. „Uns ist klar, dass es in der Bezirksliga mehr zur Sache gehen wird. Und es ist dann auch spannend, zu sehen, wie wir damit umgehen werden, wenn mir mal zwei, drei Spiele hinereinander verlieren. Aber ich denke, da wir alles alte Hasen sind, dass wir das relativ gut wegstecken können“, blickt Köpke gespannt in die Zukunft.

Aber die Gegenwart verlangte erstmal nach etwas anderem: Nämlich den Erfolgstrainer und die Mannschaft zur ausgiebigen Meistersause im eigenen Vereinsheim. Dort wurde kistenweise Bier bereitgestellt und jeder der Anwesenden war herzlich eingeladen, auf den großen Triumph mit anzustoßen. Bei bester Laune und guter Musik wurde getrunken, gelacht, gefachsimpelt und vor allem immer wieder gesungen. Nach einer gewissen Zeit fand sich dann die Mannschaft zusammen in der Kabine ein, um ihre Schlachtrufe zum Besten zu geben und um jeden einzelnen ihrer Teamkollegen lautstark zu zelebrieren. Auch Erfolgscoach Köpke war eine ganze Weile mit von der Partie. An sich nichts Besonderes im Falle eines solchen Triumphzuges. Doch der frischgebackene Papa holte sich von seiner Frau die Erlaubnis ein, „dieses Mal mitfeiern zu dürfen“. Die Freude und den Stolz konnte man ihm dabei aus seinem strahlenden Gesicht ablesen, was aber nur allzu verständlich ist, da es scheinbar gleich in mehrere Richtungen extrem gut für ihn zu laufen scheint. Wir von der FussiFreunde-Redaktion gratulieren jedenfalls dem gesamten Team zur Meisterschaft und dem erneuten Aufstieg - sowie Christian Köpke zur Vaterschaft!

Den LIVE-Ticker zum Nachlesen gibt es hier!

Der Jubelkreis des FC St. Pauli V nach dem Abpfiff:

Ein kräftiges Humba durfte in der Kabine nicht fehlen: