RL Nord Abstiegsrunde
33. Spieltag


FC Eintracht Norderstedt

1

:

0


Lüneburger SK Hansa

Anpfiff

Sa - 21.05. 14:00 Uhr

Spielstätte

Edmund-Plambeck-Stadion

Zuschauer

225

Schiedsrichter

Daniel (Damme)

Regionalliga-Abstiegsrunde

Ein Sieg zum Heim-Abschied: Emotionaler Martens lässt die Katze noch nicht aus dem Sack

Vor dem Spiel wurde ein emotionaler Jens Martens (re.) von Eintracht-Präsident Reenald Koch verabschiedet. Foto: noveski.com

Der sportliche Aspekt rückte schon fast ein wenig in den Hintergrund. „Wir haben die Besprechung mehr als Appell gesehen“, verriet Jens Martens. Ein Appell aus mehrerlei Gesichtspunkten. Einerseits war der FC Eintracht Norderstedt gewillt, das letzte Heimspiel der Saison siegreich zu gestalten. Andererseits sei man „auch St. Pauli etwas schuldig“ und wollte „allein aus Fairnessgründen“ noch einmal alles abrufen. Doch da war noch ein weiterer Umstand, der den letzten Heimauftritt der Spielzeit 2021/22 gegen den Lüneburger SK Hansa zu einem ganz besonderen werden ließ – zumindest aus Eintracht-Sicht…

Elias Saad (li.) - hier gegen den zu spät kommenden Eliezer Correia Ca - erzielte das goldene Tor des Spiels. Foto: noveski.com

Denn vor dem Spiel kam es zu einer großen Abschiedszeremonie. „Athletik-Trainer Andre Ladendorf, Torhüter Marcel Kindler und Evans Nyarko wurden in Abwesenheit verabschiedet, die weiteren Abgänge Batuhan Evren, Noel Denis, Kapitän Jordan Brown, Physiotherapeutin Jindra Nesteriuk und Trainer Jens Martens bekamen von Präsident Reenald Koch einen Bilderrahmen mit einigen Erinnerungsfotos überreicht, zudem bekam Jordan Brown auf Grund seiner Verdienste um den Verein lebenslangen freien Eintritt zu Eintracht-Spielen zugesagt.“

Vor allem der scheidende Chefcoach hatte mit seinen Emotionen zu kämpfen. „In solchen Situationen bin ich einfach schlecht“, erklärte Martens – und zeigte mit seiner Reaktion einfach nur Größe. „Da bin ich ein bisschen nah am Wasser gebaut. Das zeigt natürlich auch in gewisser Weise die Verbundenheit und die Identifikation mit dem Verein und der Sache. Insofern habe ich mir von den Jungs natürlich ein Sieg im letzten Heimspiel gewünscht. Den haben sie mir beschert.“

"Positiv ist, dass wir eigentlich vom ersten Spiel nie in Abstiegsgefahr geraten sind"

Anschließend dankte Saad (li.) seinem Vorlagengeber Juri Marxen. Foto: noveski.com

Mit Martens verliert die Eintracht einen absoluten Sympathieträger. Eine Person, die Norderstedt zurück ins Rampenlicht gebracht hat. Und eben auch einen absoluten Perfektionisten. „Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch sagen würde, dass das Spiel wiederum ein Spiegelbild unserer Saison war – mit einer Ausnahme. Hinten haben wir wieder die Null gehalten, aber vorne hat uns der Punch gefehlt. Nach 80 Minuten muss es 3:0 für uns stehen! So viele Torchancen, auch Hundertprozentige, wie wir heute verballert haben – da kriegst du in der Regel noch einen rein und machst am Ende wieder ein langes Gesicht. Aber das ist der einzige Kritikpunkt, den ich heute habe.“

Ansonsten war es das sage und schreibe siebte Punktspiel in Folge ohne einen Gegentreffer. Und: Norderstedt ist vor dem abschließenden Saisonspiel in der Abstiegsrunde nach wie vor ungeschlagen. „Wenn man dem Ganzen etwas Positives abgewinnen will, dann ist das, dass wir eigentlich vom ersten Spieltag der Abstiegsrunde an nie in Abstiegsgefahr geraten sind und das schon auch sehr souverän zu Ende gespielt haben. Das ist wirklich eine gute Leistung“, resümierte Martens.

Saad bezwingt den Unbezwingbaren

Mit seinem Schlenzer scheitert Saad an der Latte. Foto: noveski.com

„Was das Chancenverhältnis angeht, war die Partie eine klare Angelegenheit. Und trotzdem mussten wir bis zum Abpfiff zittern. Insbesondere Elias Saad war von der Lüneburger Defensive nie in den Griff zu bekommen, hatte zahlreiche Torchancen und traf doch nur einmal. Sein Kryptonit hörte auf den Namen Roman Birjukov. Der LSK-Keeper war der tragische Held der Partie im Edmund-Plambeck-Stadion, hielt alles was zu halten war und noch mehr – nur eben dieses eine Mal nicht, als Elias Saad nach hervorragender Vorarbeit von Juri Marxen das einzige Tor des Tages erzielte“, so die Garstedter über ihre sozialen Medien.

"Ich weiß, was ich mache - aber ihr noch nicht"

Aufmunternde Worte von Jens Martens (li.) in Richtung Qendrim Xhafolli nach dem feststehenden Abstieg des LSK. Foto: noveski.com

Durch den 1:0-Sieg der Norderstedter ist der LSK aus der Regionalliga abgestiegen. „Natürlich fühlt man da mit. Die Jungs haben auch alle Tränen in den Augen“, zeigte sich Martens als gewohnt starker Sportsmann. Und wie geht es nun für ihn nach seiner Zeit bei der Eintracht weiter? „Ich weiß es, aber ihr noch nicht“, entgegnete er mit einem Schmunzeln – und will erst für Klarheit sorgen, „wenn der Vertrag unterschrieben ist“. Fakt ist jedoch: „Als Trainer mache ich nicht weiter, das habe ich von Anfang an gesagt – aber in anderer Funktion.“