Bezirksliga Nord
11. Spieltag


HSV Barmbek-Uhlenhorst II

3

:

1


HFC Falke

Anpfiff

Sa - 06.10. 12:15 Uhr

Spielstätte

Dieselstraße

Zuschauer

238

Schiedsrichter

Maximilian Rublik (Glashütter SV)

Ein Tritt vor’s Schienbein als Weckruf – BU II stürzt die „Hellmänner“

Drehte in der zweiten Halbzeit - nach einem Tritt vor's Schienbein vom Trainer - auf: Moritz Scholz. Foto: timelash.de

Privat pflegen Jan Haimerl und Dirk Hellmann ein gutes Verhältnis zueinander – am Samstag waren sie jedoch Kontrahenten. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn: Aufgrund der akuten Personalnot bei seinem HFC Falke musste Hellmann seine Buffer wieder auspacken und selbst ran. „Ich habe vor dem Spiel zu ihm gesagt: ‚Hätte ich das gewusst, dann hätte ich meine Tasche auch eingepackt!“, witzelte Haimerl – und bekam als Konter, „dass ich das doch mal machen soll, damit wir uns in Ruhe an die Seite stellen können“, verriet der Coach von BU II. „Aber dann hätten wir nur zu zehnt gespielt. Ich überlege mir was fürs Rückspiel“, versprach er Hellmann.

HFC-Coach Dirk Hellmann (li.) - hier gegen Moritz Scholz - musste bei seinem Team in der Startelf aushelfen. Foto: timelash.de

Die gute Laune beim Trainer des HSV Barmbek-Uhlenhorst II kam nicht von ungefähr. Denn der Druck war vor dem Aufeinandertreffen mit den Falken bereits relativ groß. „Grundsätzlich war es für uns wichtig, dreifach zu punkten, um oben dran zu bleiben. Man sieht ja, wie eng das alles beisammen ist. Deshalb waren wir ja fast schon gezwungen, zu siegen“, so Haimerl, dessen Elf in der ersten Halbzeit noch Mühe mit den ersatzgeschwächten „Hellmännern“ hatte. Während der HFC-Coach den Laden hinten dicht hielt, gingen seine Mannen sogar in Führung: Nach einem Fehlpass im Aufbau schaltete Bennet Packheiser blitzschnell um und sah Thomas Koster. Dieser profitierte davon, dass BU II-Fänger Vincent Driessen beim Zurücklaufen unglücklich wegrutschte und beförderte die Kugel aus 22 Metern halblinker Position über ihn hinweg in die Maschen (31.).

Weckruf für Scholz: "Ein Tritt vor's Schienbein"

Bennet Packheiser (li.) im Kampf um den Ball mit Hannes Mittig. Foto: timelash.de

Ein bitteres Gegentor für Driessen, der sein vorerst letztes Spiel für die Barmbeker absolvierte. „Auch wenn der Treffer unglücklich zustande kam, war es auch für Vincent nochmal ein Highlight zum Abschluss vor dieser Kulisse“, meinte Haimerl, der zudem konstatierte: „Die Jungs brauchten in der Halbzeit einen kleinen Arschtritt – insbesondere Moritz Scholz. Dem hab‘ ich vor‘s Schienbein getreten, damit er endlich wach wird“, scherzte er. Jener Tritt schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Denn Scholz drehte nun auf. Unmittelbar nach Wiederanpfiff entschärfte Steven Pagenkop seinen Schuss noch reaktionsschnell, doch Jonas Wesemann stand für den Abpraller parat und egalisierte (46.)! Bei den Gästen schwanden mit zunehmender Spieldauer die Kräfte – während sich die Hausherren nun Chance um Chance herausspielten. „In der zweiten Halbzeit war es ein richtig gutes Spiel von uns“, befand Haimerl, der in der 71. Spielminute das 2:1 für sein Team bejubeln durfte. Torschütze: Moritz Scholz. Nach einer Linksflanke von Benjamin Cordes vollstreckte Scholz per Direktabnahme aus 13 Metern.

"Am Ende hätte es auch höher ausfallen können"

Jubelnde Barmbeker nach Spielschluss. Foto: timelash.de

Die Entscheidung in der Schlussminute leitete „Abwanderer“ Driessen mit einem langen Abschlag ein. Maximilian Reckendorf entwischte der HFC-Defensive und besorgte das 3:1 (89.). „Am Ende hätte es auch höher ausfallen können, wenn nicht gar müssen. Aber das ist zurzeit unser Manko, dass wir etwas mehr Durchschlagskraft vorne brauchen“, resümierte Haimerl, der mit seinen Schützlingen etwas bisher Außergewöhnliches vollbrachte: „Natürlich freut es mich und ist umso schöner, wenn du die erste Mannschaft bist, die dem Tabellenführer eine Niederlage beibringt. Allerdings sorgt das im Umkehrschluss auch dafür, dass man sich noch mehr ärgert, wenn man solche Spiele gewinnt – und dann gegen andere Teams leichtfertig Punkte liegen lässt. Es könnte viel mehr drin sein, als drin ist. Nichtsdestotrotz ist das ein schöner Erfolg.“ Ein großer Trumpf: „Unsere gute Struktur in der Defensive“, erklärte Haimerl. Vor allem Jan Carlo Wieland fungierte einmal mehr als „Anführer und Turm, der alles wegarbeitet.“

"Ich war mir vor dem Spiel sicher, dass wir gewinnen werden"

Und das gegen einen angeknockten Gegner. „Mir tut‘s für ‚Helle‘ (Falke-Coach Dirk Hellmann; Anm. d. Red.) leid, dass er nicht die volle Kapelle am Start hatte. Ich will jetzt nicht so weit gehen und sagen, dass wir sie auch in Bestbesetzung geschlagen hätten. Dann hätte das Spiel sicher etwas anders ausgesehen. Aber ich war mir vor dem Spiel sehr, sehr sicher, dass wir gewinnen werden – weil ich meine Jungs einfach kenne und das Ganze auch vom Drumherum her einfach ein Highlight für alle war. Dank der Unterstützung des Vereins fühlte es sich für alle wie ein Spiel der Liga-Mannschaft an. So etwas macht dann halt Bock!“