Transferphasen und Wechselgerüchte wecken die Lust auf neue Konstellationen und Möglichkeiten, den Fußball zu beleben. Aber es gibt Dinge, die will kein Fan hören. Der offiziell bestätigte Abschied von Sergio Ramos von Real Madrid gehört zweifellos dazu. Mit Auslaufen seines Vertrages, der am 30. Juni 2021 enden wird, ist eine weitere Zusammenarbeit endgültig ausgeschlossen.
Dass sich das einst so gute Verhältnis mittlerweile in eine reine Zweckbeziehung gewandelt hatte, ließ schon die fehlende Besetzung im EM-Kader vermuten. Gab es Zeiten, in denen Ramos als Held von Real Madrid gefeiert wurde, machten in den letzten Monaten Nachrichten von Verletzungen und Spielausfällen die Runde. Mit 35 Jahren muss sich Ramos zudem im Fußballgeschäft als alter Hase betrachten, der mit der nachwachsenden Generation gehörig Konkurrenz bekommt.

Streit ums liebe Geld

Bei Mannschaftskollege und Profispieler Toni Kroos war die Hoffnung groß, dass Ramos weiterhin Bestandteil der Mannschaft bleibt. Die Hoffnungen auf die Vertragsverlängerung war jedoch ein Trugschluss. Am Ende scheiterte es an Verbindlichkeiten über die Dauer des Vertrages sowie die Anpassungen der Gehaltszahlungen. Während Ramos einen Zweijahresvertrag forderte, boten ihm die Verantwortlichen lediglich einen Vertrag über ein Jahr und weniger Gehalt an. Ein Angebot, das Ramos ablehnte.
Toni Kroos, der aktuell für die deutsche Nationalmannschaft bei der diesjährigen EM kickt, muss fortan auf den loyalen Kapitän der Mannschaft verzichten. Wie sich die neuen Entwicklungen seines aktuellen Vereins auf seine Leistung für das deutsche Team auswirken, werden die nächsten Spiele zeigen. Die jüngste Niederlage gegen Frankreich, bei denen die Franzosen mit 1:0 gewannen, steckt Kroos noch in den Knochen. Von dem Favoritenplatz musste sich Deutschland bereits verabschieden, wenn man Experten glaubt und die Sportwetten betrachtet. Bei den Fußball Wetten zur EM von William Hill hat Deutschland lediglich eine Quote von 11,0 (Stand: 18.06.). Frankreich, England, Italien oder Belgien liegen mit deutlich besseren Werten an der Spitze.

Personalkarussell dreht sich weiter

Für Real Madrid wird die kommende Saison ein schweres Los. Ohne Kapitän und ohne Ikone wird der spanische Verein neue Wege gehen müssen. Für Fans eine schwere Zeit, die es zu überstehen gilt. Bei welchem Verein Sergio Ramos in Zukunft wieder auf dem Platz stehen wird, ist derzeit noch unbestätigt.
Dass es deutlich erfreulichere Wechsel geben kann, die mit Freudentränen aufgenommen werden, zeigt der Neuzugang beim SV Werder Bremen. Mit dem Abwehrspieler Anthony Jung haben die Bremer einen neuen Meisterspieler im Team. Ehemals kickte Jung bei Brøndby IF. Die Entscheidung, dass Anthony Jung beim Zweitligisten anheuert, hat Fans als auch Experten verwundert. Laut Gerüchten haben mehrere Angebote aus der Bundesliga sowie von seinem ehemaligen Verein vorgelegen. Dennoch entschied sich Jung für die grün-weiße Mannschaft aus Bremen. Erfahrungen sammelte der 29-jährige Spieler vor seinem Durchbruch bei Brøndby IF bei RB Leipzig.

Chancen nutzen

Ob Sergio Ramos oder Anthony Jung: Der Wechsel, Neuanfang und Ausstieg sind gleichermaßen als Chancen für den Fußball zu betrachten, wodurch die Karten neu gemischt werden. Verstaubte Konstellationen erfahren neuen Aufschwung und Kräfte können zu neuen Siegen führen. Die Angst, das altbekannte Strategien und Taktiken verloren gehen, führen stets zu negativen Schlussfolgerungen. Wer sich jedoch von diesem Gedanken verabschiedet, kann sich auf eine neue Saison 2021/2022 freuen, die mit Überraschungen aufwartet. Erfahrungsgemäß werden in den Sommermonaten weitere Wechsel und Transfers final bestätigt. Passend zu den hohen Temperaturen brodelt die Gerüchteküche weiter.