LOTTO-Pokal
1. Spieltag


Bramfelder SV

1

:

2


TuRa Harksheide

Anpfiff

So - 26.07. 17:00 Uhr

Spielstätte

Ellernreihe

Zuschauer

150

Schiedsrichter

Marco Kulawiak

Emotional, hitzig und dramatisch – TuRa ringt den „Rivalen“ nieder!

Es ging zur Sache: die beiden Torschützen Kiesewetter (M.) und Neumann-Schirmbeck (r.). Foto: noveski.com

Es war zwar kein Derby mit Lokalcharakter, aber das Aufeinandertreffen zwischen dem Bramfelder SV und TuRa Harksheide in der ersten Runde des Oddset-Pokals hatte es trotzdem in sich. Nicht nur, weil die Partie über volle 120 Minuten ständig hin und her wog, sondern auch, da auf beiden Seiten einige ehemalige Akteure und Verantwortliche des jeweiligen Gegners herum liefen. Aus dem großen Wiedersehen zwischen Marcus Fürstenberg und seiner „alten Liebe“ aus Bramfeld kam es indes nicht: der Übungsleiter des Hammonia-Ligisten weilt gerade im wohlverdienten Mallorca-Urlaub.

Christoph Gehr (M.) mit dem langen Bein gegen Ball und Bramfelds Kim Kubik (l.). Foto: noveski.com

Auch wenn „Fürste“-Vertretung Jan Kossik nach den hoch dramatischen und emotionalen 120 Zeigerumdrehungen davon sprach, dass sein Team „erst nach 60 Minuten angefangen hat, Fußball zu spielen“, war es TuRa, das die erste halbe Stunde des Duells dominierte. „Wir haben 20 Minuten lang, gebraucht, um ins Spiel zu finden“, befand BSV-Coach Florian Neumann hinterher. Nach einem relativ verhaltenen Auftakt beider Mannschaften war es Frederic Sarpong, der mit seiner herrlichen Flanke von links das 1:0 initiierte. Torschütze? Wie sollte es auch anders sein: natürlich Benedikt Neumann-Schirmbeck! Der „Goalgetter“ vom Dienst köpfte die Hereingabe am zweiten Pfosten stehend in den rechten Giebel (19.)! Die Hausherren wirkten nun konfus, irgendwie beeindruckt von dem Rückstand. Neumann beorderte alle Ersatzspieler schließlich zum Warmmachen (29.).

Bramfeld mit dem Ausgleich und großen Führungschancen

Foto: noveski.com

Als die Akteure sich so langsam von der Bank erhoben, rollte nach einem TuRa-Eckball der postwendende Gegenzug. Christopher Skalnik, ehemaliger TuRaner, mit der präzisen und flachen Hereingabe von links. In der Mitte stand „Oldie“ Philipp Kiesewetter goldrichtig und hielt den Fuß rein – 1:1 (30.)! Der Ausgleichstreffer wirkte Wunder. Auf einmal spielte Bramfeld wie ausgewechselt, hatte durch Kiesewetter, der nach einem haarsträubenden Fehler in der Harksheider Hintermannschaft frei vor Daniel Jeschke auftauchte, die „Hundertprozentige“ zur Wende. Doch der Keeper blieb mit einem hervorragenden Reflex der Sieger (34.). Kurze Zeit später verpasste Rico Mendrzik eine Freistoß-Flanke um Zentimeter, ehe Carsten Henning mit seinem 16-Meter-Geschoss nur das Quergebälk traf (36.). Eine Bramfelder Führung wäre nun absolut im Bereich des Möglichen gewesen.

Deniz Türkoglu mit dem siegbringenden Treffer in der Verlängerung. Foto: noveski.com

Nach Wiederanpfiff waren es aber wieder die Gäste, die sich das Kommando über die Partie zurückholten. Eine wirklich zwingende Torchance sollte es jedoch auf beiden Seiten nicht geben. Bitter für TuRa: bei einem Rempler in der Luft von Kiesewetter gegen Jeschke verletzte sich der TuRa-Schlussmann und musste in der nun anstehenden Verlängerung durch Patrick Jobmann ersetzt werden. Die Begegnung wurde nun etwas hitziger, viele kleine versteckte Nicklichkeiten. Der Unparteiische Marco Kulawiak hat sein Übriges dazu, dass die Emotionen nun hoch kochten und verteilte diverse Gelbe Karten. So verwies er BSV-Coach Florian Neumann aufgrund einer Lappalie von seiner Trainerbank.

Neuzugang Türkoglu avanciert zum Matchwinner

... anschließend war der Jubel groß. Foto: noveski.com

Spielerisch gehörte der Beginn der Extrazeit klar den Gästen aus Norderstedt, die körperlich frischer wirkten und sich in der 101. Minute mit einem wunderbar vorgetragenen Angriff für ihren Aufwand belohnten. Dimitri Patrin mit dem langen Seitenwechsel auf Sarpong, dessen Querpass von rechts schob Deniz Türkoglu unbedrängt ein! Der Hansa-Ligist schien mit den Kräften am Ende, ging in den zweiten 15 Minuten der Verlängerung aber noch einmal voll an die Reserven. Während TuRa nun zu viele ruhende Bälle zuließ. Einer dieser Standards ermöglichte dem eingewechselten Malte Findeisen die dicke Möglichkeit zum 2:2 – doch sein Kopfball nach Schwarck-Freistoß strich am linken Knick vorbei (112.). Anschließend verpasste es die Fürstenberg-Equipe, den Sack endgültig zuzumachen. Sowohl Patrin (113.) als auch Sarpong (117.) scheiterten am stark reagierenden Joschka Grimme. Zwar warf der BSV in den Schlussminuten alles nach vorne, zum Erfolg sollte dies allerdings nicht mehr führen.

„Fürste kann ruhig noch eine Woche im Urlaub bleiben“

„Ich glaube, in der Verlängerung wurde deutlich, dass wir physisch stärker waren“, befand Kossik und fügte an: „In der ersten Stunde haben wir unter unseren Möglichkeiten gespielt, was aber auch an der fehlenden Abstimmung lag. Speziell in der Innenverteidigung hatten wir große personelle Probleme, dafür haben die Jungs das aber gut gelöst.“ Neumann bilanzierte derweil: „Der frühe Rückstand war aufgrund des Spielverlaufs folgerichtig, aber danach waren wir am Drücker und müssen eigentlich das 2:1 machen. In der zweiten Halbzeit war es, meiner Meinung nach, ein Spiel auf technisch hohem Niveau und auf Augenhöhe. In der Verlängerung haben wir einmal gepennt und fangen uns direkt das Gegentor. Das ist ärgerlich, aber wir wissen, was wir beim nächsten Mal besser machen müssen.“ Aufgrund des Erfolgs scherzte Kossik abschließend: „Ich glaube, ‚Fürste‘ kann ruhig noch eine Woche im Urlaub bleiben.“ Den Gefallen wird ihm der „Chef“ allerdings nicht erfüllen…