Oberliga Hamburg
21. Spieltag


Hamburger SV III

3

:

1


SC Victoria Hamburg

Anpfiff

Fr - 25.11. 20:00 Uhr

Spielstätte

Paul-Hauenschild-Plätze 4

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Johannes Mayer-Lindenberg

Oberliga

„Endlich mal belohnt“ - weil Krüger „das macht, was er im Training Woche für Woche macht“

Artur Krüger (re.) sorgte mit einem sehenswerten Freistoß-Tor für die Vorentscheidung zum 3:1 für den HSV III. Foto: Küch

Er wisse genau, „was in dieser Mannschaft schlummert, was in ihr steckt und was für eine Qualität wir haben“, so Torben Wacker. Aber: „Immer nur darüber zu reden, bringt uns nichts. Wir müssen es einfach Woche für Woche auch auf dem Platz abrufen“, gab der Trainer des Hamburger SV III die Marschroute vor - und konnte sich nach 90 Minuten darüber freuen, dass man am Freitagabend genau das gemacht und sich „endlich mal belohnt“ habe. Und zwar in einem für Wacker nicht ganz unbedeutenden Spiel - denn: „Mit dem einen oder anderen Spieler habe ich noch bei Vicky oder beim HSV in der Jugend selbst zusammengespielt. Da wusste ich schon, was auf die Jungs zukommt.“

Torschütze Paul Treichel (2. v. li.) und Vorbereiter Theo Ganitis bejubeln den frühen Führungstreffer für die Rothosen. Foto: Küch

Drei Jahre lang war er für den SC Victoria Hamburg aktiv. Seit Sommer 2017 ist Torben Wacker jedoch beim HSV III sportlich beheimatet. Zunächst als Führungsspieler und Kapitän, seit Saisonbeginn an der Seite von Marcel Lettmann als Chefcoach. Aber nicht nur für Wacker war es ein besonderes Spiel. Beim SCV saß erstmals der neue Interimstrainer Joshua Krause, der unter der Woche von der U23 hochgezogen wurde und auf jeden Fall bis zur Winterpause die Geschicke beim Traditionsverein leiten wird, auf der Bank. Den Erfolg trugen aber die Wacker-Mannen davon, um das schon einmal vorweg zu nehmen.

„Ein aus meiner Sicht absolut verdienter Sieg“, konstatierte Wacker - und befand: „Wir waren eigentlich schon beim ETV dran. Man merkt einfach, dass wir immer besser in die Abläufe reinfinden. Die Mannschaft hat das richtig gut umgesetzt und über 90 Minuten als Team agiert, was in der Situation, in der wir sind, mega wichtig ist.“ Da Wacker um die spielerische Stärke der Gäste wusste, war der Plan klar: Vicky möglichst wenig Räume geben. „Dadurch, dass wir die Räume eng gemacht haben, sind die gar nicht zur Entfaltung gekommen.“

Wegen Flutlicht-Ausfall: Partie findet auf kleinerem Kunstrasen statt

Kurze Freude bei den Gästen nach dem Ausgleichstreffer zum 1:1. Foto: Küch

Dabei war es für die Rothosen „auch kein Nachteil, dass wir auf dem kleineren Kunstrasen spielen mussten“. Grund: Das Flutlicht auf dem sonst turnusmäßigen Platz auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt gab bereits am Montag den Geist auf. Doch auch auf dem eher ungewohnten Geläuf erwischte man einen guten Start, als Paul Treichel nach einer Ecke von Theodoros Ganitis das Runde irgendwie mit der Hacke ins Eckige bugsierte (9.). Doch in der Folge hätten seine Mannen „eine kleine Schwächephase, in der Vicky auch das Tor macht“, zu überstehen gehabt, gestand Wacker. Filip Müller ließ den SCV und Neucoach Krause jubeln (25.).

"Das hat uns natürlich mega in die Karten gespielt"

Spektakuläre Flugeinlage von HSV III-Schlussmann Tobias Müller. Foto: Küch

Wacker: „Ich habe der Mannschaft gesagt: Wir müssen es jedes Mal hinbekommen, Druck auf den Ballführenden auszuüben, weil sie sonst ihre Qualitäten haben. Einmal haben wir das nicht geschafft - und schon haben die sich gut durchgespielt“, ärgerte er sich, dass man es vor dem Abschluss von Müller nicht aktiver und besser gelöst habe. „So sitzt du in der Kabine und weißt, dass du eigentlich ein richtig gutes Spiel gemacht hast, aber wieder nich führst“, hielt sich Wacker mit aufbauenden Worten zurück. „Dass du dann natürlich nach wenigen Sekunden einen Elfmeter bekommst, hat uns natürlich mega in die Karten gespielt“, gab der HSV III-Übungsleiter unumwunden zu - und strahlte, als Ganitis sicher zum 2:1 verwandelte (47.)!

"Das muss er häufiger machen, weil er einfach die Qualität hat"

Und nur wenig später machte „Artur Krüger endlich mal das, was er im Training Woche für Woche zeigt“. Genauer gesagt: Einen Freistoß aus gut und gerne 25 Metern in die Maschen zu jagen - 3:1 (58.)! „Endlich hat er sich mal getraut. Das muss er häufiger machen, weil er einfach die Qualität hat“, meinte Wacker - und haderte zugleich damit, dass seine Schützlinge den SCV im Anschluss „am Leben hielten“. Denn: „Wir hatten zwei, drei richtig gute Chancen zum 4:1 und müssen da einfach den Deckel draufmachen. So weiß man immer, wie eklig so ein Ergebnis sein kann. Aber wir haben es richtig gut hinbekommen, Vicky keine Hundertprozentigen mehr zu geben“, bejubelte er einen „unterm Strich mega verdienten Sieg“.

"Mit breiter Brust" nach Bönningstedt

Theo Ganitis (Mi.) sorgte unmittelbar nach der Pause per Strafstoß für den Traumstart in die zweiten 45 Minuten. Foto: Küch

Und einen ganz wichtigen Erfolg im Abstiegskampf obendrein. „Eine schöne Momentaufnahme“, konnte der ehemalige Victorianer aufatmen. „Den Sieg nehmen wir gerne mit. Das tut uns auch gut. Aber wenn man sich die Tabelle anguckt, dann ist das Spiel am Sonntag in Rugenbergen fast noch wichtiger. Da müssen wir wieder Vollgas geben und uns voll reinhauen.“ Die Marschroute ist nämlich klar: „Wir wollen die letzten beiden Spiele positiv gestalten, damit wir die Weihnachtstage etwas entspannter verbringen können. Ich glaube, mit der Leistung müssen wir auf jeden Fall keine Angst haben, sondern wollen mit breiter Brust nach Rugenbergen fahren. Ich bin sehr positiv gestimmt, dass wir das dort auch reißen werden“, so der in Ellerbek sesshafte Wacker, für den die Patie in Bönningstedt nur ein Katzensprung entfernt ist.