Oberliga Hamburg
1. Spieltag


HEBC

4

:

0


SV Halstenbek-Rellingen

Anpfiff

So - 30.07. 10:45 Uhr

Spielstätte

Reinmüller

Zuschauer

150

Schiedsrichter

Marvin Vogt (SV Börnsen)

Oberliga

„Holprig“, aber siegreich: HEBC umkurvt den „Bus vorm Tor“

Johann Buttler (re.) konnte beim 4:0-Auftakterfolg seines HEBC gegen HR einen Doppelpack bejubeln. Foto: noveski.com

Als noch zehn Minuten zu gehen waren und die SV Halstenbek-Rellingen eine kleine Serie an Standardsituationen verzeichnen konnte, tönte es von der Seitenlinie lautstark: „Super, Jungs! Zeit für ein Tor!“ Dabei konnte sich Heiko Barthel, Chefcoach des Oberliga-Aufsteigers, ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Denn: Zu diesem Zeitpunkt war der sprichwörtliche Drops schon längst gelutscht (alle Highlights im LIVE-Ticker). Stattdessen hatte HEBC-Torhüter Lucas Lamm nur 240 Sekunden später – unmittelbar nach dem vierten Torerfolg seines Teams – nur noch ein Ziel: „Stark, Jungs! Aber die Null muss stehen!“ Und kurz darauf hatte der neue Torsteher der Eimsbütteler in seinem ersten Oberligaspiel für die „Veilchen“ sein großes Ziel erreicht!

Der aus Tornesch zu HR gewechselte Torjäger Björn Dohrn (re.) - hier im Duell mit Nikolas Kosanic - mühte sich ab, war aber bei der HEBC-Defensive gut aufgehoben. Foto: noveski.com

„In erster Linie bin ich natürlich glücklich darüber, dass wir gewonnen haben. Ich denke auch, dass der Sieg in der Höhe in Ordnung geht. Trotzdem würde ich den Start als etwas holprig bewerten“, fiel das Fazit von HEBC-Trainer Özden Kocadal geteilt aus. „Das liegt an der Phase, wo wir den Ball hatten. Ich fand, dass wir ein bisschen zu ungenau und zu unpräzise waren. Das hat ein bisschen zu lange gedauert, bis wir den Ball losgeworden sind.“ Aber: „Es ist natürlich auch immer die hohe Kunst, gegen Mannschaften zu spielen, die den berühmten Bus vorm Tor parken. Ich meine das nicht despektierlich. Aber es war ja eher so, dass das Spiel von HR auf Einwürfe und Abstöße ausgerichtet war. Und wenn der Gegner nicht mitspielt, dann wird es auch ein bisschen schwer, ins Spiel zu kommen.“

Köhler kunstvoll, Palo mit zu viel Risiko

Der Führungstreffer: Tjorven Köhler (re., verdeckt) sorgte mit einem herrlichen Heber über Norman Baese hinweg für das 1:0 des HEBC. Foto: noveski.com

Es seien „viele Fifty/Fifty-Bälle, Freistöße und Fouls“ gewesen, „so dass wenig Spielfluss aufkam“, befand Kocadal, dessen Mannen ungefährdet zum ersten Saisonsieg kamen – und letzten Endes auch ziemlich einfach. Beim 1:0 reichte ein langer Chip von Erciyes Palo aus – und schon war Tjorven Köhler auf und davon und überlupfte Norman Baese aus 16 Metern halbrechter Position (14.). Nur kurz darauf bot sich Palo bereits die große Chance zum 2:0, als Köhler nach einem Ball von Piet Oldag über die Kette erneut davonzog und von Sergio Batista Monteiro unglaublich plump zu Fall gebracht wurde. Aber der Innenverteidiger der Hausherren jagte den Strafstoß über den Kasten (20.).

Buttler-Doppelpack sorgt für klare Verhältnisse

Ohne jegliche Gegenwehr jagt Buttler (re.) die Kugel in den Knick. Foto: noveski.com

HR kam lediglich zu Halbchancen. Neu-Stürmer Björn Dohrn mühte sich ab, war aber meist allein auf weiter Flur. Und so erhöhte Johann Buttler noch vor der Pause, als Nikola Kosanic ablegte und der Angreifer gänzlich unbedrängt aus 20 Metern einen Strahl in den linken Knick abfeuerte (38.)! Buttler war es auch, der nach Pass von Fabian Lemke freistehend zum 3:0 einschoss und kurz nach der Pause für endgültig klare Verhältnisse sorgte (54.). Den Endstand besorgte der eingewechselte Raoul Bouveron, der in eine Hereingabe von Robert Schick hinein und den Ball ins Glück rutschte (84.).

"Es ist halt nicht immer Düneberg"

Nüchtern und trocken mit geballter Faust fiel der Jubel von Buttler (Mi.) nach seinem Kunstschuss zum 2:0 eher verhalten aus. Foto: noveski.com

„Ich bin sehr zufrieden, dass wir 4:0 gewonnen haben“, bilanzierte Kocadal. „Aber wir können das definitiv besser. Das ist ein Hebel, an dem ich in den nächsten Wochen nochmal ansetzen werde.“ Während HR-Übungsleiter Barthel anmerkte: „Andere beklagen sich auch, dass sie gerade keine Spieler haben. Bei uns ist das nicht viel anders. Wir hatten drei Spieler auf dem Platz, die Oberliga-Erfahrung haben“, ehe er anfügte: „Es ist halt nicht immer Düneberg, wo – egal, was wir gemacht haben – alles geklappt hat. Heute wurde alles bestraft. Die haben ihre Chancen eiskalt genutzt, wir sind über die Ansätze nicht hinausgekommen.“ Man wollte „etwas mitnehmen, aber dafür hat es bei weitem nicht gelangt“.

"Die Effizienz war der große Unterschied zwischen Ober- und Landesliga"

Der Schlusspunkt zum 4:0-Endstand: Auch der eingewechselte Raoul Bouveron durfte noch einen Torerfolg für seinen HEBC bejubeln. Foto: noveski.com

Den größten Unterschied sah Barthel bei „der Effizienz in den entscheidenden Situationen. Wir hatten zwar keine Riesenchance, aber ich fand, dass wir in der ersten Halbzeit – was die Chancen angeht – gar nicht groß unterlegen waren. Die Effizienz bei eigenen Fehlern war einfach der Unterschied zwischen Ober- und Landesliga. Wir wollten keine komplette Rutsche kriegen, haben auch positive Dinge gesehen – und ich glaube auch, dass sich hier mehrere Mannschaften schwertun werden. Die waren klar besser und haben das, was wir erwartet haben, souverän runtergespielt“, konstatierte der Halstenbeker Chefcoach – und blickte bereits auf die kommende Woche und das Derby gegen Rugenbergen voraus: „Da zählt es für uns!“