Regionalliga Nord

Hornschuh: „Ich will vorangehen“

Gegen den Lüneburger SK Hansa feierte der Profi-erfahrene Marc Hornschuh sein Debüt für die U21 des Hamburger SV. Foto: KBS-Picture.de

Über 92 Minuten hatte man das Spiel „super im Griff“. Umso enttäuschter war man bei der U21 des Hamburger SV, dass man gegen den Lüneburger SK Hansa mit der nahezu letzten Aktion noch den „sehr bitteren“ Ausgleich kassierte. „Heute müssen wir die Faust in der Tasche haben – aber ab morgen schon weiter arbeiten und gegen Altona eine Reaktion zeigen“, richtete sich der neue „Abwehrboss“ Marc Hornschuh bereits unmittelbar nach der gefühlten Niederlage gegen einen bis dato unterlegenen Gegner auf.

Beim HSV soll Hornschuh (re.) eine wichtige Führungsrolle in der jungen Truppe einnehmen. Foto: Heiden

Mit seinen mittlerweile 29 Jahren hat er bereits eine ganze Menge erlebt. Dinge, die viele seiner neuen Mitspieler vermutlich gar nicht zu Gesicht bekommen werden. Von der U15 bis zur U21 durchlief Marc Hornschuh sämtliche Jugend-Nationalmannschaften des DFB. Über den Nachwuchs von Borussia Dortmund schaffte er 2009 den Sprung in den Profi-Kader. Nach zweieinhalb Jahren beim Bundesligisten folgte eine kurze Leihe zum FC Ingolstadt, ehe er zur Borussia zurückkehrte, allerdings nie zu einem Bundesliga-Einsatz kam – und im Jahr darauf zwei Spielzeiten die Reserve der Schwarz-Gelben verstärkte. Nach einem Blitz-Intermezzo beim FSV Frankfurt zog es Hornschuh im Sommer 2015 in die Hansestadt zum FC St. Pauli. Fünf Jahre lang gehörte er dem Aufgebot der Kiezkicker an, ehe es ihn zum großen Lokal-Rivalen zog. Beim HSV soll der Innenverteidiger seine gesammelten Erfahrungen von insgesamt 58 Zweitliga-Einsätzen weitergeben und als Führungsspieler vorangehen.

Hrubesch lotst Hornschuh zum HSV

Über seinen ehemaligen U19-Nationaltrainer Horst Hrubesch kam Hornschuh (li.) zu den Rothosen. Foto: KBS-Picture.de

Nach nur einer Woche bei den „Rothöschen“ gab Hornschuh gegen den LSK gleich sein Debüt – und tat das, was von ihm verlangt wurde. „Ich habe mich super gefühlt. Die Jungs haben mich hervorragend aufgenommen“, gab er nach der Partie zu Protokoll. Am Millerntor hatte Hornschuh „die letzten zwei Jahre nicht mehr so viel gespielt – auch aufgrund einer Verletzung“. Nun lief der Vertrag des gebürtigen Dortmunders aus – und der HSV schlug zu. Der Kontakt zu den Rothosen kam über den neuen Nachwuchsdirektor zustande: „Ich kenne Horst Hrubesch von der Nationalmannschaft. Er war mein U19-Nationaltrainer“, verrät Hornschuh. „Er hat mich angerufen und ich habe mir das angeschaut.“ Die Gespräche mit Hrubesch, Benjamin Scherner (Nachwuchs-Chefscout), Pit Reimers (Trainer der U21) und Jonas Boldt (Sportvorstand) hätten ihm letzten Endes „das Gefühl gegeben, dass ich hier auf jeden Fall die Chance habe, wieder Spiele zu sammeln“. Und so gab er dem HSV zunächst mal für ein Jahr die Zusage.

"Wenn wir stabil sind, muss das Ziel sein, jedes Spiel zu punkten"

In seiner ersten Woche beim HSV gab Hornschuh nach zwei Jahren, in denen er "wenig gespielt hat", gleich Vollgas. Foto: Heiden

„Ich will vorangehen“, macht Hornschuh aus seiner Rolle keinen Hehl. Denn er weiß auch: „Ich habe ja auch schon ein bisschen mehr Erfahrung als die meisten Jungs. Denen will ich etwas mitgeben, damit sowas wie gegen den LSK vielleicht nicht allzu oft passiert in dieser Saison.“ Was die Zielsetzung betrifft, könne er nach so kurzer Zeit bei der Mannschaft noch keine verbindlichen Aussagen treffen. „Das ist jetzt noch relativ schwer zu sagen. Ich glaube aber, dass man schon gesehen hat, dass wir richtig gute Jungs dabei haben und spielerisch stark sind.“ Und weiter: „Wenn wir stabil sind, muss das Ziel sein, dass wir jedes Spiel punkten und Vollgas geben. Aber einen Tabellenplatz zu nennen – das ist für mich noch zu früh.“ Er persönlich sei zum HSV gewechselt, „um so viele Spiele wie möglich zu machen“.