Von Beginn an standen die Gastgeber tief in der eigenen Hälfte, ließen den HSV agieren und setzten vorerst auf schnelles Umschaltspiel nach vorne. „Mit den gefährlichen Konteraktionen hat SCALA uns ein ums andere Mal echt in Verlegenheit gebracht“, bilanzierte Gäste-Coach Felix Karch. Nach 20 Minuten ergab sich für die Karch-Elf dann die erste gute Möglichkeit. Nach einem langen Ball über rechts und einer passgenauen Hereingabe konnte SCALA-Keeper Hendrik Rabe in letzter Sekunde retten. Auf der Gegenseite ergaben sich ebenfalls einige Chancen. Einen Fernschuss aus 20 Metern setzte Bouveron knapp neben den Pfosten (33.). Bis zum Halbzeitpfiff gab es ansonsten wenig weitere Strafraumszenen, wodurch das 0:0 auf der Anzeigentafel Bestand hatte. 

Während SCALA zu Beginn der zweiten Hälfte scheinbar gedanklich noch in der Kabine saß, legten die Gäste los wie die Feuerwehr. „Wir hatten in der Pause zwei Ideen, wie wir diesen Riegel knacken. Es hat acht Minuten gedauert und beide Spielzüge führten zu Toren“, verrät Karch. Mit einem Doppelschlag kurz nach Wiederanpfiff traf der Vierplatzierte brutal ins gegnerische Herz. Durch einen abgefangenen Ball im eigenen Sechzehner und einem schnellen Konter tauchte HSV-Akteur Emre Yasar nach Zuspiel von Nikola Zeba vor SC-Keeper Rabe auf und bezwang diesen im Eins-gegen-Eins (47.). Nur vier Minuten später ließen die Gäste die Hintermannschaft der Alstertaler erneut nicht gut aussehen. Mit einem sehenswerten Doppelpass über Ostermann markierte Trefzger den zweiten Treffer des Tages (51.). Nun wurde es für das Team von Nico Peters immer schwerer. 

„In der zweiten Halbzeit hat SCALA nicht mehr so konsequent gespielt und kam auch nicht mehr zu nennenswerten Torabschlüssen“, so Karch über den Gegner. Nachdem dem HSV zwei Tore aberkannt wurden, gab es dann doch noch einmal Spannung am Beckermannsweg. Durch einen direkt verwandelten Freistoß von Pierre Paszek aus 18 Metern kamen die Blau-Weißen zum Anschlusstreffer (86.)! Wenig später entstand eine Rudelbildung, nachdem SCALA-Spieler Tarek Pressel mit einem hohen Bein ins Knie von Lukas Schaube rauschte und mit Rot vom Platz musste! Am Ende reichte den Rothosen eine gute Anfangsphase in Halbzeit zwei, um gegen den SC Alstertal-Langenhorn zu bestehen. 

Trotz des Sieges sah HSV-Trainer Felix Karch auch Dinge, die ihm nicht gefielen: „Wenn der Gegner so tief steht und man 2:0 führt, muss man es cleverer runterspielen und den Sack zumachen. Man darf ein Team, das eigentlich am Boden liegt, nicht erneut ins Spiel kommen lassen.“ Allerdings sah er auch Dinge, die ihm gefielen und guter Hoffnung für die Zukunft stimmen lassen: „Wir hatten viele junge Spieler auf dem Platz und befinden uns noch im Lernprozess. Mit weiterhin harter Arbeit ist da definitiv noch mehr drin.“ Und auch das Saisonziel des Hamburger SV III ist mit dem heutigen Sieg immer greifbarer geworden, auch weil die direkte Konkurrenz schwächelte. „Der vierte Platz ist das, was wir am Ende der Saison auf dem Zettel haben wollen“, so der HSV-Trainer.